So können Sie mitmachen!

Baustelle für Motel One

motel-bau-beton-250An der Ecke Lehrter / Invalidenstraße wird ein Hotel gebaut. Ein Motel One mit 505 Gästezimmern. Es wird dann das sechste oder siebte Motel One in Berlin sein. Gerade kürzlich wurde das Motel One Berlin-Bellevue in der nahen Paulstraße eröffnet. Noch Ende Dezember soll Berlin-Urania eröffnet werden. Das Bauunternehmen Gustav Epple baut nicht nur in der Lehrter Straße, sondern auch am Spittelmarkt ist ein weiteres Motel One seit Juli im Bau.

Die Baustelle verursachte in den letzten Wochen / Monaten schon häufiger Verkehrschaos. Wie bereits an anderer Stelle im Kommentar der Mietervertretung berichtet (Abriss Parkhaus Invalidenstraße), sollten ab September Parkverbote auf beiden Seiten der Lehrter Straße eingerichtet werden, damit die Baustellenfahrzeuge, Betonmischer und LKW für den Hotelneubau Aufstellfläche finden. Schließlich hatte sich die Mietervertretung mit dem Bauleiter getroffen und verhandelt. „Mit Einverständnis des Betroffenen wurde der Schwerbehindertenparkplatz vor der Lehrter Straße 1 um eine Wagenlänge verlegt. Die Baustelle beschränkt sich auf das Nötigste. Somit fällt das absolute Halteverbot weit aus geringer aus, und es bleiben den Anwohnern ein paar Parkplätze mehr erhalten. Das Haltverbot ist bis 31.12.2010 geplant,“ erklärte Monika Raasch von der Mietervertretung für die Häuser Lehrter Straße 1-4 und 70-75 am 1. September. Jetzt existiert auch auf der anderen Straßenseite ein absolutes Halteverbot bis zum 31.10.2010.

Laut Straßen- und Grünflächenamt hat die Baustelle die Auflage, dass nur ein LKW bzw. Betonmischfahrzeug sich auf der Baustelle befinden und eine anderes gleichzeitig auf der Straße in Warteposition halten darf. Weitere Fahrzeuge sollen in der Heidestraße oder Minna-Cauer-Straße auf den Einsatz „just in time“ warten. Die Realität sieht zum Leidwesen der Mieter öfter anders aus. Vor 3 Wochen standen häufig 3-4 Fahrzeuge am Straßenrand. In der Regel mit laufenden Motoren. Egal wie lange sie rumstanden. Die Hinweise der Mieter und der Mietervertretung wurden von den meisten Fahrzeugführern ignoriert. Die Mietervertretung hat sich an das Ordnungsamt und das Umweltamt gewandt. Leider ist die Zuständigkeit nicht zu klären.

Es gab Ausnahmegenehmigungen für mehrere Nächte, in denen die Grundplatten betoniert wurden. Insgesamt wurde drei Nächte durchgearbeitet. Ansonsten muss sich die Baustelle an die Arbeitszeiten von 7 bis 20 Uhr halten, aber auch diese Zeiten wurden nicht immer eingehalten.

Wegen des Baulärms konnte erreicht werden, dass die Mieter der Lehrter Straße 1, die direkt neben der Baustelle liegt, ihre Miete um 20 % mindern können. Die Mieter der Lehrter Straße 75, deren Wohnungen zur Baustelle auf der anderen Straßenseite liegen, erhalten eine Mietminderung von 10 %, jeweils auf die Nettokaltmiete gerechnet, obwohl auch die Rechtsauffassung vertreten wird, dass die Minderung von der Bruttomiete berechnet werden solle.

Über die genauen Pläne für das Hotel sind die Anwohner bisher nicht unterrichtet worden. Die Baugenehmigung wurde am 8.9.2009 erteilt. Auf Nachfrage erhielt die Mietervertretung und eine Vertreterin des Betroffenenrats Lehrter Straße Ende Oktober die Gelegenheit im Stadtplanungsamt einige Pläne erläutert zu bekommen. Die Fassadengestaltung geht auf das Berliner Architekturbüro Nalbach & Nalbach zurück, das in einem nachgeschobenen Gutachterverfahren – angeregt durch Bezirksstadtrat Gothe – den ersten Platz belegte. Die eigentliche Bauplanung ist von Michael Knich erarbeitet worden. Das Gebäude wird 46,2 Meter hoch, etwa so hoch wie die Lehter Straße 75. Das Hotel wird L-förmig um die Ecke gebaut mit einem fast quadratischen Hof (32 x 30 Meter), der als Außenanlage für Hotelgäste mit Holzplatten und Buchsbäumen gestaltet wird. Am Gehweg zur Invaliden- und zur Lehrter Straße wird es einen Arkadengang geben, das hohe Erdgeschoss ist zurückgesetzt. Die Einfahrt zur Tiefgarage mit 52 Plätzen – die Zahl der Stellplätze wurde etwas reduziert – liegt direkt neben der Lehrter Straße 1. Die gesetzlich notwendige Abstandsfläche von 8,40 Meter ist genau eingehalten. Die Tiefgaragenzufahrt wird einige Meter ebenerdig geführt und fällt dann erst nach unten ab. Das soll Anfahrtgeräusche mindern helfen. Auch die Liefereinfahrt befindet sich an dieser Stelle. Allerdings ist diese Einfahrt umbaut (eingehaust), was den Lärm reduziert. Darüber liegen dann auch Zimmer. Ein großes Rolltor schließt die Einfahrt.

Nachtrag:
Portrait des Architektenpaares in der Berliner Morgenpost.

30 Kommentare auf "Baustelle für Motel One"

  1. 1
    R@lf says:

    Der Eingangsbereich Lehrter Straße wird offenbar ein „hot spot“ für Übernachtungen. Mit diesem neuen Hotelkoloss sind wir schon bei rund eineinhalbtausend Betten plus diejenigen die die Diakonie noch für ihre Jugendübernachtungen bereithalten / hinbauen wird. Das wird ein „munteres Treiben“ werden, wenn die Schlafkästen erst fertig sind …

    Wenn dann noch der Knast zum „Erlebnishotel“ wird, wie schon mal vorgeschlagen und möglicherweise im zu bebauenden Lehrter Mittelbereich noch Pensionen etc. entstehen – oder ein weiteres Hotel, na denn gute Nacht Lehrter. Die Nacht wird dann nämlich durch die lieben Hauptstadtgäste zum Tag werden. Gut möglich, daß sich dann noch die passende Gastronomieszene dazu in der Straße ansiedelt, z.B. um den geplanten Platz gegenüber dem Poststadion.
    Und wenn das Poststadion dann schließlich auch noch reaktiviert ist, wofür auch immer … … …

    Also genießt schon mal die letzten relativ ruhigen Tage.

  2. 2
    Petersilie says:

    Ist das Hotel verantwortlich, wenn die vielleicht jugendliche Gäste den Park im ehemaligen Zellengefängnis belagern ?
    Das sollte mit dem Bezirksamt geklärt werden.

  3. 3
    Mona says:

    @ Petersilie

    Also echt. Sie haben ja Sorgen. Reisen Sie immer in Staedte um dann mit den anderen Hotelgaesten die umliegenden Parks zu belagern? Na dann, schoene Ferien. Nehmen Sie es hin. Das idyllische Leben in der billigen Prachtstrasse, eingekeilt zwischen Mauer und Gefaengnismauer ist halt vorbei und so unersetzlich toll war es auch nie wie die Verklaerer behaupten.

  4. 4
    R@lf says:

    @ Mona

    Wo ziehste denn hin? Zwischen „unersetzlich toll“ und „entsetzlich“ isses schon nochn Unterschied.

    @ Petersilie

    Vom Knast zum Hotelpark: na det is ne Karriere! Also ick wees nich. Wat wollnse denn eijnslich. Parkwächter an jedem Tor? Oda wie sollick dit fastehn?
    Bezirksamt: die ham uns die Suppe doch einjebrockt mit ihre bescheuerte Plan(los)erei!

  5. 5
    suse says:

    Also nein! Anfang des Monats hat die Baufirma Epple, die des Motel One baut, eine Webcam installiert, damit man nicht nur als direkter Anwohner beim „täglichen Baufortschritt“ zuschauen kann:
    http://www.100-jahre-gustavepple.de/index.php?cat=4&id=0&art=118#news
    Dafür sehen die direkten Nachbarn im Wohnhaus Lehrter Straße 1 bald nicht mehr so viel. Auf den Bildern der Webcam ist gut zu erkennen, wie die Balkone verdeckt werden. Aussicht nur noch vom hinteren Eck gen Osten.

  6. 6
    Rané says:

    Ach, ist das wirklich so schrecklich ? Manche Moabiter gehen mir langsam auf den Sack mit der Meinung „Nichts soll sich verändern“, wir wollen mit dem ALG II Nachbarn noch an der Ecke das Billig-Pils saufen. Bitte um Differenzierung der Projekte !!!

  7. 7
    A. H. says:

    @ Ranè

    Verändern ja, aber früher gab es in Berlin mal den Begriff der „Behutsamen Stadterneuerung“. Mir scheint, das gilt heute noch halbwegs rund um´s Brandenburger Tor und Unter den Linden, aber z. B. in Moabit, dem „Hinterhof der Macht“, gerade in letzter Zeit nicht mehr. Oder empfindest Du Tolmien, Hallweg, den geplanten Mittelbereich Lehrter Straße und den geplanten Großmarkt als behutsam?

    Oder, etwas weiter weg: das Hochhaus am Bhf. Friedrichstraße, die Hochhäuser gegenüber und hinter dem Kranzler und – besonders behutsam – das im Bau befindliche Hotel am Bhf. Zoo, das die Gedächtniskirche zur Dorfkirche degradieren wird. Ach ja, das übelste hätte ich ja fast vergessen: das Riesenrad am Zoo. Wurde das nicht besonders vom Regierenden Bürgermeister (SPD) sehr gewünscht?

  8. 8
    vilmoskörte says:

    Unzweifelhaft ist die Architektur des Motel One an dieser Ecke eine Verbesserung gegenüber dem Parkhaus, das früher hier stand und im wesentlichen nur als Aufhängefläche für Riesenplakate diente.

  9. 9
    Rané says:

    @ A.H.

    Meinte konkret das Motel One, da habe ich nichts auszusetzen, da die berühmte Traufhöhe stimmt und der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Von daher ist es auch schade um die Tentstation, aber immerhin existiert sie ja noch dieses Jahr. Bei den anderen Projekten stimme ich Dir zu. Auch wünsche ich mir mal wieder eine Internationale Bauausstellung, um mal wieder frischen Wind in das „Bauklotzdenken“ zu bekommen. Vielleicht auch mal ein Artikel darüber, wie die Architektur der Zukunft aussehen könnte.

  10. 10
    R@lf says:

    @ Rané

    Ne Internationale Bauausstellung wär tatsächlich (wieder) mal ne Option.
    Aber warum du gegen Leute lospolterst, die berechtigterweise die Verschattung und Verbauung ihre Balkons monieren ist mir ein Rätsel. Was hat das mit Billigbier zu tun??
    Zudem wird sich noch weisen, wieviel Hotels in Berlin Leerstandsruinen werden. So viel ich weiß gibt es jetzt schon zu viel Kapazitäten.

    Hier noch ein link auf eine aktuelle Ausstellung in der Akademie der Künste zu Bauen und Landschaft:
    http://www.adk.de/de/aktuell/veranstaltungen/index.htm?we_objectID=25022

  11. 11
    Rané says:

    Ach, mein lieber Ralf,
    wo werden bei diesem Projekt Balkone verschattet und verbaut ? Auch die Gedenkstätte profitiert davon, da die ausländischen Gäste einen direkten Blick darauf haben. Auch Veranstaltungen auf dem Gelände haben mehr Zulauf. Hotels in unmittelbarer Nähe eines Hauptbahnhofes sind in allen Metropolen dieser Welt ökonomisch sinnvoll und nur über die Architektur lässt sich streiten, nicht über den Standort.
    Ein fundamentalistischer Idealismus hilft nicht weiter, dazu hat auch der von uns beiden sehr geschätzte Tucholsky was geschrieben.

  12. 12
    Jürgen says:

    Mensch Rané, schau doch blos mal das erste Bild des Artikels an, dann siehst Du die Balkone, vor die das Motel One in geringem Abstand gebaut wird. Aber am besten gehst Du mal direkt dorthin, um Dir einen Eindruck über den Abstand zu machen.

  13. 13
    berlin hbf says:

    @Rane

    „Hotels in unmittelbarer Nähe eines Hauptbahnhofes sind in allen Metropolen dieser Welt ökonomisch sinnvoll und nur über die Architektur lässt sich streiten, nicht über den Standort.“

    Das mag sein. Nur, müssen es gleich 6-10 Hotels sein (südlich baut ja die Vivico noch einmal vier Stück)?
    Zudem bietet gerade dieser Hauptbahnhof, ganz unabhängig davon dass er in unseren Augen ein architektonisches Schmuckstück ist, so unglaublich viel Platz und Fläche drumherum, dass die Hotels weder bis auf den letzten Zentimeter an ihn heranrücken (damit man vom Gleis gleich ins Hotelbett fällt?) noch die Balkons der Anwohner verschatten müssten. Da ist eine Riesenbrachfläche (Europacity-Gelände).

    In Berlin vergisst man bei der Erstellung von Bebauungsplänen scheinbar irgendwie immer öfter, dass Gebäude auch frei stehen können, ein paar Meter Abstand um sich herum gut vertragen – vielleicht hat man Angst, die fühlen sich dann einsam. 😉

    Dass man die Umgebung dort auch anders wahrnehmen kann als immer nur „Niemandsland“ oder „Pampa“, zeigt dieser Spaziergang hier wunderbar:
    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2490364_Wir-haben-Lust-auf-Industriebrachen.html

  14. 14
    Susanne Torka says:

    Vielen Dank Berlin hbf
    für den Hinweis auf das interessante Interview mit Bertram Weisshaar. Ich habe an dem dort erwähnten Spaziergang im Januar teilgenommen, bei dem es mitten in der Stadt echt weißen Schnee zu durchstapfen galt. Hatte mich damals schon gefragt, was Spaziergangswissenschaft eigentlich ist, aber wie er sagt, Wissenschaft mit Augenzwinkern. Seinen Hinweis Orte vor Ort zu beplanen und nicht am Schreibtisch, sollten sich Planer_innen mal häufiger zu Herzen nehmen.
    Allderdings denke ich kaum, dass der Zwischenraum der Gebäude bei Bebauungsplänen „vergessen“ wird, wie Du bemerkst, hierbei geht es um Bodenpreise und Dichte. Das sollte nicht etwa für ausgedehnte Einfamilienhaussiedlungen spechen, denn diese Versiegelung von Boden und damit einhergehendem Verkehr können wir der Umwelt nicht zumuten. Intelligente Lösungen für die Stadt der Zukunft sind gefragt. Dazu gehören Freiflächen in der Nähe der Wohnungen in vielfältiger Form: Gärten, Parks, Wege ohne Autos, auch Brachflächen oder naturnahe Flächen haben ihre eigene Qualität, wie es sie früher am Spandauer Schifffahrtskanal gab, bevor die Landschaftsplaner zugeschlagen haben.
    Aber Stopp! wir sind hier beim Motel One Lehrter / Ecke Invalidenstraße. Die Fassade ist schon mal besser als der erste Entwurf da stimme ich Rané zu, obwohl es immer noch eine Schießschartenfassade ist, wie Aro hier angemerkt hat:
    https://moabitonline.de/717
    Auch ich empfinde dieses Projekt, im Gegensatz zu allen anderen in der Lehrter Straße, noch am ehesten am richtigen Platz, aber eindeutig zu nah an das Wohnhaus gequetscht. Wie sich die Tiefgarageneinfahrt und die Lieferzufahrt auf die Nachbarschaft auswirken wird, auch das wird erst der Betrieb zeigen.

  15. 15
    Rané says:

    Habe mir das Objekt angesehen und gegenüber der Balkone liegt eine Tiefgarageneinfahrt, also wird da eh nicht so hoch gebaut. Beim Abstand hätte man noch einen Fußweg oder eine Bepflanzung dazwischen einplanen können. Es stellt sich mir eh die Frage der Planung der Balkone. Wenn da vorher ein Parkhaus war, warum die Aufregung und wären die Balkone auf der Rückseite gewesen, gebe es gar keine Probleme. Man kann Kritik auch übertreiben und seitliche Balkone machen nur Sinn wenn das Haus direkt an der Strasse angrenzt.

  16. 16

    Lieber Rané,
    noch ein paar Details zur Beurteilung dieser Frage (Abstand-Balkone): das Gebäude des Motel One wird in L-Form um die Ecke gebaut – über der Liefereinfahrt genau so hoch wie das gesamte Gebäude, 46 Meter. Darüber liegen Zimmer. Die Tiefgarageneinfahrt ist sozusagen die Abstandsfläche. Innen liegt ein etwa quadratischer Innenhof – zum Glück immerhin!
    Außerdem, was heißt „dir stellt sich eh die Frage der Planung der Balkone“. Da war vorher ein Parkhaus, das stand allerdings viel weiter von dem Wohnhaus entfernt und reichte nur bis etwa zum 2. Stockwerk, so dass sogar der Balkon im 1. Stock besonnt war – vorausgesetzt sie schien überhaupt. Die Häuser wurden im Sozialen Wohnungsbau Anfang der 70er Jahre errichtet. Balkone nach Süden und Westen, hinten raus ist Osten (also nur Sonne in den frühen Morgenstunden). Also unserer Meinung nach eine sehr sinnvolle Planung.
    Zudem sollte man bedenken, dass die luxemburgische Gesellschaft, die die Wohnhäuser vor Jahren von der WBM gekauft hat, ausdrücklich nicht zu Gunsten ihrer Mieter Einfluss auf den Bauherren des Motel One genommen hat. Zwischenzeitlich wurde sogar eine Variante geprüft, das Hotel direkt an das Wohnhaus anzubauen, die dann wieder verworfen wurde.
    Wir finden die Kritik daran, den geringsten gesetzlich möglichen Abstand zu wahren, nicht übertrieben.

  17. 17
    R@lf says:

    Ich war auch vor Ort und habe einmal pi x Daumen ausgemessen. Es sind nach meiner Peilung keine 5 Meter zwischen beiden Baukörpern. Finde ich dreist. Ist das überhaupt nach der Baugestzgebung zulässig?
    Die MieterInnen können sich nun sozusagen vom Balkon aus ansehen, was in den Hotelzimmern passiert – das werden die Gäste, bis auf die ExhibitionistInnen unter ihnen, auch nicht so prickelnd finden. Und ob das eine passende Kompensation für Verschattung und Aussicht ist, sei mal dahingestellt…
    Aber vielleicht will Rané ja da einziehen? Ihm scheints doch zu gefallen.
    Auf die Miete gibts bald sicher auch’n Peep-Show-Aufschlag!

  18. 18
    Rané says:

    Mit Mietminderung wäre ich dabei, suche eh ne neue Wohnung und nette Gäste von gegenüber sind mir willkommen. Noch besser wäre die Kommunikation von Balkon zu Balkon. Willkommen kulturinteressierte Touristen !!! Die ollen Moabiter begreifen es eh nicht !

  19. 19
    R@lf says:

    Zum Schießscharten-Look des Hotels (haben sich die Architekten -nicht nur dieses Hotels- eigentlich vom Atlantik-Wall inspirieren lassen?) fehlen dann nur noch die Schießbudenfiguren…

  20. 20
    Rané says:

    Haben wir nicht existenzieller Probleme ?

  21. 21
    H. E. says:

    In unmittelbarer Nachbarschaft zum Geschichtspark Zellengefängnis und als Tor nach Moabit wäre eine bessere städtebauliche Situation wünschenswert gewesen. Letztlich ging es jedoch auch hier darum, möglichst viel Beton auf dem Grundstück unterzubringen.
    Was den Schießscharten-Look betrifft: Das ist das Hemd, das man jetzt so trägt, siehe Joachimstaler Ecke Kudamm und Augsburger und neue Bibliothek der Humboldt-Uni.
    Nun zum anderen Tor nach Moabit, wo evt. noch schlimmeres droht: auf dem Grundstück Perleberger Ecke Umgehungsstraße gegenüber der Einmündung der Quitzowstr. und Hellwig soll lt. Schild ein Storehouse entstehen, was ja nichts anderes ist als ein Lagerhaus. Man darf schon jetzt gespannt sein, mit wie viel Geschossen, welcher Fassade und welcher Farbe uns dort unser Stadtrat für Stadtentwicklung beglücken wird.

  22. 22
    Redaktion says:

    Zum „Miet-Lagerhaus“, das an der Perlebergerstraße/Ellen-Epstein-Straße entstehen soll, gibt’s bei uns diesen Artikel (Februar 2009) nachzulesen.

  23. 23
    vilmoskörte says:

    1. Schießscharten sehen anders aus. Ich gewinne langsam den Eindruck, dass R@lf und H.E. in ihre Verbitterung grundsätzlich gegen jede Veränderung in Moabit und gegen jede Abweichung von ihren Geschmacksvorstellungen sind und alles und jedes mit negativen Attributen belegen müssen. Schade.

    2. Die Lagerhäuser von Selfstorage haben eine für diese Gebäudeart recht kultivierte Architektur. Man kann sich das z.B. an einem Exemplar am Stadtring Höhe Westend anschauen. Es wird sicher das schönste Lagergebäude, das den Gewerbegürtel an der Ellen-Epstein-Straße säumen wird (wozu nach Tolmien, Hellweg und Asia-Markt allerdings auch nicht viel gehört).

  24. 24
    H. E. says:

    Es ist gut, dass Du die Aussage von Pkt. 2 Deines Kommentars mit dem Zusatz „wozu ….allerdings auch nicht viel gehört“ relativierst.
    Es ist völlig richtig, dass das Grundstück bebaut wird. Aber mal ehrlich: Findest Du es prickelnd, dass an dieser städtebaulich prägnanten Stelle ein Lagerhaus entsteht?

  25. 25
    max says:

    „Findest Du es prickelnd, dass an dieser städtebaulich prägnanten Stelle ein Lagerhaus entsteht?“

    Mal überlegen: Das Grundstück wird eingeschlossen von einer viel befahrenen Straße, einem Baumarkt und einem ziemlich großen Fernbahngleis. Kurz und bündig: Ich finde das passt da schon ganz gut. Was soll denn sonst da hin? Ein Wohnhaus? Wer soll denn da wohnen? Ein Park mit Dauerbeschallung aus Zug- und Autogeräuschen? Ich finde ein Gewerbe an dieser Stelle schon ganz gut.

    btw: Die neue Bibliothek der HU finde ich architektonisch mal ziemlich gelungen. Hast du mal überlegt, wofür diese schmalen Fenster stehen? Das hat durchaus mit der Funktion des Gebäudes zu tun.

  26. 26
    vilmoskörte says:

    Ich fände es zum Beispiel mal ganz gut, einen freien Platz NICHT zu bebauen, und das wäre an dieser „städtebaulich prägnanten“ Stelle überaus angemessen, weil man nur ohne Bebauung den seit dem Abriss der früheren Bebauung freien Blick auf das wunderschöne von Egon Eiermann entworfene Gebäude der früheren Auergesellschaft hat, das Walter Noebel kongenial um einen Erweiterungsbau ergänzt hat.

    Wir haben gerade in Moabit etliche architektonische Meisterwerke stehen, gerade darum ist es so wichtig sich gegen Architekturmüll wie Tolmien etc. zu wehren.

  27. 27
    R@lf says:

    @ vilmoskörte

    Ich fürchte, wir haben einfach eine völlig conträre Vorstellung von GUTEM Bauen und Gestalten der Deinen gegenüber.
    Da wir das nicht ändern können, wirst Du mit uns und wir mit Dir leben müssen.

    De gustibus non est disputandum – Über Geschmäcker kann man nicht streiten. Sagten schon die alten Römer. (die übrigens besser gebaut haben – wir stehen nach 2000 Jahren noch bewundernd davor)

    Ich finde allerdings, daß Bauen nicht nur Gemschackssache ist, sondern daß es sehr wohl Kriterien für gelungenes Bauen gibt. Schießschartenarchitektur gehört jedenfall nicht dazu – diese 08/15 Kästen Marke Billig-„Westplatte“ werden seit mindestens 10-20 Jahren landauf-landab aufgeschichtet (von Bauen kann da nicht die Rede sein). Wer das für gute Architektur hält, muß schon mitm Klammerbeutel gepudert sein.

    In Berlin hat man nicht den Eindruck, daß gut und WERTIG und richtungsweisend und phantasievoll und ökologisch und einmalig gebaut wird, sonder nur SCHNELL & BILLIG mit maximalem Profit für die sogenannten Investoren. Für unsere Altvorderen war es noch eine Frage der Ehre um das schönste Gebäude zu wetteifern, koste es was es wolle. Heute geht es nur noch um schnelle Dividende.

    Berlin hatte seit 1990 die EINMALIGE Chance, wie keine andere Großstadt der Welt, etwas Richtungsweisendes und Unverwechselbares auf seinen vielen Brachflächen zu errichten. Das ist zu meinem Leidwesen an den allerwenigsten Stellen passiert (es gibt ein paar). Gebaut wurde in der Regel von der Stange, Stadtkulissen, wie sie auswechselbarer nicht sein könnten. Das ist ein reines „Blitzzement-Verfahren“, das sich die kommenden Generationen hundert Jahre und mehr ansehen müssen (wenn der Pfusch so lange hält): das Elend der Architektur des beginnenden 21. Jahrhunderts. Einfallslosigkeit und bestenfalls Zitate bis zum Erbrechen. Schuhkartons. Nutznebbich.

    Nein, mein Lieber, Du kannst mich gerne noch ein Dutzend mal als Miesmacher hinstellen. Ich habe eine andere Vorstellung von Bauen, und ganz bestimmt keine einseitige oder gar abseitige – ich kann mir Vieles vorstellen. Aber DAS, das ist NICHTS. Und so wird es die Geschichte auch beurteilen. So eine Arschitektur kann man sich vielleicht schönreden – am Ende muß man sie sich schönsaufen.

    Wer meint, daß ich mit meiner Meinung alleine dastehe, kann sich einmal online in anspruchsvollen Architekturforen umsehen.

  28. 28
    vilmoskörte says:

    Wenn du das meinst, R@lf, wird es schon stimmen 🙂 Ich würde mich jedenfalls freuen, hier auch mal einen positiven Kommentar von dir zu lesen, z.B. zur Ausstellung „Wiederkehr der Landschaft“, deren Besuch du uns so ans Herz gelegt hast (mir hat sie jedenfalls gut gefallen).

  29. 29
    R@lf says:

    Als Journalist würde ich gerne mal den einen oder anderen Artikel mehr auf MoabitOnline verfassen, aber ich bin mit Anderem so zugepackt, daß ich selten dafür Luft habe.
    Schön jedenfalls zu hören, daß Dir, vilmoskörte, die Ausstellung gefallen hat – ich habs leider noch nicht hin geschafft. Aber das sollte auch eine Empfehlung für Andere sein. Ich gehe auf jeden Fall bald hin.
    Übrigens gibt es eine ganze Reihe positiver Kommentare und Vorschläge von mir auf MoabitOnline, nur scheinen die weniger aufzufallen als statements, wo ich mich negativer äussern MUSS, weil der Anlaß eben leider negativ ist. Mehr positive Anlässe über die sich ALLE freuen könnten, wären mir lieber!

  30. 30

    […] dem obligatorischen Riesenwerbeposter geschmückt, präsentiert sich derzeit das im Bau befindliche Motel One an der […]

Schreibe einen Kommentar

Beachte bitte die Netiquette!