So können Sie mitmachen!

Nur Zusehen reicht nicht

Deportation

Im Oktober finden in Moabit Aktionstage statt. Drei Wochen lang wird öffentlich an die Deportationen von Juden in die Konzentrationslager erinnert. Künstlerinnen und Künstler zeigen teilweise extra dafür produzierte Bilder und Installationen, Musik-, Theater- und Performancegruppen treten auf, Schriftsteller lesen aus ihren Werken, es gibt speziell zu dieser Kampagne entworfene Plakate und andere Veröffentlichungen.
Während dieser Tage wird daran erinnert, dass mehr als die Hälfte der Berliner Jüdinnen und Juden vom Güterbahnhof Moabit aus deportiert wurden. Vorher wurden die meisten von ihnen in einem langen Marsch von der Sammelstelle in der Synagoge Levetzowstraße bis zum Bahnhof in der Quitzowstraße getrieben. Zwei Kilometer weit, vor aller Augen, über die größten Straßen quer durch Moabit.

Die Initiative »Sie waren Nachbarn«, welche die Aktionstage organisiert, möchte während dieser Wochen den gesamten Weg durch den Stadtteil kenntlich machen. Alle sollen sehen, wo mehrere zehntausend Menschen ihren letzten Weg begannen. Ziel ist es, eine dauerhafte Kennzeichnung dieser Strecke zu erreichen, um sie im Bewusstsein zu halten.
Derzeit besteht die Initiative nur aus wenigen Personen. Um die Kampagne mit den Aktionstagen organisieren zu können, benötigen wir tatkräftige Unterstützung. Deshalb erfolgt unser Aufruf, sich an der Vorbereitung der Aktionstage zu beteiligen. Gesucht werden Menschen, die sich vorstellen können, sich praktisch zu engagieren. Notwendig ist nicht fundiertes Expertenwissen, sondern das Interesse, sich einige Monate lang dafür einzusetzen, dass das Leid und die heimtückische Ermordung von so vielen Menschen und die Grausamkeit der Täter nicht in Vergessenheit gerät.
Wenn du gerne bei der Kampagne mitmachen möchtest, melde dich bei uns!

Kontakt: mail@sie-waren-nachbarn.de
www.sie-waren-nachbarn.de
www.ihr-letzter-weg.de

9 Kommentare auf "Nur Zusehen reicht nicht"

  1. 1
    Minh Hoa says:

    In Moabit gibt es eine Antifa-Initiative, die seit bestimmt 20 Jahren alljährlich zum 9. November, dem Jahrestag der ersten Deportationen, Gedenkdemonstrationen organisiert. Jedes jahr kommen dort Überlebende mit einigen hundert, vor allem viele jungen Menschen zusammen, um den Reden der Zeitzeugen zuzuhören und die Deportationsroute abzuschreiten. Nun aber meine eigentlich Frage: Warum wird das von „Sie waren Nachbarn“ mit keiner Silbe nicht erwähnt, wenn es um eine Stärkung des Gedenkens vor Ort gehen soll? Ich finde das merkwürdig, bzw. ziemlich kontraproduktiv.

  2. 2
    Aro Kuhrt says:

    @Minh Hoa
    Wieso ist das merkwürdig oder kontraproduktiv? Unsere Initiative ist ja nicht die Autonome Antifa, die spricht doch für sich selbst.
    Sicher gibt es diese Aktion der Antifa. Es gibt am 9. November aber auch den Zug der Schülerinnen und Schüler, die den Weg ebenfalls abgehen. Und es gibt die Gedenkveranstaltung im Rathaus Tiergarten.

  3. 3
    Grim says:

    Die Initiative ist grundsätzlich Antifaschistisch.

    Es ist Merkwürdig die Deportation von Juden vom Faschismus zu trennen. Die Mahnung der Deportation ist fester Bestandteil aller Antifaschisten, sie lässt sich nicht in Juden und nicht-Juden trennen oder gar einseitig verharmlosen.

    Ich bitte um Tacheles: Warum distanziert sich sie-waren-nachbarn.de von den Antifaschisten? Waren die Antifaschisten bei der Deportation keine Nachbarn?

  4. 4
    Aro Kuhrt says:

    @Grim
    „Warum distanziert sich sie-waren-nachbarn.de von den Antifaschisten?“
    Was soll dieser rhetorische Unsinn?

  5. 5
    Grim says:

    @Aro Kuhrt
    Antifaschist und Antifa sind akronyme, bei „der Antifa“ handelt es sich dazu um organisierte Antifaschisten. Ich unterstütze die Kritik von Minh Hoa.

  6. 6
  7. 7
    prolet says:

    „@Aro Kuhrt
    Antifaschist und Antifa sind akronyme, bei “der Antifa” handelt es sich dazu um organisierte Antifaschisten.“

    Also, Aro, merke auf: Nur wo „Antifa“ bzw. „organsisierter Antifaschismus“ draufsteht, ist auch welcher drin. Alles andere muß wohl politisch höchst unkorrekt sein. Und wenn man sie dann vergißt, zu erwähnen, SIE, die doch ihr Gedenken so manches Mal mit so einer Art interaktivem Sprintsport mit der Polizei gewürzt hatten (um damit ihren absoluten Antifaschismus unter Beweis zu stellen), dann macht man halt einen Kardinalfehler.

  8. 8
    Grim says:

    Gut, ich bin mir jetzt unsicher wer verarscht werden soll. Nehmt bitte Rücksicht, das ist das erste mal dass ich mich an Moabitonline beteilige. Hat noch jemand was zum Thema?

  9. 9

    Es ist ein aktueller Newsletter der Initiative erschienen:
    http://sie-waren-nachbarn.de/newsletter/newsletter-2013/newsletter-19

    und hier eine Liste der Unterstützer/innen für die 3wöchige Kampagne im Herbst:
    http://ihr-letzter-weg.de/kampagne/unterstuetzer

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