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Häuserkampf

„Häuserkampf. Wenn Mieter auf Spekulanten treffen“, so heisst eine vom Sat 1 Fernsehen ausgestrahlte Spiegel TV Reportage. Ich gehe davon aus, dass das in diesem Beitrag ausgetragene Konfliktthema, Ihnen bekannt sein müsste. Es geht um die Calvinstrasse 21, in Berlin-Moabit, es geht einerseits um Investoren, um spekulative Gewinnmaximierung, sittenwidrige Geschäftspraktiken, um Verdrängung, andererseits um städtebauliche Aufwertungsprozesse, um Modernisierung alter Bauten, stilvolle und innovative Architektur. Die aktuell mit diesem Prozess gewonnenen Bezeichnungslisten liessen sich beliebig fortsetzen.

Eine Interessenbekundung zweier Lager, um im einfachen Sinne auszudrücken, zwischen Mieter und Vermieter. Ich weiss nicht, ob es verkehrt wäre diese `himmlischen Schauer` als Produkt einer wahrhaft künstlichen Intelligenz, Bedeutung zukommen zu lassen, welche in hohem Maße ein Gegenbild dessen ist, was eine menschliche Intelligenz auszeichnet.

Solange sich keine Harmonie, kein Einklang im Zentrum des Geschehens einfindet, wird sich um so ernüchternder das menschliche Antlitz als Verkörperung schattenwerfendem geistigen Eigentums präsentieren und die musterhaft, architektonische Meisterleistung vergreisen.

Wir preisen unsere Vergangenheit im Hinblick auf eine weitreichend geglückte Gesellschaftsnorm an, wir trauern um unsere Verluste, jedoch holt uns diese Wahrheit immer wieder ein, als Konsequenz menschlichen Versagens. Wir sind doch diejenigen, die Wissen, Verantwortung, Erfahrung an die nächste Generation vermittelt haben, wir sind doch diejenigen, die diese Gesellschaft geformt, den Ausgangspunkt ihres Daseins repräsentiert haben.

Wir werden nun eines Besseren belehrt, wenn wir Kenntnis erlangen, mit welcher Wucht, welcher Überheblichkeit, Menschenverachtung, Demütigung, Respektlosigkeit, Unrecht um ein paar Beispiele zu nennen, überwiegend Menschen, die bereits Ihren Lebensabend angegangen sind und angehen, unterworfen sind.
Mitten unter uns, unweit vom Amtsträgern liegend, entstand ein Arena voller Misstöne, Hass, Vergeltung; was mit den Idealen unserer hochentwickelten Zivilgesellschaft nicht vereinbar ist.

Wie weit müssen Menschen fehlgeleitet sein, was muss ihr Agieren beeinflusst haben, wie viel Wut muss Ihre Energie beherbergen, die aus dieser Arena emporsteigen, um diesen alten Menschen dieses Leid anzutun?

Wir sind sehende Blinde, hörende Taube, sprechende Stumme, die aus Angst, Verzweiflung, Unwissenheit, Gleichgültigkeit, Egoismus, Habgier, die nun eine verkommene Gemeinschaft verkörpern, taumelnd auf einer schmalen Gradwanderung zwischen Bangen und Hoffen, welche uns den Tiefpunkt der menschlichen Intelligenz beschwört.

Aus diesem Elend zu entreissen, das ist nunmehr unsere Hauptaufgabe. Ich appelliere an alle, die Verantwortung tragen, die für die Grundsätze unseres demokratischen Rechtstaates und die Fortführung und Pflege unserer Solidargesellschaft stehen, Akzente zu setzen. Federführend, zeichensetzend, zielstrebig, stolz und bewusst, die Brache zu klären. Geben wir diesen alten Menschen ihre Würde zurück, die Anerkennung und den Respekt, die sie verdienen als Dank und Demut für Ihren langjährig, beispielhaften Beitrag für diese Stadt. Andernfalls droht uns dieses Schicksal zu wiederfahren.

Wir sollen auch all die mitnehmen, die aus diesem Irrweg, den Schritt wagen, über Ihren Schatten zu springen, Reue zeigen, ihre Gesinnung wiederbeleben, wir werden sie auch herzlichst empfangend umarmen…

Eine schlechte Botschaft? Nun, soll sie doch kommen!
Der Stern auf Erden, der wird nie enden zu leuchten.
Schrei, schrei so laut du kannst, verkünde dein Unheil,
Geschützt liegt es dort…
Vergebens, niemand hört es…
Tiefverborgen…
Willst, dass ich Einsicht gewähr?
Wohl kaum, denn deine Sinne versteift, dein Verstand unreif!
So kehre zurück in deine Welt,
In deiner Welt gibt es nur Schmerz, gibt es niemand mit Herz…

Autor: Fatih Bayram

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