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BioBurger in der Markthalle

„Bio und Burger ist das nicht ein Widerspruch?“ fragten sich manche Müslifreunde als „Burgerlich“ in der Arminiusmarkthalle im vergangenen Jahr eröffnete. Mit seiner unmittelbaren Herzlichkeit gewann der Betreiber viele Kunden, doch dann war der Stand monatelang geschlossen. MoabitOnline sprach im Januar mit Ümit Isikli über sein Geschäft, die Markthalle und Moabit.

Wann hast Du Deinen Burgerstand eröffnet?
Im April 2011, ich war der erste, der neu in die Markthalle gezogen ist, nachdem sie von der Zunft AG im Oktober 2010 neu eröffnet worden war.

Hattest Du schon Erfahrung mit Bio?
Nein, eigentlich nicht. Ich wollte ein kleines, überschaubares Geschäft aufmachen. Die Idee mit den BioBurgern hatte ich schon jahrelang und dachte die Belebung der Halle wäre eine gute Gelegenheit damit anzufangen.

Was hast Du vorher gearbeitet?
Ich habe für Sicherheitsfirmen gearbeitet und war auch immer wieder selbstständig. Ich habe schon viel verschiedenes gemacht. Kurze Zeit war ich mal in der Kindereinrichtung Heinrich-Zille-Haus tätig. Bevor ich „Burgerlich“ aufgemacht habe, war ich ein paar Monate für die Sicherheit der Halle zuständig. Ich war damals übrigens völlig überrascht, dass da was geht. Ich bin in Moabit aufgewachsen und lebe seitdem hier, aber dachte, die Halle wäre längst tot, da würde nur noch Ramsch verkauft.

Welche Erfahrungen hast Du in den ersten Monaten gemacht?
Ich musste feststellen, dass es nicht so einfach ist mit hochwertigen Lebensmitteln. Die Burger mit Neuland-Fleisch haben nur einen kleinen Kundenkreis angesprochen. Vielen waren 2,59 Euro für einen kleinen Hamburger zu viel. Die meisten Kunden schauten nur auf den Preis und Bio oder nicht, das war ihnen egal. Hauptsache günstig. Jetzt mache ich beides! Bio und konventionell.

Was heißt das genau?
Also Öl, Gemüse und Soßen sind Bioqualität, alle vegetarischen Burger auch. Und die mit Fleisch gibt es in zwei Variationen: Neulandprodukte im Biobrötchen oder konventionelles Fleisch mit konventionellem Brötchen für einen günstigeren Preis. Schließlich will ich als Geschäftsmann nicht nur für die Besserverdienenden da sein, sondern für alle.

Wann kommen die meisten Kunden?
Es ist unterschiedlich, je nach Wetter oder ob Ferienzeit ist. Die Markthalle ist in der Mittagszeit am vollsten. Danach kommen Stammkunden, Studenten, Musiker, viele nehmen die Burger auch mit.

Warum war der Laden so lange geschlossen?
Ja, das ist blöd. Von September bis November 2011 war geschlossen. Und dann noch einmal kurz vor Weihnachten. Es ging nicht mehr wegen meiner Hände. Ich habe festgestellt, dass ich eine Ölallergie habe. Nicht eigentlich eine Allergie, es ist eine Überemfindlichkeit gegen das heiße Öl. Meine Haut trocknet aus, reißt auf und dann kann ich nicht mehr mit Lebensmitteln umgehen. Schließlich haben die Ärzte festgestellt, dass es daran liegt, dass mir eine Schutzschicht der Haut fehlt, die andere normalerweise haben. Ich bin nämlich eine Frühgeburt, mit 6 Monaten schon auf die Welt gekommen. Da kann ich nichts machen. Deshalb stehe ich jetzt nur noch selten selbst in meinem Laden.
Vielleicht gibt es Kinder, die vor Weihnachten ihre Gutscheine einlösen wollten. Sie sollen noch einmal vorbeikommen, denn die gelten weiter. Ich hatte für die Weihnachtsmannaktion von BürSte Gutscheine gespendet. Ich konnte ja nicht vorher wissen, dass ich noch einmal zumachen muss.

Was sind Deine weiteren Pläne?
Der Laden hier trägt sich gerade so, das ist schon o.k. Ich bin gerade dabei ein Café in der Triftstraße im Wedding zu eröffnen, das „triftig“. Dafür nutze ich die Kontakte aus der Markthalle. Künstler werden ihre Bilder ausstellen und die Lampen töpfert Ruth Schulz, die Töpferin, die jeden Dienstag hier in der Halle ist.

Vielen Dank für das Gespäch und viel Erfolg für Deine Geschäfte!

Lesen Sie auch den Artikel im Demokratie Spiegel mit einem wunderbaren Foto: Gesine Schwan und Umit Isikli

11 Kommentare auf "BioBurger in der Markthalle"

  1. 1
    EK says:

    Der Burgerlichstand scheint seit Tagen geschlossen zu sein. Ein Standnachbar erklärte mir, er wisse nicht was da sei, es wäre einfach zu. Weiss ein moabit-online-Leser Informatives?

  2. 2
    Susanne Torka says:

    Ümit Isikli hat mir gerade mitgeteilt, dass er den Laden gerne verpachten oder verkaufen möchte!

  3. 3

    Da erzählt uns wohl wer einen vom Pferd. Hackfleischklöpse in Pappbrötchen als Bioburger verkaufen, weil die Soße angeblich Bioqualität hat, ist schon ein starkes Stück. Ich nenne das Betrug. Wer den jetztigen Inhaber danach fragt, woher er sein Fleisch hat, hat für den Rest des Tages zu lachen. Versucht es!

    Gruß hh

  4. 4
    banikowski says:

    Für eine halbwegs neutrale Beurteilung sollte man lieber hier schauen: http://www.qype.com/place/2589875-Burgerlich-Bio-Imbiss-in-der-Arminiusmarkthalle-Berlin
    und den Hirschelmann seinen Grünkernbratling essen lassen. Davon versteht er möglicherweise mehr.

  5. 5
    Moabiterin says:

    @ Herrn Hirschelmann: Bitte um Aufklärung, woher ist das Fleisch?

    Bei dem Link von „banikowski“ ist mir der Apetitt vergangen, von unhygienischen Zuständen ist da die Rede.
    Traurig, traurig, Burgerlich war einmal ein guter Laden, unter dem vorherigen Inhaber

  6. 6

    … manchmal sollte man nicht so ganz blind etwas in die Welt posaunen …

    1. Es gibt bei ‚Burgerlich‘ auch ‚Hackfleischklopse‘ (vulgo Bouletten), die man im Brötchen bekommt.
    2. Der Stand ist vor gar nicht langer Zeit sehr akribisch und den Vorschiften/Normen entsprechend auf Bio abgenommen > der Vorgänger unter gleichem Namen ist n i e m a l s Bio-zertifiziert gewesen und das hatte seinen Grund!
    3. Die Burger-Patties werden nicht vorproduziert, sondern im eigenen Betrieb geformt – aus kontrolliertem Bio-Fleisch. Falls der Betreiber (ein nicht perfekt deutsch sprechender Mensch mit Migrationshintergrund) bei insistierenden Fragen mal nicht ganz perfekt antwortet, sollte man lieber nachfragen und nicht nur was vom Pferd verstehen. Mal ganz abgesehen von den möglichen juristischen Folgen einer solchen Behauptung.
    4. Die ‚unhygienischen Zustände‘ sind sicherlich nicht gegeben, sondern (wie beschrieben) individuelle Fehler beim Personal, die sicher abgestellt werden. Ansonsten rate ich an, keine Fritten-Bude mehr zu nutzen … aber auch kein tolles Lokal mit tollem Namen, denn solche Vorkommnisse sind sicher nicht untypisch.
    Ich habe früher im Dreck spielen dürfen und mit schmutzigen Fingern gegessen – heute schreit bei solchen Dingen der overprotected Mob auf.

    Leute … im Internet kann man ganz anonym auch Existenzen zerstören und das nur wegen einer leicht falsch angehauchten Bemerkung.

  7. 7
    banikowski says:

    Tja, als ich den Link zu den Qype-Bewertungen gepostet habe, tat ich das nicht, um dem Burger-Laden in der Markthalle zu schaden. Im Gegenteil! Schliesslich ist die Gesamtbeurteilung mit 4 von 5 Sternen ziemlich gut. Aber ich habe wohl die Wirkung des einen Beitrags unterschätzt, in dem die „unhygienische Zubereitung“ beschrieben wird. Was die angeht, würde mich das nicht vom Verzehr eines Burger abhalten. Zumal es sich nur um eine Beobachtung bei einer einzigen Mitarbeiterin des Ladens handelt.

    Ansonsten sehe ich das genauso wie der Schreiber des Beitrags #6. Auch ich habe als Kind öfters mit schmutzigen Händen gegessen. Wahrscheinlich ist das ein Grund, dass ich bis heute von Allergien verschont geblieben bin. Zu Zeiten als ich Kind war, wäre niemand auf die Idee gekommen, zu kritisieren, dass Kassieren und anfassen der Ware mit blossen Händen unhygienisch ist. Und ich gehe auch deshalb nicht mehr zum Billigbäcker mit Selbstbedienung, weil ich nicht mit irgendwelchen klobigen Zangen die Ware aus einer noch mit der freien Hand zu öffnenden Box herausfischen möchte.

  8. 8
    banikowski says:

    So, aus gegebenem Anlass habe ich heute einen Selbstest durchgeführt. Fazit: LECKER! Das war „Fastfood“ auf einem hohen Niveau zu einem fairen Preis.

    Ich hatte das Burgermenü gewählt bestehend aus einem Cheeseburger, Pommes und einer Cola. Der Burger wurde frisch zubereitet und so hat er auch geschmeckt. Die Bulette war saftig und man sah ihr auch an, dass sie nicht ein vorgefertigtes Teil ist, das man z.B. bei McDonalds bekommt. Von der Optik her ist der Laden hygienisch einwandfrei. Da werde ich bedenkenlos weiter ab und zu einen Burger essen. Übrigens ist der junge Mann, der mich bedient hat, sehr sympatisch rübergekommen.

  9. 9
    yhdk says:

    Kompliment an ‚banikowski‘ – klar, deutlich, nachvollziehbar und ohne den mittlerweile üblichen Hang zum anonymen ‚auf die Kaxxe‘ hauen …

  10. 10
    ümit isikli says:

    an Yiannis HD. Kaufmann erstens sollten man über dinge und Sachen wovon man keine Ahnung hat nicht reden zweitens woher ist man der Meinung das die Burger Pattys vom vorherigen Betreiber nicht bio Qualität entsprachen ich kann gerne alle meine unter lagen darlegen und auch beweisen das meine Produkte alle so wie auch beschildert bio Qualität waren natürlich muss der Herr Kaufmann jetzt die Mieter im Objekt schützen aber nicht um jeden preis und schon garnicht in dem er den namen von anderen menschen Verunglimpflicht jeder weis das burger aus Rindfleisch sein müssen nur der Kaufmann scheint es nicht zu wissen und auch den neuen Betreiber nicht darüber aufgeklärt zu haben nicht 50% Schweinefleisch und 50%Rindfleisch und wenn dann würde ich empfehlen das auch so zu deklarieren desweiteren bitte ich zum wiederholten mal darum mich nicht in dieses geschehen mit rein zuziehen sonst müsste ich rechtliche schritte gegen den lügner ergreifen mfg isikli

  11. 11
    Surgeon says:

    Ich habe 2014 2x und jetzt Anfang 2015 dort gegessen. Ich hatte gehofft es würde sich etwas ändern. Aber leider nein. Die Preise sind zwar ok und die Menge /Größe auch,
    aber die Burger schmecken fürchterlich, haben einen eigenartigen Beigeschmack, der den gesamten Geschmack verdirbt. Irgendein Gewürz, was da nicht reingehört.
    Der Betreiber sollte mal sich bei Pizza Chief in der Sickingenstr zeigen lassen was schmeckt, oder in der Müllerstraße bei dem Burgerladen neben Real !

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