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Bau der RoRoRampe für Gasturbinen

Mitte März 2012 fand der erste Spatenstich zum Bau der RollOn-RollOff Rampe, einer Verladerampe für den Transport von Gasturbinen vom Siemens-Gasturbinen Werk per Shutlle-Schiff zur Umverladung im Westhafen statt. Nacheinander sind bisher folgende Arbeitsschritte zu sehen (Stand 1. Juli 2012):

  • Rammen der Stahlspundwände für die eigentliche Rampe
  • Setzen der Anker (das sind die schräg zum Ufer laufenden „Schläuche“ mit ihren heraushängenden „Drähten“ und den nach dem Vorspannen aufgesetzten hellen Verschlusskappen)
  • Rammen der Stahlspundwände für die Uferbefestigung im Bereich der Anlegestelle
  • Verfüllen des neugewonnenen Rampenbereiches und lagenweises Verdichten des eingebrachten Bodens

An den Stellen, wo Stahlspundwände vor die alte Uferbefestigung gestellt werden, sieht man deutlich deren schlechte Bausubstanz, direkt südlich der Kaiserin-Augusta-Brücke sind am Westufer ebenfalls größere Abbrüche zu erkennen. Unterhalb der steinernen Konstruktionen, unterhalb der Wasserlinie, wurden früher hölzerne Spundwände eingerammt, die insbesondere durch das Aufkommen von selbstfahrenden Schiffen mit Schraubenantrieb stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Zu den Bauzeiten der meisten Berliner Wasserstraßen wurden nämlich noch antriebslose Kähne von Menschen und Pferden gezogen (getreidelt) oder später durch Schleppdampfer. An das Treideln erinnerte noch vor etlichen Jahren an der Kaiserin-Augusta-Brücke ein halbverrostetes Blechschild mit der Aufschrift „Leinpfad“).

Die Schräganker müssen verhindern, dass durch den hohen Erddruck aus dem Bereich der Uferstraße bzw. durch das Gewicht des Spezialfahrzeuges für den Turbinentransport die Stahlspundwände in Richtung Wasser kippen. Sie sind seit Jahrzehnten die technische Lösung dessen, was im Bereich des Wikingerufers noch mit Stangen und schweren Klötzen erreicht werden sollte (siehe Artikel Wikingerufer: Uferweg gesperrt).

Interessant ist eine Sonderkonstruktion im Bereich eines Gasdükers, also einer Rohrleitung unterhalb des Kanals. Der Gasdüker darf natürlich nicht durch tief eingerammte Spundwandbohlen beschädigt werden, deshalb muss dieser Bereich gesondert abgefangen werden. Hierzu dienen die quer zur Rampe eingebauten Spundwände und der in sie eingesetzte Rahmen aus Stahlträgern. Für die Schifffahrt besteht dort immer schon das Verbot, den Anker zu werfen (siehe Verbotsschild mit dem durchgestrichenen Anker). Einen anderen Düker findet man direkt südlich der Hansabrücke, er dient der Abführung des Abwassers aus dem Hansaviertel zum Pumpwerk an der Gotzkowskystraße. Auch dort ist das Ankern verboten, an den Uferstraßen sind seine Einstiegsschächte durch rechteckige Gitter zu erkennen.

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Text und Fotos: Andreas Szagun

Ein Kommentar auf "Bau der RoRoRampe für Gasturbinen"

  1. 1
    vilmoskörte says:

    Schöner Bericht, danke!

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