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Massenhafte Sachbeschädigung

Die Mieter der Hochhäuser Lehrter / Invalidenstraße sind sauer. Seit 3 Wochen treibt ein Obdachloser sein Unwesen in der Gegend. Übernachtet hat der Mann wohl bis zur Schließung der Notübernachtung Ende März bei der Berliner Stadtmission, jetzt nächtigt er im Park, wurde aber auch schon gesehen, wie er sein Lager auf dem Aldi-Parkplatz aufschlug. Wenn es nur um das Schlafen in Parkanlagen gehen würde, könnte der tolerante Moabiter nun wirklich alle beiden Augen zu drücken. So ist es aber nicht. Unser Kandidat scheint von unkontrollierbaren Wutanfällen geplagt. Jedenfalls gehen mittlerweile 13 zertrümmerte Autoscheiben und mehrere Bushaltestelenwartehäuschen auf sein Konto.

Mit Steinen vom abgerissenen Parkhaus Lehrter Straße 1 oder auch mit einem herumstehenden Einkaufswagen setzte er sein Werk der Zerstörung bis vor kurzen fort. Unterbrochen immer wieder durch kurze Aufenthalte in der Zelle. Dass er nach spätestens 48 Stunden Verwahrung immer wieder heraus kam und unverständlicherweise an den gleichen Ort zurück kehrte, hat den „Volkszorn“ schon erheblich zum Kochen gebracht. Das Vertrauen in Rechtsstaat und Demokratie wurde ziemlich unterminiert, wozu vermutlich auch einige nicht besonders überzeugend agierende Polizeibeamte ihr Teil beigetragen haben. Der Albaner habe einen italienischen Pass und könne daher als EU Bürger nicht einfach ausgewiesen werden. Die Verantwortung habe der Haftrichter, also die Justiz, die ihn immer wieder auf freien Fuß setze. Dennoch muss gesagt werden, dass einige Lösungsversuche unternommen wurden. Er wurde dem sozialpsychiatrischen Dienst vorgestellt und bei der italienischen Botschaft vorbeigebracht – ohne Erfolg.

Viele sind der Meinung, dass der Mann, der sich jedesmal bereitwillig festnehmen ließ, sich eigentlich eine „Unterbringung“ wünscht. Doch wurde er von allen bisher mit ihm befassten Beamten als „keine Gefahr für die Allgemeinheit“ eingestuft. Bisher hat er ja „nur“ Scheiben zertrümmert! Viele Mieter der Hochhäuser und der Mieterbeirat, Monika Raasch und Rainer Eismann, haben etliche Diskussionen mit der Polizei, Bezirksamtsstellen und der Staatsanwaltschaft hinter sich. Sie kritisieren insbesondere, dass die Polizei die Geschädigten nicht informiert habe, dass sie eine Strafanzeige stellen sollten. Das haben bisher wohl nur einige der Betroffenen getan. Außerdem sei die Bearbeitung außerordentlich schleppend. Noch nicht einmal zu einem der ersten Vorfälle am 4. April kam bisher das Antwortschreiben zurück. Außerdem meinen sie, dass die Autos  gesichert werden und nicht einfach stehen gelassen werden sollten. Die Scherben würden eine Gefahr für neugierige Kinder darstellen.

Seit dem letzten Vorfall am 16. April, bei dem er Scheiben von drei Autos zertrümmerte und den Einkaufswagen in die Bushaltestellenscheibe reinfuhr, ist er nicht wieder gesehen worden, obwohl die Mieter jetzt aufpassen, um ihn rechtzeitig von weiteren Zerstörungen abzuhalten. Es wird gemunkelt, dass er auch am Hauptbahnhof randliert habe, aber genaues weiß man nicht.

Ein Kommentar auf "Massenhafte Sachbeschädigung"

  1. 1
    Gilbert says:

    WEnn er am Hauptbahnhof randaliert hat wird sich das Problem ja gelöst haben… der Rest interessiert die Stadt nicht…

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