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Ist das Baumpflege?

Es ist schon einige Zeit her, dass uns ein Anwohner aus der Stephanstraße folgenden Beitrag geschickt hat:

Baumpflege_2013-250Dieser wunderbare Sommer hat leider nicht nur Gutes hinterlassen. Das örtliche Gartenamt hat hier eine spektakuläre Baumschnittaktion durchgeführt. Jeder Laie sieht nun, dass hier die absoluten Stümper am Werk waren. Die ‚prachtvoll gediehenen Linden‘ wurden so derart entstellt, dass man nur noch empört wegschauen möchte.

Aus nicht erkennbarem Grund wurden die Baumkronen teilweise um rund die Hälfte reduziert. Die hinterlassenen wuchtigen Schnittwunden werden dauerhaft Schäden in diesem Bestand hinterlassen. Was absolut unverständlich ist, es wurden Starkäste entfernt, die man bei einer Schnittaktion im Jahre 2004 verschont gelassen hatte. Zu dieser Zeit besaßen diese starken Äste noch geringen Umfang, entsprechend geringfügige Wunden wären damals durch die Entfernung hinterlassen worden. Da fragt man sich, nach welchen Kriterien wird hier eigentlich vorgegangen? Handelt es sich hier überhaupt noch um’Baumpflege‘? Scheinbar hat die Führungsebene ihre Leute überhaupt nicht im Griff.

Warum schreibe ich das? Vieleicht möchte ich eine öffentliche Diskussion anregen oder verhindern, dass diese Praxis anderen Ortes fortgesetzt wird.

So geht z. B. das Bezirksamt Berlin Tempelhof- Schöneberg mit ‚Baumpflege‘ um.

Wir haben seitdem mit einigen Anwohner_innen gesprochen, die alle empört sind und die verschiedensten Befürchtungen und Meinungen äußern: „Warum wurden vor allem Linden so geschnitten? Machen die das absichtlich, weil sie keine natürlichen Bäume mehr in den Straßen mögen, sondern nur noch kultivierte Sorten mit kleinen Kronen?“ oder „Bei einem Baum ist die halbe Krone verschwunden!“ und „10 Jahre passiert gar nichts und dann kommt so ein Rambo mit der Motorsäge!“ … Viele glauben, dass dem Grünflächenamt offensichtlich erfahrene Fachkräfte fehlen.

Die abgebildete Linde Stephan- /Ecke Havelbergerstraße ist 1994 gepflanzt worden und hat sich seitdem gut entwickelt. Die Seitentriebe waren bis zu dieser bemängelten „Pflegemaßnahme“ stehen geblieben, aber so gekürzt worden, dass sie nicht über die Baumscheibe hinausragen. So konnten sie den Stamm beschatten ohne Fußgänger oder parkende Autos zu stören. Und gleichzeitig haben sie auch noch Hunde abgehalten.

Ein Mitarbeiter des Grünflächenamtes, den wir dazu befragten, war allerdings anderer Ansicht: „Seitentriebe entfernen wir immer, denn sie schwächen den Baum. Alle vier Jahre sind wir in den Straßen zur Baumpflege unterwegs.“

Nachtrag:
Auf der Seite des Bezirksamts sind die Baumarbeiten angekündigt und hier können Sie Ihre Fragen mit einer E-mail loswerden.

2 Kommentare auf "Ist das Baumpflege?"

  1. 1
    R@lf says:

    Eine ähniche Baum-Barbaren-Aktion gab es vor einiger Zeit (letztes oder vorletztes Jahr) in der Kruppstraße zwischen Rathenower und Wilsnacker Str.. Da wurde genauso grobschnittig vorgegangen. Hab da noch „herrliche“ Fotos von.

  2. 2
    Mieter 1. OG says:

    also ich finde das gut, dass die Bäume regelmäßig beschnitten werden, sonst würde bei mir gar kein Licht reinkommen und denkt doch auch mal an die vielen neugepflanzten ….
    http://vilmoskoerte.wordpress.com/2013/05/15/neue-baeume-braucht-die-stadt/

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