So können Sie mitmachen!

Auftaktveranstaltung des QM Moabit-Ost

Seit dem 1. Juni 2009 arbeitet in Moabit-Ost ein neues Quartiersmanagement. Die Gebietskarte ist hier herunterzuladen. Um den Bewohner/innen und lokalen Akteuren das Quartiersverfahren im Rahmen des Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“ zu erläutern und das Team vorzustellen, findet die Auftaktveranstaltung am 11. September ab 18 Uhr im Kubu, Rathenower Straße 17 (oben) statt.

Eröffnet wird sie durch den Bezirksbürger-meister von Berlin-Mitte, Dr. Christian Hanke, und Philipp Mühlberg, dem Leiter des Referats „Soziale Stadt“ bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Gastredner ist Dr. Mark Terkessidis, Journalist, Autor und Migrationsforscher.

Weitere Programmpunkte:

  • Vorstellung der angelaufenen aktivierenden Befragung „Aktiv in Moabit-Ost„, die vom Moabiter Ratschlag im Auftrag des QM-Teams durchgeführt wird.
  • Diskussionen in kleinerer Runde zu verschiedenen Themenschwerpunkten.
  • Kabarettistischer Ausklang
  • Gespräche am Büfett

Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Für Ideen und Projektvorschläge, die zur Verbesserung der Situation im Quartier beitragen, stehen Gelder in diesem Jahr Mittel in Höhe von insgesamt 95.000 Euro (Quartiersfonds 1, 2 und 3) aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ zur Verfügung.
Kontakt: Sevgi Kayhan, Hans Panhoff, QM Moabit-Ost, c/o Grüne Perle, Perleberger Str. 44, 10559 Berlin, 0163 – 384 90 56, team@moabit-ost.de, www.moabit-ost.de

QM-Auftaktt-kleinZum Hintergrund:
Das „Monitoring Soziale Stadtentwicklung“ hat für das Gebiet Perleberger/ Wilsnacker Straße (Moabit-Ost) aufgrund seiner sozioökonomischen Datenlage einen mittleren Interventionsbedarf festgestellt. Daher wurde das Gebiet mit einem Senatsbeschluss zur Durchführung eines Quartiersverfahrens in das Programm Soziale Stadt aufgenommen.
Anliegen des Programms Soziale Stadt ist es, die Situation in den Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf zu verbessern oder zu stabilisieren; Ziel ist es gute Lebensumstände für die Bevölkerung zu erreichen und den Anschluss der Gebiete an die allgemeine Gesellschafts- und Stadtentwicklung wieder herzustellen.
Das Quartiersmanagement wird in enger Kooperation Verwaltung (Bezirksamt und Senatverwaltung) und unter aktiver Beteiligung von Bewohnerinnen und Bewohnern, Gewerbetreibenden und lokalen Akteure, wie z.B. Vertreter/innen der im Gebiet arbeitenden Einrichtungen dazu beitragen, dass sich positive Entwicklungsimpulse entfalten können.
Ein wesentlicher Bestandteil zur Erreichung dieses Zieles ist die Beteiligung der unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure an dem Verfahren, insbesondere der Bewohnerschaft, die Vernetzung der unterschiedlichen lokalen Akteure und die Initiierung und Umsetzung vielfältiger Projekte, die die Lebens- und Arbeitsumstände im Kiez verbessern.
Für Ideen und Projektvorschläge, die zur Verbesserung der Situation im Quartier beitragen, stehen Gelder aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ zur Verfügung. Die Finanzierung des Programms erfolgt gemeinsam durch Bund, Länder und Kommunen.
In diesem und im nächsten Jahr stehen für das Gebiet Moabit-Ost Mittel insgesamt in Höhe von 95.000 Euro (Quartiersfonds 1, 2 und 3) zur Verfügung.
Bewohnerinnen und Bewohner, Gewerbetreibende und Vertreterinnen und Vertreter aus lokalen Schulen, Kitas, Jugendprojekten und weiteren Einrichtungen sowie Initiativen werden in die Entscheidung über die Durchführung von Projekten und die Vergabe der Fördermittel einbezogen. Im Herbst wird dazu ein Quartiersrat und ein Vergabebeirat gewählt.
Zur Durchführung des Quartiersverfahrens in Moabit-Ost hat die UrbanPlan GmbH in Kooperation mit StadtRand gGmbH einen Auftrag von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhalten, die das Verfahren in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt Mitte steuert.
Link auf das Portal des Berliner Quartiersmanagements.

Text: Team des Quartiersmanagement Moabit-Ost

13 Kommentare auf "Auftaktveranstaltung des QM Moabit-Ost"

  1. 1
    Gerd Abraham says:

    Die Auftaktveranstaltung war in meinen Augen eine Zumutung, was den Auftritt von Mark Terkessidis betrifft. Ein derart einseitigen Vortrag zum Thema Integration habe ich schon lange nicht gehört. Zumal man als Besucher eigentlich auch etwas zum Thema QM an sich erwartet hatte. Fehlanzeige! Die Begründung, warum er den Vortrag nun derart einseitig gehalten hatte, lieferte Mark Terkessidis dann auch gleich mit. Weil sonst immer die Einseitigkeit immer in die andere Richtung geht! Ach so! Weil die einen seiner Meinung nach etwas falsch machen, mache ich auch etwas falsch – nur eben in die andere Richtung. Logisch!?? Bei einem derart Vortrag ist mir dann auch jeglicher Appetit auf die in der Pause angebotenen Häppchen vergangen!

  2. 2
    Susanne Torka says:

    Komisch Gerd Abraham, das habe ich ganz anders empfunden. Herr Terkessidis hat ja keinen Vortrag über Integration im allgemeinen gehalten, sondern er hat einen Vortrag über „strukturelle Diskriminierung“ gehalten. Ein Thema, das in der ganzen Integrationsdebatte eher am Rande steht. Er hat sich ein Thema herausgegriffen und ich finde mit Recht, weil darüber viel zu wenig gesprochen wird.
    Und das sage ich aus eigener Erfahrung. Ich habe einen afrodeutschen Sohn, mittlerweile 26 Jahre alt. Ich könnte Ihnen viele Beispiele nennen, in denen er anders behandelt wurde, allein aufgrund der Hautfarbe. Bei struktureller Diskriminierung geht es weniger um das Verhalten von einzelnen, sondern um das Verhalten von Institutionen. Es geht darum, welche Gruppen gehören dazu und dass man sich mit dem Gedanken anfreundet, dass alle dazugehören. Vielfalt in jeder Hinsicht ist das Programm für die Zukunft.
    Allerdings – da gege ich Ihnen recht – ich fand den Vortrag auch zu lang im Verhältnis zur Vorstellung des QM Moabit-Ost.

  3. 3
    Gerd Abraham says:

    Ja, Frau Torka, wenn Sie das so sehen, ist es Ihr gutes Recht. Ich sehe das nun einmal anders. Und das das Thema Diskriminierung bei der Integration „eher am Rande steht“, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass schon jede kleinste Kritik, auch berechtigte, an Migranten, als für sie diskriminierend empfunden wird.

  4. 4
    vilmoskörte says:

    Ich fand den Vortrag von Herrn Terkessidis ausgezeichnet (wenn auch wirklich etwas lang), weil er einen für mich ganz neuen Blick auf das Thema eröffnet hat. Ich werde mir ganz bestimmt eines seiner Bücher näher anschauen.

  5. 5

    Nun, die Auftaktveransataltung war insgesamt gelungen, da viele Anwohner und VertreterInnen von div. Institiutionen
    anwesend waren. Nun geht es darum, wie wir unser „Gebiet“ positiv verändern. Und dies kann nur gemeinsam geschehen,
    mit den Migranten. Allerdings sollten wir auch dazu kommen, die Migranten zu differenzieren. Berlin hat nach Istanbul den höchsten Anteil einer türkischen Bevölkerung und auch und gerade dort gibt es immense Unterschiede. Termini wie „die Deutschen“ oder „die Türken“ greifen nicht in unserer globalen Welt. Da gibt es konservative Strömungen, die nur ihre traditionellen Werte verteidigen und einfrieren wollen, aber das ist der falsche Weg, denn wir leben zum Glück nicht mehr im Mittelalter oder gar in der Steinzeit. Wir müssen gemeinsam einen Weg finden. Jegliche Stigmata und Ausgrenzung führt in die falsche Richtung.

  6. 6
    Jürg Schwarz says:

    Ich fand die Auftaktveranstaltung auch gelungen, ich empfand eine gute Atmosphäre und nahm das Signal eines Aufbruchs für den Stadtteil mit. Der Vortrag von Mark Terkessidis setzte einen speziellen Akzent, durchaus ungewöhnlich, aber sehr notwendig aus meiner Sicht. Herr Abraham, ich denke, die Lage beim Thema „Integration“ ist deshalb so schwierig, weil wir uns einiger Dimensionen zuwenig bewußt sind, und weil die Ebenen der Diskussion oft durcheinandergeraten: Der Vortrag legte – in moderater Form – den Finger auf die Dimension der „strukturellen Diskriminierung“ und Ausgrenzung, die eben subtil erfolgt. Menschen mit „Migrationshintergrund“ (ein unschönes Wortkonstrukt, wir haben noch nichts besseres im Deutschen) stoßen überall an „Gläserne Decken“, wenn sie Stellen in Institutionen anstreben.
    Gerade in den öffentlichen Dienst und auch in die Leitungspositionen von Wohlfahrtsverbänden, Bildungsträgern, Parteien etc. ist kaum Reinkommen. Migranten bleibt die private Wirtschaft, die eher offen ist, und die oft prekäre Selbständigkeit. Daher wächst kein Institutionenvertrauen, man bleibt distant und mißtraut oft auch dem neuen „Bildungs-Impetus“. Ich kenne eine Frau aus Iran, die lange hier lebt, und die sagt: All ihr Bemühen, sich und ihren Kindern gutes Deutsch und Wissen über dieses Land zu vermitteln, habe sich nicht gelohnt. Sie blieb“einfache“ Krankenschwester bis zur Rente, ihr Mann Taxifahrer; ihre Söhne sehen keine Zukunft in Deutschland und wollen im Ausland studieren.

    Was wir in den „überforderten Nachbarschaften“ erleben an Abgrenzungshaltung, Desinteresse am Gemeinwesen (wie wir es verstehen) und Dominanzgebaren sowie Aggressionen, sind dann häufig frustrationsmotivierte Handlungen von Menschen, die sich strukturell ausgeschlossen fühlen. Leider trifft das dann Menschen, die selbst eher nicht auf der Sonnenseite stehen, die vielleicht auch lieber woanders wohnen würden, oder die es gerne weiter gebracht hätten.

    Also: der Vortrag von Terkessidis richtete sich, meine ich, an die ganze (deutsche) Gesellschaft, und war sicher nicht als Vorwurf an Einzelne gemeint.

  7. 7
    Hans Richter says:

    Viele viele Monate sind ins Land gegangen, und unsereiner hört nix von irgendwelchen Aktionen des Quartiersmanagement.
    Werden da wieder nur Gelder verschleudert?

  8. 8
    Rané says:

    Lieber Hans,

    hier findest Du die aktuellen Infos: http://www.moabitost.de/
    Und bei dem Quartiersrat kannst Du sicher sein, wird nichts verschleudert.

  9. 9
    vilmoskörte says:

    @Rané: Da hat Hans schon recht, auf der von dir angeführten Seite steht nämlich genau nichts, jedenfalls nicht Aktuelles. Man erfährt nicht, was an Projekten aus den diversen Fonds in diesem Jahr schon bewilligt worden ist. Jedenfalls habe ich nichts dergleichen finden können. Die Öffentlichkeitsarbeit könnte erheblich besser sein (ebenso wie die vom Aktiven Stadtzentrum Turmstraße).

  10. 10
    Rané says:

    @ vilmos
    Du bist doch selbst Mitglied im Vergabebeirat Moabit-Ost und auch beim „Passiven Stadtteilzentrum“. Also liegt es in unserer Hand die Öffentlichkeitsarbeit einzufordern.
    Der Quartiersrat Moabit-Ost hat am 20.5.2010 eine Krisensitzung und da wird u.a. auch die Öffentlichkeitsarbeit zur Sprache kommen. Ich hoffe, Du engagierst Dich ebenso in Deinen Gremien.

  11. 11
    C says:

    @vilmoskörte: „Man erfährt nicht, was an Projekten aus den diversen Fonds in diesem Jahr schon bewilligt worden ist. “
    Das mag vielleicht daran liegen das aus QF 2 und QF 3 noch nichts bewilligt wurde und auch QF4 in den letzten Wehen liegt.

  12. 12
    Rané says:

    @ liebe C.
    mit den „Wehen“ geb ich Dir recht, es wird ein Kaiserschnitt, aber nach meinen Infos wird das Kind überleben. *mit einem satirischen Lächeln*.

  13. 13
    Rané says:

    Nachtrag
    Es sind ja Drillinge, da haben nur die ersten zwei noch eine Chance. Da wurde der Geburtstermin auf den 3.6.2010 verlegt. Die umstrittene Hebamme ist anwesend. Allerdings sind Todgeburten wegen Mangel an Fachpersonal zu befürchten. Auch führen die umfangreichen bewusst durchgeführten Befragungen wegen Zeitüberschreitungen zu weiteren Fehlgeburten. Hoffe, wir können wenigsten eins der Kulturkinder lebend zur Welt bringen. Der Text wurde geschrieben als Hommage an Tschechows Fabeln. Aber ohne Verwaltungskenntnisse geht nichts mehr im „Land der Dichter und Denker“. Und das ist das Problem !

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