Wir hatten Ende der 80er Jahre mit dem Wanderverein eine Fahrt nach Bad Schandau. Da wir noch durch die Grenzkontrolle am Bahnhof Friedrichstraße mussten, sind wir in aller Frühe zum S Bahnhof Bellevue gelaufen, und als wir in der Wilsnacker Straße am Friedhof vorbei kamen, hörten wir den Gesang eines uns noch unbekannten Vogels.

Spät in der Nacht als wir wieder am Friedhof vorbei gingen, sang der Vogel immer noch, es hörte sich so schön an. Bei uns im Wanderverein ist ein Wanderfreund, der auch jedes Frühjahr Vogelwanderungen macht. Bei ihm haben wir uns schlau gemacht.

Es war das erste mal, dass wir bewusst eine Nachtigall gehört haben. Nun können wir meist bei den ersten Tönen eines Vogels erkennen, ob es eine Nachtigall ist. In jedem Frühjahr, wenn wir durch den Tiergarten wandern oder mit dem Fahrad unterwegs sind, immer haben wir unsere Ohren auf Empfang gestellt. Leider sind nach den Großveranstaltungen, zum Beispiel der Love Parade, die Hecken an den Parkrändern runter getreten und als Rückzuggebiet für die bodenbrütenden Vögel, auch die der Nachtigall zerstört, so dass sie weniger Nistmöglichleiten haben.

Wenn man sich im Rosengarten auf eine Bank setzt und Geduld mitbringt, hört man schon nach kurzer Zeit den wunderschönen Gesang.

Brigitte und Heinz Borzechowski

P.S.
Auch bei Youtube kann man sich den Gesang der Nachtigall anhören.

Nachtrag:
Schon wieder neue Forschungsergebnisse zur Nachtigall, nicht nur, dass sie in lauten Städten mit viel Verkehr lauter singen, nein auch „Je oller, desto doller“ (Berliner Zeitung).