So können Sie mitmachen!

Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte

Die neugegründete Bürgerinitiative Siemensstraße startet ihre erste Aktion. Auch die Unterschriftensammlung läuft an. (Nächstes Treffen der BI am Montag, 18. Januar um 19 Uhr im Nachbarschaftstreff, Stadtschloss Moabit, Rostocker Straße 32.) Bei der Bürgerfragestunde in der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) Mitte am Donnerstag, den 21. Januar kann ein Mitglied der Initiative 3 Fragen (Fragen siehe ganz unten) stellen, die das Bezirksamt und die einzelnen Fraktionen in der BVV  beantworten werden:

Wir dokumentieren den Text des Flyers, der hier heruntergeladen und gerne weiterverbreitet werden kann:

STOPPT DEN GRÖSSENWAHN VOM HAMBERGER*!  *Bevor es zu spät ist!
Bürgerinitiative Siemensstraße für eine umweltverträgliche Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofs

Auf dem ehemaligen Güterbahnhof Moabit beabsichtigt die Firma Hamberger den größten C&C-Gastronomiegroßmarkt in Deutschland zu errichten. Die 180 x 100 m große und 13 m hohe Gewerbehalle soll unmittelbar an den Gehweg der Siemensstraße grenzen (auf der Graphik rechts ist das Größenverhältnis von Hamberger, Hellweg und Tolmien entlang der Siemens-/Quitzowstraße anschaulich zu erkennen). Dafür wird die 300 m lange Baumreihe vollständig gefällt. Pro Tag werden 100 LKWs und 700 PKWs zusätzlich die Lebensqualität in Moabit belasten. Die Zufahrt der Anlieferung wird sich auf Höhe der James-Krüss-Grundschule befinden. Eine, für das gesamte Wohngebiet wichtige, Frischluftschneise wird verschlossen. 97% des Grundstücks sollen versiegelt bzw. überbaut werden. Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren, bei dem nicht nur die Belange der Bewohner sondern auch die Maßgaben des Berliner Umweltatlas eklatant außer Acht gelassen werden. Wir stellen uns gegen eine solche Vorgehensweise und fordern eine massive Überarbeitung der vorliegenden Planung.
Nähere Informationen finden Sie unter: www.moabitonline.de/2265 und www.moabitonline.de/1501 (hier können die Unterlagen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung heruntergeladen werden).

Kommen Sie zahlreich zur Bezirksverordneten-versammlung (BVV)!
Je zahlreicher, desto besser!
Bringen Sie Transparente mit. Erheben Sie lautstark Einspruch.
Den Politikern musss klar gemacht werden, dass die Bewohner mit dem Bauvorhaben und der Vorgehensweise des Amtes für Stadtentwicklung nicht einverstanden sind.
Auf der Bezirksverordneten-versammlung wird einem Vertreter unserer Bürger-initiative die Möglichkeit eingeräumt, drei Fragen zu dem Bauvorhaben der Firma Hamberger zu stellen.
Alle Fraktionen antworten auf diese Anfrage und stellen damit ihre Position zu dem Bauvorhaben dar.
Die Bezirksverordnetenversammlung ist das Gremium, welches dem Bebauungsplanentwurf durch Zustimmung seine Rechtsgültigkeit verleiht.

Die BVV findet statt:
am Donnerstag, den 21. Januar 2010, Beginn: 17.30 Uhr
(für die Beantwortung der Bürgeranfragen ist nur die erste halbe Stunde vorgesehen)
Ort: Parochialstraße 3, 10179 Berlin, U-Bahnstation Klosterstraße
Gemeinsamer Treffpunkt: 16 Uhr vor der James-Krüss-Grundschule

Wer will, kann natürlich auch anders und auf anderem Weg dorthin kommen, wichtig ist, daß kommt, wer kann.

Hier der Text der 3 Fragen:

Bezüglich des Entwurfs für den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45 VE, der die Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofgeländes nördlich der Siemensstraße mit einem riesigen Baukörper sowie Parkplätzen und Fahrwegen  durch die Firma Hamberger vorsieht,
frage ich, unterstützt durch Mitglieder der BI Siemensstraße und durch die Teilnehmer des Stadtteilplenums Moabit West,  die Parteien der BVV und das Bezirksamt:

1. Wenn  aus BauNVO und  BauGB  eine Überschreitung der GFZ GRZ „in geringfügigem Ausmaß“  ( Zitat aus BauNVO §19 Abs. 4) von maximalen 0,8 auf 0,97 sich errechnen läßt, eine Bebauung von 97% statt  eigentlich maximalen 80% der Grundstücksfläche,  wenn demzufolge von 42.000 m² 40.760 m² statt der eigentlich höchstens zulässigen 33.600 m²  bebaut werden sollen:
Muß das maxi- maximal Zulässige unbedingt ausgeschöpft werden oder ist nicht gerade hier Ihre Aufgabe, die Interessen der Anwohner dagegen einzubringen und das Vorhaben auf politischem und Verwaltungswege verträglicher  für diese zu gestalten ?

2. Was tun Sie, um zum Einen die unzweifelhaft Stadtlandschaft prägende Pappelallee – bzw. das stadtlandschaftlich Besondere dieser Allee  (etwa durch Ersatzpflanzung von Säuleneichen) zu erhalten und zum Andern das geplante Gebäude dem dringlichen Verlangen der Anwohner entsprechend 10 m vom Gehweg zurücksetzen zu lassen?

3. Haben wir Sie auf unserer Seite, wenn wir verlangen, dass zuerst die neue Planstraße gebaut wird und erst danach die Firma Hamberger ihren Betrieb aufnimmt, damit nicht ein ganzes Jahr lang der ohnehin starke Verkehr in der Siemensstraße zusätzlich verstärkt wird durch den Kundenverkehr einerseits und andererseits den LKW – Verkehr  der Zulieferer, der sich zudem in Schlagdistanz direkt gegenüber dem Eingang der James – Krüss – Grundschule abspielen würde?


Hier noch einmal die Links zu den Unterlagen aus der „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ vom Mai/Juni 2009 bis dann die neuen Unterlagen im Rahmen der Auslegung des Bebauungsplans für den Großmarkt veröffentlicht werden (demnächst zu erwarten):
Presseveröffentlichung Anzeige
(PDF, 40kB)
Bebauungsplanentwurf 1-45VE (PDF, 1,6MB)
Begründung 1-45VE (PDF, 3,5MB)
Lageplan (PDF, 1,3MB)
Dachaufsicht (PDF, 730kB)
Schnitte (PDF, 1,1MB)
Fassade Siemenstraße (PDF, 2,1 MB)
Fassadenauszug 1 (PDF, 1,1 MB)
Fassadenauszug 2 (PDF, 3,5 MB)
Fassadenauszug 3 (PDF, 2,0MB)
Fassadenauszug 4 (PDF, 3,4 MB)
Fassadenauszug 5
(PDF, 3,3 MB)
Perspektive (PDF,600kB)


Am 28.09.2009 veranstaltete das Bezirksamt einen Vor-Ort-Termin mit anschließender Infoveranstaltung, hier das Protokoll. Tagesspiegel-Artikel vom 30.9.2009 „Hummer aus Moabit„.

Einen umfangreichen schriftlichen Bericht der Auswertung der Behördenbeteiligung und „frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ (PDF, 4.9MB) erhielt die Bezirksverordnetenversammlung als Vorlage zur Kenntnisnahme zur BVV am 25.02.2010.

Und hier der Artikel aus dem Berliner Abendblatt vom 13.2.2010, weil der Link zum pdf ja in ein paar Wochen nicht mehr funktionieren wird. Moabiter gegen Riesenhalle (Teil 1) und 130 Bäume werden gefällt (Teil 2).
Die Berliner Woche brachte am 24.2.2010: Gießkannen für Hamberger? SPD sorgt sich um die Grünpflege durch den Investor.
Berliner Abendblatt vom 3.4.2010 berichtet über das Gegen-Baumgutachten unter dem Titel Gutachter: Die Pappeln sind gesund.


Auslegungszeitraum des Bebauungsplans im Amtsblatt veröffentlicht.
Der Entwurf des vorhabenbezogenen (Hamberger Großmarkt) Bebauungsplans 1-45 VE wird im Zeitraum vom 10.05.-14.06.2010 ausgelegt werden. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen hierzu abgegeben werden. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

Hier noch ein paar Artikel als Nachtrag:
Tagesspiegel vom 5.8.2010, Berliner Woche vom 25.8.2010: Keinen Meter vor und zurück, taz vom 3.9.2010: Geliebte Schutthalde, Berliner Woche vom 29.9.2010: Keine Einigung zur Großmarkthalle und jetzt aktuell in der Berliner Woche vom 27.10.2010 Hamberger Projekt verzögert sich mit der Ankündigung der erneuten Auslegung des B-Plans und der Verschiebung der Abstimmung in der BVV auf Januar und mit dem Kommentar Stuttgart 21 in Moabit.


Nachtrag 12.11.2010

Am 12.11.2010 wurde offiziell im Berliner Amtsblatt eine erneute Auslegung des Bebauungsplansentwurfs  angekündigt:

Erneute öffentliche Auslegung eines Bebauungsplanentwurfes
Bekanntmachung vom 29. Oktober 2010

PlanG1 207
Telefon: 9018-45854 oder 9018-20, intern 918-45854

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-45 VE vom 6. Mai 2010 für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und einer Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit liegt mit der geänderten und ergänzten Begründung mit Umweltbericht und darin enthaltenen umweltbezogenen Informationen zu Tieren und besonderem Artenschutz, Baum- und Pflanzenbestand, Boden, Wasser, Klima, Ortsbild usw. sowie einem geänderten und ergänzten Gutachten zum Schallschutz gemäß § 4a Absatz 3 des Baugesetzbuchs erneut öffentlich aus. Er wird in der Zeit

vom 22. November 2010 bis einschließlich 6. Dezember 2010

Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr; Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr im Bezirksamt Mitte von Berlin, Zimmer 165, Müllerstraße 146, 13353 Berlin sowie nach telefonischer Vereinbarung bereitgehalten.

Während der Auslegungsfrist können zu den geänderten und ergänzten Teilen Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die anschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben.

Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig,soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden,die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.


Nachtrag vom 22.11.2010:
Nachfolgend der heute vom Stadtplanungsamt Mitte veröffentlichte (temporär für die Zeit der Auslegung) Text zur erneuten Auslegungmit den Links auf die geänderten Unterlagen.

Erneute Öffentliche Auslegung gem. § 4a Abs. 3 BauGB
zum
Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE
für das westlich des Grundstücks Siemensstraße 27 gelegene Flurstück 343 und eine Teilfläche der künftigen Planstraße im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit

in der Zeit vom 22. November 2010 bis einschließlich 06. Dezember 2010

Presseveröffentlichung
Bebauungsplan 1-45VE
Begründung 1-45VE
Schallgutachten
Lageplan
Lageplan mit Dachaufsichten
Lageplan mit Parkplatzüberdachung
Grundriß EG
Grundriß OG
Grundriß UG
Dachaufsicht
Leergut
Ansichten
Schnitte
Schnitt Siemensstraße
Perspektive

Sie können Ihre Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan 1-45VE während der oben genannten Auslegungsfrist formlos postalisch an die unter Kontakt angegebene Adresse oder über dieses Onlineformular abgeben.

____________________________________________________________
Weitere Nachträge:

Berliner Woche vom 15.12.10: Kommt jetzt das Aus?,  Berliner Abendblatt vom 25.12.10 zur Schlichtung mit Hassemer und der Tagesspiegel vom 11.1.11 „Schlichten statt Streiten„.

In der BVV am 20.1.2011 wird eine Dringliche Vorlage zu Hamberger abgestimmt werden. Die Unterlagen im Informationssystem sind hier zu finden,  Pläne, Schnitte, Ansichten, Details und die Auswertungen der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung und deren Wiederholung(en).

Bericht über Abstimmung im Ausschuss im Berliner Abendblatt, in der Berliner Woche und der entsprechende Auszug aus dem Protokoll der Sitzung des Stadtentwicklungsausschuss der BVV am 26.1.2011.

Bericht über das Juni Stadtteilplenum in Moabit West und die Beantwortung einer Anfrage der Grünen zu Arbeitsplätzen und weiteren Versprechungen.

MoabitOnline-Artikel zu den Baumfällungen im Februar 2012.

Schreiben der B.I. Siemensstraße an alle Fraktionen der BVV Mitte vom 26. März 2012, in dem eine Festsetzung des B-Plans gefordert wird, damit die Normenkontrollklage eingereicht werden kann.

Nachtrag vom 13.04.2012:

Modell der des Großmarkts und der Wohnbebauung an der Siemensstraße, Foto: BI-Siemensstraße

Modell der des Großmarkts und der Wohnbebauung an der Siemensstraße, Foto: BI-Siemensstraße

Die Bürgerinitiative Siemensstraße hat zwischenzeitlich ein Modell fertiggestellt, dass die Maße des Baukörpers des geplanten Großmarktes und die vorhandene Wohnbebauung an der Siemensstraße darstellt, nachfolgend die von der BI Siemensstraße verfasste Beschreibung dazu:
Das Foto zeigt das maßstabsgerechte 1:500 – Massenmodell, das sehr gut die extreme Größe des Großmarktes im Verhältnis zur vorhandenen Wohnbebauung zeigt.
Links sieht man die Siemensstraße mit ihren Wohnhäusern und mit dem Zugang zur James-Krüss-Grundschule (unten) und den Einmündungen der Emdener Straße (Mitte) und der Waldstraße (oben).
Am unteren Bildrand (schwarze Fläche) liegt die Dauerbaustelle des Moabiter Stadtgartens. Die nach oben angrenzende Fläche (grau) ist der 110 m lange Anlieferungshof mit Tankstelle. Man sieht links die 23 m lange und 11,35 m hohe Schallschutzwand zur Siemensstraße. Daran schließt an die 109 m breite, 189 m lange und 11,35 m hohe Großmarkthalle (weiß) und ganz oben (gezackt) das 8 m hohe Blech- und Plastikdach über den Parkplätzen.
Zum Größenvergleich: Die weißen Punkte in der Siemensstraße sind Pkw’s, die Striche stellen 18-Tonner-Sattelschlepper mit 16,5 m Länge dar. Auf dem Hallendach könnte man ca. 2 ½ mal das Fußballfeld des Olympiastadions unterbringen.
Wenn man an der Siemensstraße in Zukunft im EG, 1. und 2. OG eines Altbaus aus dem Fenster sieht, hat man die 210 m lange Betonfassade der Halle und der Schallschutzwand vor sich. Wenn man im 3., 4. und 5. OG aus dem Fenster sieht, blickt man auf eine 109 m tiefe Dachfläche, auf der eine hunderte von Quadratmetern große Solaranlage, Klima- und Lüftungsgeräte bis 3 m Höhe und mehrere Meter hohe Werbeschilder stehen.

Bilder vom Bau der Straße und dem leeren Gelände im Architekturforum: Mai 2012, Feb. 13, April 13, Mai 13.

In Sachsen-Anhalt werden dafür 2 Märkte geschlossen, es gab auch Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft (Mitteldeutsche Zeitung).

Mittlerweile wird auch „Golf“ gespielt, wie dieses Foto zeigt, oder Kunstinstallationen aufgehängt.

Hier die Hamberger-Berlin-Webseite.

Und das Architketurforum: Okt. 14, Nov. 14.

Große Anfrage der Grünen (Drs. 1861/IV) zum Bau ohne festgesetztem B-Plan, auf die dieser und der folgende Kommentar unter einem anderen Hamberger-Artikel anspielen. Hier die Antwort auf die Anfrage (wenn der Link direkt zur Antwort nicht funktioniert, auf die Drs. gehen und Antwort anklicken).

Im Amtsblatt Nr. 6 vom 13.02.2015, S. 196 ist die erneute Auslegung des Bebauungsplanentwurfs 1-45 VE (Hamberger) mit einem neuen Plandokument für den Zeitraum vom 23. Februar 2015 bis einschließlich 23. März 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr angekündigt. Auslegungsort ist das Bezirksamt Mitte von Berlin, Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung, Stadtentwicklungsamt – Fachbereich Stadtplanung –, Zimmer 165, 1. Etage, Müllerstraße 146, 13353 Berlin.

Neuer Artikel zum Hamberger Großmarkt, dort werden wir Kommentare und Nachträge ab 2015 weiterführen.

345 Kommentare auf "Aktion zum Gastrogroßmarkt in der BVV Mitte"

  1. 51
    Redaktion says:

    Jede(r) kann jetzt auch hier ein Blatt der Unterschriftenliste herunterladen und dann ausgefüllt bei der angegebenen Adresse abgeben (Die Unterschriftenliste ist jetzt auch oben im Artikel verlinkt):
    https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2010/02/10-02_Unterschriften-gegen-Baumfällungen_Großmarkt.pdf

  2. 52
    K. S. says:

    Gibt es für die Unterschriftenaktion irgendwelche Fristen? Oder steht ein Anlass zur Übergabe noch nicht fest?

  3. 53
    H. E. says:

    Je eher unterschrieben wird, um so besser. Aber Zeit für drei von diesen guten Espressos ist schon noch.

  4. 54
    Martin Blattmann says:

    Die Bürgerinitiative Siemensstraße zeigt sich enttäuscht von einem Gespräch mit Baustadtrat Gothe und Vertretern der Firma Hamberger, die den Bau des umstrittenen Gastrogrossmarktgebäudes betreibt. Auf Einladung des Baustadtrates fand das Gespräch im Bauamt des Bezirks Mitte statt.

    „ An der Größe der Halle von 180 x 100 Metern und der Bebauung bis direkt an die Siemensstraße hält Hamberger fest. Für die auch bundesweit außergewöhnlichen Ausmaße gab es aber keinerlei nachvollziehbare Begründung. Und die vorgestellte Fassadenbegrünung halten wir für völlig unzureichend.“ teilte die Bürgerinitiative mit.
    Der von der BI geforderte Achtungsabstand zum Wohngebiet sei aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen nicht einzuhalten, behaupteten die Vertreter des Investors . Sie sähen keine Möglichkeit, die stadtbildprägende Baumreihe aus 130 Pappeln zu erhalten. Die 20 Straßenbäume, die Hamberger der Siemensstraße spendieren möchte, sind nach Ansicht der Bürgerinitiative kein Ersatz.

    Es sollen zwar 310 Arbeitsplätze im zukünftigen Gastrogrossmarkt entstehen. Aber Fragen nach den Löhnen und einer Mitarbeitervertretung bei Hamberger beantwortete Geschäftführer Titius mit eisigem Schweigen. Deutlich wurde auch, dass mögliche Auswirkungen auf den Beusselgroßmarkt und andere Großmärkte nicht untersucht wurden.

    Die Frage, warum zum Beispiel die Stellungnahme der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. nicht im Ergebnis der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit auftaucht, konnten weder der Baustadtrat noch sein Mitarbeiter Henselmann beantworten.
    Aber auch Gothe schien sich nicht wohl zu fühlen mit dem Bauprojekt. Um die Wucht der Fassade, die nur zu einem kleinen Teil begrünt werden soll, zu mildern, brachte er zusätzlich farbliche Gestaltungsmöglichkeiten zur Sprache. Dies sei pure Kosmetik, hielt ihm die BI entgegen
    .
    Die Frage, ob denn wenigstens der Parkplatz begrünt statt überdacht werden könne, wurde verneint. Eine Überdachung sei notwendig, damit die Kunden ihre Waren bei Regen im Trockenen zum Auto bringen könnten.
    Das Fazit der Bürgerinitiative: Bei diesem Projekt, das größer als das Berliner Stadtschloss werden wird, zählen nur die wirtschaftlichen Belange. Die berechtigten Interessen und die Argumente der Moabiter und Anwohner fallen komplett unter den Tisch.

  5. 55
    Cartsen says:

    Das Engagement für eine stadtverträgliche Gestaltung ist nur zu unterstützen. Der Baukörper muss kleiner und gestaffelter und die Erschließung neu überdacht werden. Auch dann bleibt der Markt wirtschaftlich. Dass die Chance, gerade die (oder eine neue) Pappelreihe als Möglichkeit zur Integration in die Stadt zu nutzen, vertan wird, ist mehr als bedauerlich. Hier muss man dran bleiben: Mein Tipp aber: Verzettelt euch nicht in anderen – sei es wirtschafts- oder sozialpolitischen – Nebenargumentationen, die teils nicht tragfähig sind, sondern Konzentration auf die stadtplanerischen und umweltpolitischen Faktoren vor Ort.
    1. Es sollte nur nicht so getan werden (wieder im Flyer), als ob hier der oder einer der „größten Märkte“ (mit 14.000 Nettofläche) Deutschlands entsteht. Solche Märkte (12. -16.000 qm Verkaufsfläche) gibt es von den Handelsgiganten Metro, Selgros etc. Dutzendweise in Deutschland (auch im Berliner Raum). Die städtischen Großmärkte haben sowieso eine noch viel größere Fläche (in Berlin fast zehnfache Grundstücksfläche).
    2. Das Stadtschloss ist in seinen Ausmaßen etwas und in seiner Baumasse sehr viel größer als der Gastromarkt. (192 Meter * 116 Meter * 25 Meter, fast 50.000 qm BGF). So macht man sich nur angreifbar.
    3. Um den Beusselmarkt muss man sich keine Sorgen machen. Außerdem darf mögliche wirtschaftliche Konkurrenz in einem Bauleitplanungsverfahren schlicht kein Argument sein (lediglich bei Einzelhandel würde etwas anderes gelten). Die Sortimente unterscheiden sich schon erheblich, wenngleich es Überschneidungen im Gemüse/Fleischbereich geben wird. Allerdings zielt Hamberger wohl eher auf teure Produkte. Ansonsten werden dort auch Getränke und Non-Food-Produkte für die Gastronomie angeboten. Konkurrenz haben wohl eher die großen Metro-Märkte mit ihrem Sortiment zu fürchten. Wenn die ein bisschen weniger Monopolgewinne einstreichen und nicht an ihre Aktionäre ausschütten, ist das nur gut. Es gibt noch viele weitere Großmärkte mit sehr großen Hallen in Berlin, wie z.B. Selgros oder Mios. An der Beschaffung von Kleinmengen durch Gastronomen beim Händler nebenan im Kiez wird sich durch den Hamberger Markt genauso wenig wie durch die zahlreichen anderen Großmärkte etwas ändern. Eine Konzentration der Berliner Nachfrage auf diesen Markt in Moabit ist nicht möglich, dazu ist er dann doch viel zu klein. Das Berliner Gastronomiegewerbe besteht immerhin aus 12.000 Betrieben!
    4. Der Berliner Großmarkt an der Beusselbrücke ist Senatseigentum. Der hat wirklich ausreichend Gelegenheit auf die Bauleitplanung für den Gastromarkt formell und informell Einfluss zu nehmen. Wenn der etwas gesagt hätte, hätte das Gewicht gehabt. Außerdem muss man auch mal sagen dürfen, dass die Großmarktleitung für den jahrelangen Niedergang der Arminiushalle als Eigentümer verantwortlich ist, weshalb sich meine Sympathien in engen Grenzen halten.

  6. 56
    h. w. says:

    Die BI-Siemensstr. lädt für diese Woche wieder herzlich zu ihrem Treffen diesmal am Dienstag, den 02.03. um 19 Uhr im Nachbarschaftstreff in der Rostockerstr. 32 b (neben dem Stadtschloss Moabit) ein. Wir würden uns freuen, euch als Mitstreiter gewinnen zu können!
    Liebe Grüße!

  7. 57
  8. 58
    Hans Richter says:

    Fragen natürlich 😀

  9. 59
    Susanne Torka says:

    sehr gute Idee mit den Fragen an die Bundestagsabgeordneten für unseren Wahlkreis gewählt wurden bzw. kandidiert haben.

  10. 60
    H. E. says:

    @ Carsten

    Ich hätte von dir gern mal eine Antwort auf die Frage:

    Woher kommt in Berlin die Kaufkraft für einen zusätzlichen Lebensmittel- und Getränkegroßmarkt für Gastronomen und Händler mit einer Verkaufsfläche von 14.000 m² (2 x die Spielfläche im Olympiastadion)?

    Ansonsten: Ich wußte nicht, dass die Berliner Großmarkt GmbH ein städtisches Unternehmen ist. M. E. gehört der Stadt nur das Grundstück.

  11. 61
    Susanne Torka says:

    Die Berliner Großmarkt GmbH gehört zu 100% dem Land Berlin, so wie z.B. auch städtische Wohnungsbaugesellschaften.

  12. 62
    H. E. says:

    @ Carsten:

    Ich muss mich korrigieren: Die Berliner Großmarkt GmbH ist eine landeseigene Gesellschaft, die auf dem Beussel-Großmarkt jedoch nur für die Vermietung und Verpachtung der Gewerbeflächen an die 300 dort ansässigen Lebensmittel- und Getränke-Großhändler zuständig ist.

  13. 63
    Carsten says:

    Lieber H.E. ich kann mich gerne noch mal wiederholen: Ich weiß nicht, woher die Kaufkraft kommt. Habe ich das irgendwo gesagt? Es ist für das Planungsverfahren auch völlig belanglos. Ob man einen neuen Tischler oder ein Callcenter genehmigt: Die Bewertung, ob sie ggf. einen Konkurrenten verdrängen, gehört nicht zu einem Planungs- und Genehmigungsverfahren (teils anders bei zentrumsrelevanten Nutzungen). Ob nun Hambacher von der Metro ein paar Kunden abwerben will und damit bei sich Arbeitsplätze auf Kosten der Metroaktionäre schafft, ob sie einen Markt am Stadtrand in den Ruin treibt, der dann Gartenmöbel verkaufen muss oder ob Hamberger sich verkalkuliert und pleite geht oder ob sie die Dynamik dieser Branche antreiben und durch neue Angebote und neue Konkurrenz auch neue Nachfrage in der qualitätsmäßig ja ausbaufähigen Berliner Gastronomie schaffen (und mittlerweile kommt allein beim Handel 20 % der Kaufkraft von Berlinbesuchern, bei der Gastronomie dürfte das eher mehr sein). Wie dem auch sein. Ich weiß es nicht. All das ist letztlich egal. Man kann nur argumentieren, dass der Markt an dieser Stelle zu groß ist und dass es auch keinen zwingenden stadtstrukturellen Grund und Bedarf gibt, einen Markt in dieser Dimension hier ansiedeln.

  14. 64
    H. E. says:

    @ Carsten:

    Für den reinen Verwaltungsakt ist es in der Tat belanglos, ob man eine Tischlerei, ein Callcenter, ein Puff oder einen Großmarkt genehmigt.

    Hier aber geht es um Stadtentwicklung. Und da kann man als Bewohner eines offiziell als „Problembezirk“ bezeichneten Stadtteiles von der Abt. Stadtentwicklung und insbesondere deren Chef sehr wohl erwarten, dass alle diesen Stadtteil betreffenden Aspekte bei der Genehmigung erörtert und berücksichtigt werden. Und das vor allem, wenn es sich um ein so extrem großes Vorhaben wie das vorliegende handelt.

  15. 65
    Ephraim Gothe says:

    Zur regen Kommentierung nun auch ein Kommentar von meiner Seite:

    Im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofes Moabit entlang der Siemensstraße sind z. Z. die Verlängerung der Ellen-Epstein-Straße (2. Bauabschnitt Planstraße), der Bau des Moabiter Stadtgartens und die Ansiedlung des Hamberger-Großmarktes geplant.

    Durch den 2. Bauabschnitt der Planstraße wird nach Fertigstellung eine deutliche Lärmminderung in der Siemensstraße eintreten. Nach der jetzigen Zeitplanung ist die Fertigstellung der Straße im Frühjahr 2012 vorgesehen. Der Durchgangsverkehr wird dann über die neue Straße verlaufen. In der Siemensstraße wird nur noch der Anliegerverkehr und der Verkehr in Richtung Rathenower Straße verbleiben. Nach den aktuellen Verkehrsprognosen sind das ca. 6.100 bis 7.000 Kfz/Tag. Im Jahr 2005 wurden 21.000 Kfz/Tag in der Siemensstraße gezählt. Das geplante Gebäude des Hamburger-Großmarktes wird tlw. einen zusätzlichen Schutz vor den Verkehrsbelastungen der neuen Straße bieten. Entlang der neuen Straße sollen 83 neue Bäume gepflanzt werden.

    Östlich des Grundstückes von Hamberger ist der Moabiter Stadtgarten mit einer Größe von 15.000m2 vorgesehen. Dort sind, neben anderen Begrünungsmaßnahmen, 85 Laubbäume und 27 Obstbäume zum Anpflanzen vorgesehen.

    Der Hamberger-Großmarkt, der westlich der geplanten öffentlichen Grünfläche und südlich der neuen Straße vorgesehen ist, wird voraussichtlich im Herbst 2011 fertig gestellt sein. Für ca. 6 Monate erfolgt die Anlieferung von der Siemensstraße über zwei temporäre Zufahrten. Aufgrund der Ergebnisse des Schallgutachtens, wird die Anlieferung in der Nacht begrenzt. Nach Fertigstellung der Planstraße werden diese temporären Zufahrten geschlossen. Das Gebäude des Großmarktes wird um 1,50 m von der Straße zurück gesetzt, um in dem Streifen abschnittsweise Hecken und Begrünungsmaßnahmen vorzusehen. Ein weiteres Zurücktreten des Gebäudes, wie von der Bürgerinitiative Siemensstraße gefordert, wird von mir nicht unterstützt. Gespräche mit der Fa. Hamberger haben ergeben, dass der geforderte Pflanzstreifen von 10 m zwischen Straße und Gebäude nicht realisiert werden kann.

    Die Pappeln entlang der Siemensstraße müssen leider gefällt werden. Das ergab ein Baumgutachten im Auftrag des Investors, das von meinen Fachleuten im Amt für Umwelt und Natur geprüft wurde. Durch die Baumaßnahme auf dem Hamberger-Grundstück erfolgt ein Eingriff in Natur und Landschaft, der aber auf dem eigenen Grundstück ausgeglichen werden kann. Entlang des Parkplatzes wird eine Hecke mit 140 Pflanzen vorgesehen und vor der Fassade des Gebäudes werden des weiteren abschnittsweise Hecken und Fassadenbegrünungen vorgesehen. Ferner erhält das Dach eine extensive Dachflächenbegrünung und es werden auf dem Grundstück 5 Bäume im Bereich des Parkplatzes gepflanzt. Im Gehwegbereich entlang des Hamberger-Grundstückes sollen weitere 20 Bäume aus städtebaulichen Gründen gepflanzt werden. Näheres zum Eingriff und Ausgleich wird sich im Umweltbericht zum Bebauungsplan 1-45 VE befinden, der z. Z. überarbeitet wird.

    Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Fassade besser gestaltet wird, evtl. auch unter Einbeziehung von Anwohnern. Insgesamt glaube ich, dass der Teil Moabits durch den geplanten Moabiter Stadtgarten, die geplante neue Straße und durch die Begrünungsmaßnahmen entlang des Hamberger Grundstückes eine Aufwertung erfahren wird.

    Mit freundlichen Grüßen, Ephraim Gothe
    Stadtrat für Stadtentwicklung

  16. 66
    Hans Richter says:

    mal eine Frage zu dem Komplex. Werden Steuergelder dafür die Ansiedlung fließen? Oder sind se schon?

  17. 67
    A. H. says:

    Wer sich so verteidigt, Herr Gothe, der hat in meinen Augen ein sehr schlechtes Gewissen. Könnte es sein, dass sie sich bei dem ganzen Ding selber nicht mehr ganz wohl fühlen?

  18. 68
    Martin Blattmann says:

    Lieber Ephraim Gothe,

    zu den Pappeln:
    dann stelle doch das Baumgutachten jetzt endlich öffentlich. Seit September 2009 (28.9. Infoveranstaltung) wollen Moabiter Bürger dieses Gutachten selbst einmal lesen. Sie haben danach gefragt, waren bei Herrn Henselmann, fragten Bürgermeister Hanke, selbst beim Gespräch mit dir und der BI Siemensstraße im Bezirksamt mit Investor Hamberger gab es das Gutachten nicht auf den Tisch.
    Stelle es doch bitte online –JETZT- auch wenn der Umweltbericht noch in Arbeit ist.

    zur Fassade:
    „vor der Fassade des Gebäudes werden abschnittsweise Hecken und Fassadenbegrünungen vorgesehen“. Diese Abschnitte durften wir ja in bunten großen Bildern beim Gespräch der BI sehen. Sie sind lächerlich klein; große Strecken der Fassade sind blanker Beton. Statt der stadtbildprägenden Abgrenzung des ehemaligen Güterbahnhofs zum Wohngebiet durch die Baumreihe steht dann eine 180 Meter lange Betonfassade.

  19. 69
    K. S. says:

    Dass Herr Gothe sich hier selbst zu Wort meldet, ist immerhin anerkennenswert.

  20. 70
    Norbert Onken says:

    Vielen Dank, Herr Gothe, für Ihre Stellungnahme.

    Sie fassen im Grunde noch einmal zusammen, was der Bebauungsplanentwurf
    vorsieht.

    Die zahlreichen Einwände, die seinerzeit dagegen erhoben wurden, bleiben abgeschmettert.

    Es zählt, was rechtlich zulässig ist, nicht, ob es die Bürger, die Anwohner bedrückt und bedroht. Allenfalls bei der Gestaltung der Fassade, im m. E. rein kosmetischen Bereich, zeigen Sie begrenzt Entgegenkommen, können sich hier sogar Bürgerbeteiligung vorstellen.
    Können Sie sich vielleicht auch vorstellen, Herr Gothe, daß die Anwohner das als Verhöhnung empfinden?

    Es war in einem Gespräch mit Ihnen von einem „Achtungsabstand“ die Rede, den das doch so massige Gebäude halten sollte zur Straße, zur Wohnbebauung. Sie unterstützen das nicht, bieten stattdessen an – ja, was? Sollen wir mitentscheiden dürfen, ob an dem Gebäude, das uns mit seiner Masse einfach unzumutbar dicht auf den Pelz rückt, Efeu hochwächst oder Hopfen, ob es blau gestrichen wird oder rosa?

    Warum wird, wie Sie schreiben, ein weiteres Zurücktreten des Gebäudes von Ihnen nicht unterstützt? Sie sagen: „Gespräche mit der Fa. Hamberger haben ergeben …“ – das mag ja sein. Aber andererseits haben Gespräche mit Anwohnern und mit der Bürgerinitiative ergeben, daß der bereits erwähnte „Achtungsabstand“ unbedingte Forderung ist, ebenso wie der Erhalt bzw. das Ersetzen der stadtbildprägenden Baumreihe.

    Sie haben sich doch in Ihrem Amtseid dem Wohl der Bevölkerung von Mitte verpflichtet, nicht dem eines Investors. Daß beides zusammengehen könnte, steht
    außer Frage, aber daß sie so massiv die Position des Investors gegen die der betroffenen Bevölkerung einnehmen,empört. Wir sind doch auch wer, in Moabit West. Oder nicht? Kann man uns, ohne Achtung, einfach vor den Latz knallen, was irgend rechtlich rauszuquetschen ist?

    Wozu arbeitet seit mehr als zehn Jahren das Quartiersmanagement daran, diesen hochproblematischen Teil von Moabit wenigstens stabil zu halten auf niedrigem
    sozialen Niveau, wenigstens den Totalabsturz zu verhindern, wenn dann, wumm, ein solcher Klotz dahingesetzt wird, der die zarten Andeutungen gesünderer
    sozialer Mischung einfach platt macht!?

    Sie wissen schon aus den Einwendungen gegen den Bebaungsplanentwurf im letzten Jahr, wir wissen aus den Gesprächen über das Projekt Hamberger hier im
    Kiez, daß gerade die Leute, die auch Sie hier gerne bleiben sähen im Interesse einer sozialen Stabilisierung, wegziehen werden. Wir wissen auch, daß bei diesen Erwägungen nicht nur der direkte Blick von einem Balkon in der Siemensstraße auf die Hamberger – Fassade eine Rolle spielt, sondern auch die Geste, bzw. die fehlende Geste, mit der Hamberger hier Einzug hält.

    Sie sind doch Politiker, Herr Gothe. Und auch dem Geschäftsführer der Firma Hamberger traue ich ohne Weiteres soviel Verständnis für Politik zu, daß er sieht,
    was er anrichtet, wenn er die Einwände der Anwohner einfach vom Tisch fegt: Baugesetz sagt: Darf ich. Also mach‘ ich.

    Sie werden uns doch nicht allen Ernstes erzählen wollen, daß es nur so gehe, nicht anders.

    Selbstverständlich kann man, auch auf einem Grundstück wie diesem, das
    planerische Grenzen setzt, anders bauen. Man kann auch kleiner bauen, aber selbst wenn nicht kleiner, anders geht allemal. Einhaltung des „Achtungsabstands“ und Erhalt bzw. Ersatz der Baumreihe geht allemal.Es gibt doch nicht nur einen Architekten – und ist der jetzige denn wirklich so gut, wenn dem nur dieser Klotz einfällt, bis an die Gehwegkante, mit Grünzeug geschminkt?

    Und die Arbeitsplätze, die Ausbildungsplätze, die die Fa. Hamberger in Aussicht stellt: Die sollen von der Form des Gebäudes abhängig sein? Nach dem Motto:
    Friß, Vogel, oder stirb?

    Ich erwarte vom Bezirksamt mehr Phantasie, mehr anwohnerorientierten Gestaltungswillen. Wir brauchen Arbeits – und Ausbildungsplätze. Aber nicht als Totschlagargument

    Kurz: Bürgernähe durch Achtung und Achtungsabstand. – Und Baumreihe.

  21. 71
    RV says:

    Bravo Norbert!!
    Ich stimme Dir voll zu!

    An Hr Gothe:

    Da werden ja bestimmt demnächst Wohnungen in der Siemensstrasse frei, wenn der Klotz gebaut wird. Da könnten doch unsere sogenannten „Volksvertreter“ einziehen-mit Blick auf ne weisse Wand. Aber vielleicht könnte man ja ein paar Beamer über das Quartiersmangement Moabit West oder Ost beantragen. Die könnten ja dann Bäume an die Wand werfen. Den Moabiter würde das ja sicherlich reichen-mehr brauchen die ja sowieso nicht oder? Aber vielleicht bindet man sie ein-dann hebt dann die Stimmung?! Ach, ja der Stadtgarten.Ist doch schön wenn man da sitzt und der Lärm der Lastwagen von nebenan rauscht in den Park und die „schöne “ Wand lacht einen an. Bin mal gespannt wenn das erste Kind auf der Siemensstrasse vor der Grundschule angefahren wird.Na und die Arbeitnehmer, denen bezahlt man möglichst wenig, denn dann kann der Arbeitgeber beim Arbeitsamt schön Zuschüsse beantragen. Das alles von von unseren Steuergelder…Ach, ja angeblich nimmt der Strassenverkehr ja ab-sagt ein Gutachten. Aber in der Invaldivenstrasse wird bald ausgebaut , weil der Verkehr zunimmt-so ca. 7000 Autos mehr-sagt ein Gutachten.Wo fahren die Autos denn dann eigentlich durch. Ich nehme mal an überwiegend durch Moabit.. Also ich würde mal vorschlagen noch ein paar Gutachten einzuholen…Kostet ja nichts!!!Dafür ist immer Geld da.
    Na ja, wenn die Herren Politiker dann beim nächsten mal ihren Posten nicht mehr inne habe, dann können sie sich ja gut rausreden“Das haben wir ja alles nicht kommen sehen“ oder „Ich bin nicht mehr zuständig“ Prima!Über Architektur braucht ich jetzt hier wohl nichts mehr schreiben… Das ist nämlich keine!!! Vielleicht sollte mal überlegen warum es eine Bürgeriniative Siemensstrasse gibt und so viele Einwände gegen den Bebauungsplan.So, ganz blöd sind wir in Moabit nicht!
    Übrigens : Die nächste Wahl in Berlin kommt bestimmt!!

  22. 72
    Mona says:

    …Ist doch schön wenn man da sitzt und der Lärm der Lastwagen von nebenan rauscht in den Park und die “schöne ” Wand lacht einen an…..

    Von einer weissen Wand konnen die Leute gegenueber dem Tolmien-Gebaeude nur traeumen. Dieses Gelb grenzt an Psychoterror.

  23. 73
    Rané says:

    Noch besser, der nächste Orkan bringt diesen industriellen Bauklotz zum Einsturz, frei nach „vom Winde verweht“. Die 08/15 Architekten scheinen den Klimawandel wohl noch nicht begriffen zu haben. Kalte Winter, heisse Sommer und mehr Orkane, bzw. Tornados. Hoffe, die Stahlträger vom Hauptbahnhof sind nun gesichert. Architektur im Windkanal getestet und Erdbebenresistent, das ist die Zukunft !

  24. 74
    A. H. says:

    @ Rané

    Ich glaube, es verhält sich eher so:

    Nicht die Architekten und auch nicht der Investor sind die Verursacher, sondern unser Staat in Form der
    Deutschen Bahn, die zusammen möglichst viel Geld für ihr Grundstück sehen wollen, und natürlich Stadtrat Ephraim Gothe (SPD), der (er ist ja Diener dieses Staates) deswegen alles tut, um dieses Ding durchzuboxen, obwohl er es zum Wohle von Moabit verhindern müsste und könnte.

  25. 75
    Uta H. Anwohnerin Siemensstr. says:

    Sehr geehrter Herr Gothe,

    zu Ihrem Kommentar:

    Zu den verkehrlichen Veränderungen:
    Laut Ihren Aussagen wird „durch den 2. Bauabschnitt der Planstraße nach Fertigstellung eine deutliche Lärmminderung in der Siemensstraße eintreten[…] In der Siemensstraße nur noch der Anliegerverkehr und der Verkehr in Richtung Rathenower Straße verbleiben.“ Um genau zu sein: Auf einem TEILSTÜCK der Siemensstraße wird nur noch der Anliegerverkehr verbleiben. Die Verkehrsbelastung im Einmündungsbereich der Siemensstraße in die Beusselstraße wird unverändert hoch sein, sogar zunehmen. Im Einmündungsbereich der Planstraße auf die Siemensstraße wird die Verkehrsbelastung nur in dem Maße abnehmen, wie sich die Planstraße von der Siemensstraße entfernt. Lediglich im Bereich des Großmarktes (auf gut 180 m Länge) wird eine verkehrliche Emissionsminderung (Schall) festzustellen sein. Im weiteren Verlauf der Siemenstrasse bis zum Stadtgarten ist die Lärmminderung unerheblich, da hier (im Gegensatz zum westlichen Teil der Siemensstraße) keine Wohnbebauung an die Straße grenzt.

    Laut Ihren Aussagen wurden „im Jahr 2005 21.000 Kfz/Tag in der Siemensstraße gezählt.“
    Der Verkehr hat seit Fertigstellung des 1. Umgehungsstraßenabschnitts im Jahr 2009 spürbar zugenommen. Inwiefern nach Inbetriebnahme des Planstraßenteilstücks im westlichen Bereich der Siemensstraße Messung des Verkehrsaufkommens vorgenommen wurden, ist unbekannt. In jedem Fall wird im Verkehrsgutachten von einer weiteren Zunahme des Verkehrs bis zum Jahr 2015 ausgegangen.

    Fazit zu den verkehrlichen Veränderungen:
    Es findet lediglich eine Verlagerung des Verkehrs um 100 m jedoch keine Vermeidung des Verkehrs statt. (Wer vom Wohngebiet zur S-Bahnstation Beusselstraße gelangen möchte, muss weiterhin eine vielbefahrene Straße überqueren.) Im Gegenteil: laut Verkehrsgutachten wird sich die Intensität des Verkehrs unabhängig vom Zuliefer- und Kundenverkehr des Großmarktes bis zum Jahr 2015 erhöhen. Was bedeutet, dass auch ohne die Ansiedlung eines Großmarkts, schon aufgrund der derzeit vorherrschenden Verkehrsbelastung und der damit verbundenen Benachteiligung des angrenzenden Stadtgebiets der Bau einer „Umgehungsstraße“ (und sei diese lediglich 100 m vom angrenzenden Stadtgebiet entfernt) angezeigt ist.

    Zu den im Zusammenhang mit dem Bau der Planstraße und des Großmarktes ergriffenen Maßnahmen:

    „Entlang der neuen Straße sollen 83 neue Bäume gepflanzt werden.“
    Welchen wohnwertsteigernden, aufwertenden und ausgleichenden Einfluss haben Baumpflanzungen an einer Straße, die nicht mehr zum Wohngebiet gehört?

    „Östlich des Grundstückes von Hamberger ist der Moabiter Stadtgarten mit einer Größe von 15.000m2 vorgesehen.“
    Es bleibt die Frage, welchen positiven Einfluss hat ein Stadtgarten auf das Stadtgebiet, der sich a) (ebenso wie die Baumbepflanzungen entlang der Planstraße) abseits, d.h. außerhalb des Wohngebiets befindet, der b) sich eingeschlossen zwischen zwei unterschiedliche (klein- und großteilig) strukturierten Gewerbegebieten befindet, der c) von Verkehrslärm der Planstraße flankiert ist, der aufgrund der beschriebenen Merkmale introvertierten Charakters ist – also im Besten Fall nach innen aber nicht nach außen zu „strahlen“ vermag?

    Nebenbei bemerkt: Neben der langzeitlichen Verschlechterungen müssen die Anwohner auch temporäre Verschlechterungen in Kauf nehmen, denn „für ca. 6 Monate erfolgt die Anlieferung von der Siemensstraße über zwei temporäre Zufahrten.“

    „Aufgrund der Ergebnisse des Schallgutachtens, wird die Anlieferung in der Nacht begrenzt.“
    Eine vollständige Umbauung der Anlieferung mit Wand und Dach, wäre sinnvoller. Dann wäre die Anwohnerschaft auch nicht am Tag von Schallemissionen belästigt. Zudem könnte die Anlieferung auch in der Nacht stattfinden.

    Unbeachtet der Maßstabssprengung, „das Gebäude des Großmarktes wird um 1,50 m von der Straße zurück gesetzt, um in dem Streifen abschnittsweise Hecken und Begrünungsmaßnahmen vorzusehen. Ein weiteres Zurücktreten des Gebäudes, wie von der Bürgerinitiative Siemensstraße gefordert, wird von mir [Herrn Gothe] nicht unterstützt. Gespräche mit der Fa. Hamberger haben ergeben, dass der geforderte Pflanzstreifen von 10 m zwischen Straße und Gebäude nicht realisiert werden kann.“
    Es ist weiterhin ungeklärt, warum die Fa Hamberger den Pflanzstreifen nicht realisieren kann, welche Begründung die Fa. Hamberger (in den Gesprächen) vorlegte. Außerdem bleibt offen, aus welchem Grund Sie – Herr Gothe – das Anliegen eines deutlichen Zurückweiches der Gebäudekante hinter die Grundstücksgrenze nicht unterstützen?

    Zu der Aussage „Die Pappeln entlang der Siemensstraße müssen leider gefällt werden.“: Würde die Fa. Hamberger die Pappeln auch fällen, auch wenn sie aufgrund der Festsetzungen des B-Planes einen hinreichend breiten Pflanzsteifen freihalten müsste oder fällt die Fa. Hamberger die Pappeln nur, um einen entsprechend großen Großmarkt realisieren zu können? Die Aussagen zu den Pappeln und der Größe des Großmarktes lassen sich (widersinniger Weise) auch so zusammenfassen: Weil die Pappeln laut Baumgutachten zum großen Teil geschädigt sind, muss die Großmarkthalle so groß (bis 1,50 m hinter die Grundstücksgrenze) gebaut werden, bzw.: Die Großmarkthalle kann nicht kleiner gebaut werden, weil die Pappeln krank sind.

    Es ist dabei scheinbar unerheblich, dass die Pappeln stadtbildprägend und identifikationsstiftend sind, dass das Wohngebiet begrenzen und beschützen (Sichtschutz), dass sie den Staub fernhalten, das Einfallstor zum Wohngebiet markieren, den Fußgänger in das und aus dem Wohngebiet geleiten, dass sie Brutstätte für unzählige, z.T. seltener Vogelarten (z.B. Nachtigallen) sind, dass unabhängig von Ihrem Zustand, die Fällung eine Leere verursacht und einen
    massiven Verlust darstellt.

    Zu der Aussage: „Durch die Baumaßnahme auf dem Hamberger-Grundstück erfolgt ein Eingriff in Natur und Landschaft, der aber auf dem eigenen Grundstück ausgeglichen werden kann.“.
    Das mag rein rechnerisch so sein. Es gibt aber auch ideelle Werte, die man bekannter Maßen nicht so schnell ersetzen kann. Hier liegt es in Ihrem Entscheidungs- und Kompetenzbereich – Herr Gothe – ideelle und materielle Werte gegeneinander abzuwägen gegebenenfalls aufzuwiegen.

    Zu den Ausgleichsmaßnahmen auf dem Grundstück:
    „Entlang des Parkplatzes wird eine Hecke mit 140 Pflanzen vorgesehen und vor der Fassade des Gebäudes werden des weiteren abschnittsweise Hecken und Fassadenbegrünungen vorgesehen.“
    Die Seitens der Fa. Hamberger für die Fällung der Pappelreihe vorgeschlagene Ersatzmaßnahme in Form von vor die Fassade zu errichtenden Rankgerüsten (von Ihnen euphemistisch als „hängende Gärten“ bezeichnet) sind allenfalls als Mittel der Fassadengestaltung zu betrachten und zu bewerten. Dieses Mittel stellt keinerlei Ausgleichsmasse für die Abholzung der Pappelreihe und die aus dem Bau des Großmarktes resultierenden Verschlechterungen und Beeinträchtigungen dar. Es ist zudem zu Bedenken, dass die Fassadenberankung bei guter Pflege, mindestens fünf, wenn nicht mehr Jahre benötigt, bis sie das dargestellte Begrünungsniveau – also eine Höhe von 6,5 m – erreicht hat. Zudem überdeckt die vorgeschlagene Fassadenbegrünung gerade mal 20% der Fassadenfläche und das erst im ausgewachsenen Zustand. Außerdem ist das winterliche Erscheinungsbild der (wahrscheinlich entlaubten) Begrünung zu überprüfen.

    „Ferner erhält das Dach eine extensive Dachflächenbegrünung.“
    Die vorgeschlagene extensive Dachbegrünung ist in Ihrer ökologischen Funktion umstritten. Zunächst einmal benötigt eine extensive Dachbegrünung mehrere Jahre intensive Pflege, die nicht gewährleistet werden kann. Darüber hinaus kann in trockenen Sommerperioden, wie sie in Berlin häufig vorkommen, eine extensive Dachbegrünung austrocknen, was sowohl ihren ökologischen Wert als auch den Wert als Ausgleichsmaßnahme hinfällig macht.

    „Im Gehwegbereich entlang des Hamberger-Grundstückes sollen weitere 20 Bäume aus städtebaulichen Gründen gepflanzt werden.“ Der Volksmund nennt es Schamgrün.

    „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Fassade besser gestaltet wird, evtl. auch unter Einbeziehung von Anwohnern.“
    Die mangelhafte architektonische Ausgestaltung der Großmarkthalle an sich und der Fassade im besonderen, d.h. die monotone Reihung von Fertigteilelementen, wird im Gegensatz zu der derzeit bestehenden „landschaftichen„ Aufweitung des dicht bebauten Stadtraums und der Qualität der (jahreszeitlichen, bahnverkehrlichen) Veränderungen als Verschlechterung wahrgenommen. Die Gebäudewand ist dem Charakter nach eine Fassade zum Vorbeifahren (mit möglichst hoher Geschwindigkeit) nicht zum Vorbeilaufen. Demnach widerspricht die Fassadengestaltung der Intention der Verkehrsberuhigung.
    Gleiches gilt für die Aus- bzw. die Nicht-gestaltung des städtischen Raumes. Hier wird durch eine Gebäudekante ein städtischer Raum ohne städtische Funktion geschaffen und von dieser dominiert. Die Intention der Verkehrsberuhigung der Siemensstraße – den Wohnwert zu erhöhen – wird durch die sich abwendende Gebäudewand konterkariert. Der „Sozialraum Straße“ wird im Erscheinungsbild zu einer Durchgangsstraße degradiert, wodurch die Wirkung der Wohnwertverbesserung verloren geht. Das Ziel der Steigerung der Aufenthaltsqualität wird nicht erreicht. Auch unter Einbeziehung der Anwohner bei der Gestaltung der Fassade wird dieses grundsätzliche stadtbauliche Problem nicht zu beheben sein.

    Insgesamt glauben Sie Herr Gothe, „dass der Teil Moabits durch den geplanten Moabiter Stadtgarten, die geplante neue Straße und durch die Begrünungsmaßnahmen entlang des Hamberger Grundstückes eine Aufwertung erfahren wird.“ Da wir aber wissen, dass sich die städtische Situation durch den Bau des Großmarktes verschlechtert, kann allenfalls von einem Ausgleich jedoch nicht von einer Aufwertung gesprochen werden. Der Unterschied zwischen Ausgleich und Aufwertung besteht darin, dass bei der Summierung aller Maßnahmen bei einer Aufwertung ein Plus heraus kommen muss, bei einem Ausgleich lediglich eine Null herauszukommen braucht.

  26. 76
    H. E. says:

    @ Uta H.

    Zur Schallentwicklung in der Siemensstraße: Bisher wird der Lärm eines Autos nur durch die Wohnbebauung in Richtung Güterbahnhof reflektiert. Nach Fertigstellung der 200 m langen Betonfassade des Großmarktes wird der Schall jedoch zusätzlich von dieser in Richtung Wohnbebauung reflektiert. Dieses hat zur Folge, dass jedes einzelne Auto sehr viel lauter zu hören sein wird als bisher.

    Zum „Moabiter Stadtgarten“: Diesen infrage zu stellen, ist falsch, denn jeder m² Grün in der Stadt zählt, und das gerade in einer dicht bebauten Gegend wie Moabit. Außerdem wird durch ihn wenigstens ein Teil der Frischluftschneise erhalten, durch die vor allem im Sommer die Frisch- und Kaltluftzufuhr aus den Rehbergen nach Moabit erfolgt.
    Wie weit der Stadtgarten integriert wird, hängt lediglich von der Gestaltung des Überganges über die Siemensstraße ab. Wenn diese gelingt, kann man den Stadtgarten durchaus als Fortsetzung des Unionsplatzes und des anschließenden Spielplatzes zwischen Oldenburger und Bremer Straße sehen. Und falls der Hamberger-Großmarkt nicht gebaut werden sollte (könnte ja durchaus passieren), ergeben sich nach Westen hin weitere Möglichkeiten der Anbindung.

  27. 77
    Uta H. Anwohnerin Siemensstr. says:

    @ H.E.

    Was gibt Dir die Hoffnung, dass der Großmarkt nicht gebaut wird?

    Ich stimme Dir zu: Jeder m² Grün ist in dem dicht bebauten Stadtgebiet von immenser Wichtigkeit, gerade jetzt wo uns die Weite (das kleine Bisschen Qualität – nämlich stadträumliche Weite) durch den Gastronomiegroßmarkt genommen werden soll.

    Aber nicht dass das falsch verstanden wird: Ich stelle nicht einen Quadratmeter Grün in Frage. Ich frage nur, ob andere Maßnahmen besser, geeigneter sind, um Defizite die aus dem Bau des Großmarktes resultieren auszugleichen bzw. um Defizite, die in Moabit-Nord ohnehin vorhanden sind, zu beheben. Mir scheint, der Stadtgarten ist ein ungeeignetes – weil ineffizientes – Mittel. Die 15.000 m² Stadtgartenfläche werden an der falschen Stelle platziert.

    Als alternatives Mittel schlage ich einen öffentlich zugänglichen Grünstreifen in einer Größe von mindestens 15.000 m² vor dem Hamberger Großmarkt vor. Dieser öffentlich zugängliche Grünstreifen soll sich von der Einmündung der Planstraße bis zum Beginn des Grünzugs an der Unionsstraße/Oldenburgerstraße erstrecken und in umgekehrter Richtung das sich durch das Wohngebiet ziehende Grünkontinuum bis zur Einmündung der neuen Planstraße weiterführen.

    Ob ein Mittel geeignet, ob ein anderes Mittel geeigneter – also besser ist, lässt sich relativ einfach durch eine Gegenüberstellung der Mittel überprüfen.

    Für den Stadtgarten ist festzustellen:
    (-) Der Stadtgarten befindet sich außerhalb des Wohngebiets zwischen zwei unterschiedlich strukturierten Gewerbegebieten.
    (o) Der Stadtgarten hat keine ausgeprägte Orientierung bzw. ist die Ausrichtung (Nord, Süd, Ost oder West) nebensächlich.
    (-) Dem Stadtgarten kommt die Verkehrsberuhigung der Siemensstraße nur bedingt zu gute. Nach Fertigstellung der Planstraße wird der Stadtgarten nicht mehr im Süden dafür aber im Norden von Verkehr flankiert sein.
    (-) Der Stadtgarten ist introvertiert, vom Wohngebiet abgewandt. Er entzieht sich räumlich der Öffentlichkeit und kann damit nur bedingt auf die Entwicklung des Stadtteils einwirken.
    (-) Der Stadtgarten wird voraussichtlich seltener als die Grünzone genutzt werden, weil man wahrscheinlich nur an Schön-Wetter-Tagen bzw. zu einer Veranstaltung in den Stadtgarten geht.
    Wenn der Stadtgarten sich dadurch bedingt, dass Hamberger bis unmittelbar an die Grundstücksgrenze gebaut wird, kommen weitere negative Aspekte hinzu:
    (-) Der Bau des Großmarktes bedingt die Abholzung der Pappelreihe.
    (-) Durch den Bau der Großmarkthalle unmittelbar an der Gehwegkante entsteht ein inhaltsleerer Straßenraum.
    (-) Dem Wohngebiet wird die „Südseite“ genommen.
    (-) Die dem Großmarkt gegenüberliegende Wohnbebauung wird mit einer monotonen, abweisenden Betonfassade konfrontiert.
    (-) Die stadträumliche Aufweitung, wie sie z.Z. in Form der Bahnbrache vorhanden ist, geht vollständig verloren.

    Für die Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Grünzone vor dem Gastronomiegroßmarkt sprechen folgende Argumente:
    (+) Die stadträumliche Aufweitung, wie sie z.Z. in Form der Bahnbrache vorhanden ist, bleibt zumindest zu einem Teil erhalten.
    (+) Die gegenüberliegende Wohnbebauung wird mit einer gestalteten/gestaltbaren Grünzone konfrontiert.
    (+) Die Grünzone befindet sich noch IM Wohngebiet. Sie wirkt als Übergangszone zwischen dem Gewerbe- und dem Wohngebiet.
    (+) Die Grünzone orientiert sich nach Süden, kann die südliche Lage für sich nutzen.
    (+) Der Grünzone ist die Verkehrsberuhigung der Siemensstraße nützlich.
    (+) Die Grünzone wird ermöglicht durch das Zurückweichen der Großmarktgebäudekante. Durch die öffentliche Zugänglichkeit der Fläche entsteht ein nutzbarer insofern ein „sozialer“ Straßenraum.
    (+) Die Grünzone wird durch die Großmarkthalle im Norden gegenüber dem Verkehr abgeschottet.
    (+) Die Grünzone hat öffentlichen Charakter mit einer direkten Wirkung auf die gegenüberliegende Wohnbebauung; die Grünzone wendet sich dem Stadtgebiet zu und kann damit positiv auf die Entwicklung des Stadtteils einwirken.
    (+) Durch die Grünzone läuft man hindurch (weil’s auf dem Weg liegt) bei jedem Wetter; je nach Gestaltung kann man hier auch verweilen.
    (+) Durch die Grünzone ist es möglich die Pappelreihe zu erhalten.
    (+) Zu guter letzt: Man kann die Grünzone auch in einen Stadtgarten umwandeln. Die Grünzone attraktiv zu gestalten, dafür gibt es unendlich viele Möglichkeiten.

    (-) negative Bewertung, (+) positive Bewertung, (o) neutrale Bewertung

    @ Herrn Gothe:
    Wie unschwer festgestellt werden kann, hat es Ihre Fachbehörde leider versäumt, das Grundstück des ehemaligen Güterbahnhofs auf seine städtebaulichen Nutzungsmöglichkeiten hin zu überprüfen: Eine Aufteilung des Grundstücks in Gewerbefläche und öffentliche Parkfläche (Stadtgarten) ist mitnichten nicht nur in Ost-West-Richtung sondern auch in Nord-Süd-Richtung möglich und angesichts der Fülle der Argumente, die für eine Grünzone vor dem Großmarktgebäudes (Nord-Süd-Grundstücksaufteilung) sprechen wohl auch angezeigt. Vielleicht ist dann auch der Grundstückszuschnitt für Hamberger „zweckdienlicher“.

    @ H.E.: Durch das deutliche Zurückweichen der Großmarktgebäudekante hinter die Grundstücksgrenze lässt sich wohl die vermeintliche Schallentwicklung in der Siemensstraße reduzieren.

  28. 78
    H. E. says:

    @ Uta H.

    Die Hoffnung besteht darin, dass sich die Parteien, die in der BVV über die Annahme oder Ablehnung des Bebauungsplanes entscheiden, an ihre Wurzeln erinnern, nämlich an grün und sozial, und nicht nach irgendeiner Kosmetik suchen, mit der sie dann ihre Zustimmung rechtfertigen können.

    Zu dem vorgeschlagenen Grünzug: Wenn ich es richtig interpretiert habe, schlägst Du statt des Stadtgartens einen Grünzug von der Einmündung der Planstraße (nahe Beusselstr.) bis gegenüber der Oldenburger Straße vor. Aus Deiner Sicht als Anwohnerin der Siemensstraße ist das verständlich. Warum aber soll dann der Grünzug nicht wenigsten bis zur östlichen Grenze des geplanten Stadtgartens gehen? Vielleicht weil bei Deiner Variante das östlich vom Stadtpark liegende Gewerbegebiet seine jetzige Zufahrt behalten kann??

    Wie dem auch sei, bei allem vergißt Du, dass es keinen Sinn macht, wieder bei Adam und Eva anzufangen. Der Stadtgarten ist beschlossen, das Grundstück hat das Land Berlin gekauft und die Finanzierung ist gesichert (s. Flyer des Bezirksamtes). Und das wird unsere Verwaltung kaum alles von vorne aufrollen.

    Außerdem geht ja Dein Vorschlag für den Grünzug einher mit der Voraussetzung, dass der Investor statt eines Gebäudes von 180 x 100 m eines baut mit ca. 300 m Länge oder mehr, weil er ja bei einem 25 m tiefen Grünstreifen nur noch 75 m Tiefe zur Verfügung hat. Und das wird er mit Recht ablehnen, weil der Bau des Gebäudes und der Betrieb des Großmarktes so unwirtschaftlich werden, dass es nicht zumutbar ist. Und was soll ein 25 m breiter Grünstreifen entlang einer mindestens 300 m langen und 3 Altbaugeschosse hohen Beton-Fertigteil-Fassade?

    Dein Vorschlag mit dem noch längeren Gebäude ist auch insofern falsch, als fast alle Gründe, die es gegen einen Großmarkt mit 180 m Länge gibt, bestehen bleiben oder teilweise sogar noch gravierender werden.
    Schade, dass Du Dich nicht entschliessen konntest, an Stelle des Großmarktes einen Gewerbepark zu fordern. Damit würden sich nämlich alle negativen Auswirkungen für Moabit schlagartig in Luft auflösen.

  29. 79
    Uta H. Anwohnerin Siemensstr. says:

    @H.E. zu Deiner Hoffnung: Dein Wort in Gottes Ohr!!!

    Zu Länge des Grünzugs: Der kann meinetwegen biss nach Honelulu gehen, hauptsache er befindet sich vor dem Großmarktgebäude und vor den Parkplätzen. Wenn der Stadtgarten dann trotzdem realisiert wird, umso besser.

    Ob bei Adam und Eva angefangen werden muss, entscheide nicht ich. Ich mache nur auf schwerwiegende Versäumnisse im Zusammenhang mit der Grundstücksaufteilung der Bahnbrache aufmerksam: Es war ja mal (laut Flächennutzungsplan) angedacht, auf dem gesamten Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs einen Park zu errichten. Dieses Vorhaben scheiterte, weil die Bahn das Grundstück nicht verkaufen wollte. Insofern ist Dir – Rané – recht zu geben. Wenn auf dem Grundstück „nur“ ein Park realisieren werden kann, ist das Grundstück nur ein Bruchteil dessen wert, als wenn dort eine hochverdichtete Gewerbeansiedlung stattfinden kann. Die Verhandlungen zwischen dem Land/der Stadt Berlin und der Bahn waren also zum Scheitern verurteilt: denn niemand – vor allem nicht die Bahn – verkauft ein Grundstück zu einem niedrigen Preis, wenn absehbar ist, dass irgendwann und unter bestimmten Umständen ein, um ein vielfaches höherer Preis dafür zu erzielen ist. Die Umstände, von denen ich hier spreche, sind nun eingetreten. Man hat die Fa. Hamberger aus dem Hut gezaubert, die auf eigene Kosten für das besagte Grundstück einen vorhabenbezogenen B-Plan initiiert hat. Mit diesem B-Plan, so er denn Zustimmung in der BVV findet, wird Baurecht geschaffen. Mit diesem Baurecht erhält das Grundstück seinen eigentlichen Wert. Hiervon profitiert vor allem die Bahn, denn die kann das Grundstück nun zu einem sehr viel höheren Preis an Hamberger verkaufen. Ich weise darauf hin: es geht hierbei um Millionen. Bei diesem Geschäft gewinnt die Bahn und es verlieren die Anwohner.

    Das weiß natürlich auch das Amt für Stadtentwicklung. Darum hat sie der Bahn den Stadtgarten aus den Rippen geleiert (im Übrigen wurde der im Verlauf der Verhandlungen mit der Bahn bzw. Hamberger immer kleiner) und obendrein bekommen wir noch eine Umgehungsstraße – so ist`s gesagt, so steht`s geschrieben. Der Deal scheint also zu lauten: wenn auf der eine Seite, das Grundstück massiv versiegelt und bebaut werden kann, kann (und wird) auf der anderen Seite der Stadtgarten realisiert werden.

    Auf dem Grundstück des ehemaligen Güterbahnhofs sollen also zwei Nutzungen untergebracht werden, die unterschiedlicher nicht sein können: öffentlicher Park/Garten/Grünfläche und Gewerbefläche. Jetzt gehe ich in meiner Argumentation davon aus, dass es der Bahn ziemlich egal ist, ob die 15.000 m² öffentliche Grünfläche links, rechts, oben oder unten vom Gesamtgrundstück abgeteilt werden, wenn nur der anvisierte Preis für das Grundstück erzielt werden kann. Wenn dem so ist, dann hätte das Amt für Stadtentwicklung, als dafür zuständige Fachbehörde, in städtebaulicher Hinsicht und in Bezug auf die von dem Großmarkt zu erwartenden Beeinträchtigungen vorab prüfen müssen, welche Nutzungsaufteilung sinnvoll bzw. sinnvoller ist. (Nebenbei gesagt, gibt es ja nicht nur die Ost-West und die Nord-Süd-Aufteilung sondern auch dutzend andere Möglichkeiten der Nutzungsaufteilung.) Das hat sie scheinbar versäumt, denn anders ist das Ergebnis des Stadtgartens nicht zu verstehen…

    Aber H.E. zurück zu Deinem Kommentar: Du machst hier ja dolle Vorschläge: den Großmarkt auf 300 m zu verlängern. Ich habe das nirgendwo geschrieben. Was Du mir in den Mund legst, muss ich doch scharf zurückweisen. Aber was ein hinreichend breiter Grünstreifen vor dem Großmarkt soll, dass kann ich Dir sagen: Hier ließen sich Blumen- und Gemüsebeete, Murmelbahnen, Spiel- und Sportgeräte, Wasserflächen anlegen; es könnten Pavillons errichtet werden, in denen Obst- und Gemüse, Kaffee und Kuchen verkauft werden könnten, hier ließen sich Parkbänke, Skaterbahnen, Schaukeln, Wippen und und und unterbringen. Das, und noch viel mehr ließe sich alles mit Bürgerbeteiligung erdenken. Ein Grünstreifen, zudem ein öffentlich nutzbarer, beinhaltet sogar die Möglichkeit, dass das Großmarktgebäude bzw. dessen Südfassade quasi von Außen gestaltet werden könnte. Das ist eine ganz andere Herangehensweise an so ein prekäres Thema, wie es die Gestaltung eines Gewerbebaus nun einmal ist. Normalerweise werden Fassaden aus der inneren Nutzung heraus gestaltet. Das führt dann zu dem derzeit vorliegenden Ergebnis – der monotonen Reihung von Beton-Fertigteil-Fassadenelementen mit ein bisschen Glas dazwischen. Wenn man sich der Fassade nun von außen annimmt, also von der Art der Nutzung der Grünzone ausgeht, kommt man vielleicht zu ganz anderen Ergebnissen… Herr Gothe, Sie wollten sich doch für eine besser gestaltet Fassade, evtl. auch unter Einbeziehung von Anwohnern einsetzen?

    Ich will das hier nicht weiter ausführen. Ich will nur sagen, den Anwohnern (und damit meine ich alle, die im angrenzenden Stadtgebiet leben) wäre schon geholfen, wenn ein hinreichend breiter Abstand zwischen Pappelreihe und Großmarkt im B-Plan festgeschrieben wird. Diese Fläche kann auch gern erst einmal frei bleiben. Was man damit anstellt, kann man ja später immer noch entscheiden. Wenn im Gegenzug dafür die Großmarkthalle ein bisschen länger wird – ob 180 oder 200 m – ist auch egal.

    Zurück zu deinem Kommentar H.E. Natürlich – wenn ich die Wahl hätte – ich würde mich auch für einen kleinteiligen Gewerbepark entscheiden. Es sprechen sehr viele Argumente dafür – ich will sie (damit die BVV sie erhört und den B-Plan postwendend an das Stadtentwicklungsamt zurück sendet) hier nicht unerwähnt lassen:
    (+) Ein kleinteiliger Gewerbepark orientiert sich an der vorhandenen kleinteiligen Gewerbestruktur.
    (+) Ein kleinteiliger Gewerbepark würde das Stadtbild nicht in der Form dominieren, wie es die Großmarkthalle wohl tun wird.
    (+) Eine kleinteilige Gewerbestruktur hat positive Auswirkungen auf das vorhandene Stadtgebiet.
    (+) Bei einer kleinteiligen Gewerbestruktur besteht die Chance, dass es sich nicht so hermetisch vom Stadtgebiet abwendet wie die Großmarkthalle wie auch der Hellweg-Baumarkt.
    (+) Eine kleinteilige Gewerbestruktur vermag es ebenso, Arbeitsplätze zu schaffen. Eine gute Mischung aus hochqualifizierten und geringer qualifizierten Arbeitsangeboten ist denkbar.
    (+) Eine kleinteilige Struktur kann sukzessiv umgesetzt werden. Sie kann flexibel auf Veränderungen der Nutzerbedürfnisse und des Marktgeschehens reagieren.
    (+) Eine kleinteilige Struktur ist nicht in so starkem Maße vom Erfolg eines einzelnen Unternehmers abhängig. (Die Frage ist berechtigt, was passiert, wenn das unternehmerische Konzept der Fa. Hamberger nicht aufgeht, Hamberger sich mit dem Projekt übernimmt? Müssen wir dann mit der Großmarkthalle leben?)
    (+) Eine kleinteilige, z.T. offene Bebauung verriegelt nicht die Schneise, die das Wohngebiet mit gekühlter Frischluft versorgt.
    (+) Eine kleinteilige Struktur ist im Zentrum Berlins zwischen TU, FH, zwischen Siemens und Frauenhofer Institut mindestens genauso gut – wenn nicht besser – angesiedelt wie ein Gastronomiemarkt.
    (+) Die Architektur einer kleinteiligen Struktur könnte wohl ansprechender gestaltet werden.

    Ich werde einen Teufel tun, hier in diesem Forum die Argumente zu nennen, die dagegen sprechen. Die können sich diejenigen ausdenken, die dagegen sind, die einen kleinteiligen Gewerbepark entweder nicht umsetzen wollen oder nicht umsetzen können. Und wie gesagt: nichts wäre mir lieber, als das sich der schlechte Traum vom Hamberger Großmarkt in Luft auflösen würde.

  30. 80
    K. S. says:

    Egal wie die Entscheidungen drumherum ausfallen: Mir würde es auch gefallen, wenn sich aus Siemens- und Unionstraße nicht nur eine Spielstraße, sondern sogar eine mit den geplanten Stadtgarten zusammenhängende Grünfläche entwickeln würde, die Autostellplätze für Anlieger sollten aber vorläufig irgendwo erhalten bleiben.

    Neben der edlen Kunst, Dinge zu verrichten, gibt es die edle Kunst, Dinge unverrichtet zu lassen. Lin Yu-Tang

  31. 81
    Redaktion says:

    Die BVV hat im Februar die Auswertung der Behörden-Beteiligung und der „frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit“ zum „B-Plan 1-45 VE“ des Hamberger Großmarkts erhalten, hier das umfangreiche (4,9MB) PDF.

  32. 82
    Redaktion says:

    Am Mittwoch, 24. März 2010 wird der B-Plan zum Großmarkt auf der Tagesordnung des BVV-Ausschusses für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne (Tagesordnungspunkte Ö5.2 und Ö5.3). Die Sitzung beginnt um 17:30 Uhr und findet im Sitzungssaal 226 des Neuen Stadthauses, Parochialstraße 3, 10179 Berlin statt (nähe S/U Alexanderplatz)
    Die Tagesordnung (Stand v. 18.3.01 laut Internet):
    N 1 (nichtöffentlich)
    N 2 (nichtöffentlich)
    Ö 3 Genehmigung der Tagesordnung
    Ö 4 Genehmigung des Protokolle der 41. Sitzung vom 27.01.2010, der 42. Sitzung vom 11.02.2010 und der 43. Sitzung vom 24.02.2010
    Ö 5 Aktuelle Themen sowie Beratung und Beschlussfassung von dazugehörigen Drucksachen
    Ö 5.1 Bayer Schering – aktueller Planungsstand BE: Bezirksamt, Gast: Bayer Schering
    Ö 5.2 B-Plan 1-45 VE – Großmarkt Siemensstraße BE: Bezirksamt, Gast: Hamberger und Pro Stadt in Verbindung mit der Drs. 1545/III
    Ö 5.3 Neubau des Gastronomie-Großmarktes an der Siemensstraße, Drucksache 1545/III
    Ö 5.4 Stadtumbau West: Teilbereich c+d (Moabit West) BE: Bezirksamt, Gast: S.T.E.R.N.
    Ö 6 Mitteilungen
    Ö 6.1 des Vorsitzenden
    Ö 6.2 des Bezirksamtes
    Ö 7 Aktuelle Viertelstunde
    Ö 8 Beratung und Beschlussfassung von Drucksachen und Bezirksamtsvorlagen
    Ö 8.1 Der Spittelmarkt – Für einen wirklich attraktiven Stadtplatz!, Drucksache 1452/III
    Ö 8.2 Bebauungspläne Molkenmarkt und Petriplatz , Drucksache 1453/III
    Ö 8.3 Bebauungsplan III-244 (Kleingartenkolonie Quartier Napolèon) sowie Entscheidung über den Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des Bebauungsplanes III-244, Drucksache 1528/III
    Ö 9 Verschiedenes

  33. 83
    H. E. says:

    Das wird ja dann am Mittwoch in politischer Hinsicht eine spannende Ausschusssitzung! SPD und Grüne haben in der BVV die Mehrheit. Da man wohl davon ausgehen kann, dass die SPD ihren Stadtrat nicht im Regen stehen lassen wird, sind die Grünen sozusagen das Zünglein an der Waage. Sie haben es in der Hand, ob der Bebauungsplan für den Großmarkt bei der später folgenden endgültigen Abstimmung in der BVV genehmigt oder abgelehnt wird.

    Am Mittwoch wird sich an ihren Forderungen und Argumenten zeigen, wohin die Grünen tendieren, ob sie auch nur Kosmetik oder evt. doch schwerwiegende Änderungen verlangen oder sogar so eine Riesenhalle und einen Großmarkt mit allen negativen Auswirkungen auf die Umwelt an dieser Stelle insgesamt ablehnen. Letzteres könnte man ja wohl eigentlich erwarten. Damit würden die Grünen auch mal wieder ihr Profil schärfen und sie würden sich um Moabit verdient machen.

    Letztlich will auch Grün gewählt werden, und die grünen Wähler sind in der Regel Leute, die die Folgen solcher Projekte abschätzen können, die solchen Projekten sehr kritisch gegenüberstehen und die sie meistens ablehnen.

  34. 84
    Susanne Torka says:

    Frank Bertermann (Ausschussvorsitzender Stadtentwicklung) teilte mit, dass der TOP Hamberger Großmarkt voraussichtlich so etwa gegen 19 Uhr dran kommt am nächsten Mittwoch (s. oben Kommentar Nr. 82).

  35. 85
    Kiezking says:

    @ h.e.

    schau dir doch an, wie das abstimmungsverhalten der grünen beim mauerpark war. wenn die grünen da schon einknicken und zustimmen, wird dies aus machtkalkül mit 1000%iger Sicherheit auch bei Hamberger der Fall sein.

  36. 86
    Rané says:

    @ Kiezbürger
    Wer ist hier der Pessimist bzw. Negativist ? Lach mich weg, Kiezling, der Rio Reiser plagatieren will. Für mich zählen nur Orginale und keine Abziehbilder.

  37. 87
    Guido says:

    Realist trifft es mE besser.
    Rio Reiser war übrigens noch nie mein Fall. 68er auch nicht. PDS auch nicht. „Links“ sein auch nicht. Aber natürlich auch nicht „Rechts“ sein. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch oder hier im Forum oder in Moabit nicht willkommen?
    Liebe Grüße
    Guido (Ex-Kiezking)

  38. 88
    Rané says:

    @ Guido
    Nun, ich kenne die wilden Chatzeiten der 9oer und war damals auch unter mehreren Nicks unterwegs. Die Seiten dienten vor allem der Unterhaltung. Aber ab einem bestimmten Diskussions- und Beteiligungsniveau finde ich es besser mit realem Namen aufzutreten.
    Lieber Gruß Rané

  39. 89
    H. E. says:

    @ Rané und Guido

    Es wär nett, wenn Ihr Euer Gehakel wo anders austragen könntet. Das Thema Großmarkt hat ernsthafte und der Sache dienliche Kommentare verdient.

  40. 90
    Guido says:

    Wie lief jetzt eigentlich der Ausschuß? Sind die Grünen um Bertermann eingeknickt und machen sich jetzt so richtig unglaubwürdig?
    Gruß
    Guido

  41. 91
    Jürgen Schwenzel says:

    Hier einige Punkte aus dem BVV-Ausschuss zum Thema Hamberger Großmarkt

    Folgende Verbesserungen für die Anwohner hat der Investors über den bisherigen Stand hinaus angeboten:
    – Mehr als 18 Bäume auf der Siemensstraße
    – Mehr als 5 Bäume auf dem Kundenparkplatz
    – Mehr Fassadenbegrünung
    – Kunstwettbewerb zur Gestaltung der nichtbegrünten Fassadenteile
    – Verschiebung der Halle um 1 Meter von Siemensstraße weg

    Zur Hallenhöhe: Die aktuell vorgesehene Hallenhöhe beträgt 11,35 Meter.

    Herr Immenlauer von Pro Stadt (tätig für Senatsverwaltung Wirtschaft) stellte fest: Das Land Berlin hat großes Interesse an der Ansiedelung des Großmarkts, Hamberger wird für seine Investitionen GA Mittel (EU Fördertopf) erhalten. Er sagte außerdem, dass die Grünläche auf dem Bahngewerbegürtel (geplanter Moabiter Stadtgarten) von den ursprünglich vorgesehenen ca. 4 Hektar auf 1,5 Hektar verringert worden war, ausdrücklich zugunsten des Großmarkts.

    Die BI Siemensstraße hat die Stellungnahme eines vereidigten Baumgutachters zum vorliegenden Baum-Gutachten übergeben, das die Ergebnisse des Gutachtens anzweifelt. Eine Anwohnerin hat ein Bürgergutachten erstellt und an die Bezirksverordneten übergeben.

    Es wurden von verschiedenen Vertretern der Politik im Ausschuss folgende Argumente vorgebracht:

    Es bestehen Zweifel an einem realen Bedarf eines Großmarkts in dieser Größe.

    Das Konzepts eines Großmarkts auf dem ehemaligen Bahngewerbegürtel widerspricht dem ursprünglich im Bezirk abgestimmten Konzept einer kleingliedrigeren Gewerbeentwicklung. Derartige Einrichtungen sollten nach dem Konzept auf dem Beusselgroßmarkt oder im Westhafen untergebracht werden.

    Der Großmarkt integriert sich nicht in den Stadtraum, sondern steht diesem massiv entgegen.

    Aufgrund der Stellungnahme eines Baumgutachters zum vorliegenden Baumgutachten soll Stadtrat Gothe eine kritische Prüfung des Gutachtens veranlassen und das Ergebnis schriftlich vorlegen. Herr Gothe will überlegen, was zu tun ist.

    Die vielfach vorgetragenen Bedenken einer negativen Auswirkung des Großmarkts auf die weitere soziale Entwicklung im Quartiersmanagementgebiet soll in einer Studie untersucht werden.

    Es ist zu überprüfen, ob eine Verlagerung des Großmarkts nach Norden durch Änderungen an der „Planstraße“ ermöglicht werden könnte, z.B. wenn die dort geplanten Radwege wegfallen würden. Allerdings könnte es problematisch werden, eine solche Planänderung zu veranlassen, da dadurch das Planfeststellungsverfahren verlängert werden würde.

    Die Diskussion zum Großmarkt wird bei der Sitzung des Stadtentwicklungs-Ausschusses im April fortgesetzt. Auch die Drucksache der SPD zum Thema wird auf April (voraussichtlich 28.4. ??) vertagt.

  42. 92
    h. w. says:

    Im Anschluss die von der BI Siemensstrasse den Bezirksverordneten des Bauausschusses vorgelegte Stellungnahme von Dr. Michael Barsig zum offiziell einsehbaren Baumgutachten. Das offizielle Gutachten schließt sich dem von der Firma Hamberger bestellten Gutachten von Frau M. Formacon an und ergänzt dies um die fehlenden Bäume.

    Die Einsicht in das Gutachten gelang uns in den letzten Tagen. Sie war unter Berufung auf das Berliner Informationsfreiheitgesetz möglich. Danke allen, die sich, auch auf dieser Internetseite, für die Einsicht in dieses Dokument eingesetzt haben!

    „An die BI Siemensstraße (Auftraggeberin)
    v.d. Frau Elke Blume, Emdener Str.32, 10551 Berlin
    Sehr geehrte Frau Blume und Frau Winkler,
    hier meine abschließende Stellungnahme zur von Ihnen beauftragten Durchsicht und fachlichen Prüfung der von Ihnen zur Verfügung gestellten Unterlagen:

    1. Gutachten von Frau M. Fornacon: „Zur Bewertung von 86 Pyramiden-Pappeln (Populus nigra ,Italica´) an der Siemensstraße, in 10551 Berlin-Mitte auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Moabit“ vom 03.05.2009.

    2. Auszüge aus dem Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-45 VE, FB Stadtplanung Mitte, s.31-40 und s.67-71 (einschl. des darin zitierten Pappelgutachtens der Dr. Szamatolski+Partner GbR).

    Dazu folgende Anmerkungen:
    1. Es wurden insgesamt von allen untersuchten 100 Pappeln nur eine einzige Säulen-Pappel in Schadstufe 1, keine in Vitalitätsstufe 0 und alle anderen in die Schadstufe 2-4 eingestuft.

    Eine Kurz-Besichtigung des Pappelstreifens an der Siemensstraße durch mich am 19.03.10 hat ergeben, dass es

    – a) zwar (einige) geschädigte Pappeln im Bestand gibt

    – b) jedoch auch eindeutig mehrere Pappeln mit Schadstufe 1 oder ungeschädigt im Bestand zu finden sind. Da in den zitierten Gutachten offensichtlich insgesamt keine eingehende Untersuchung möglicher verkehrsgefährdender Pappeln erfolgt ist, sondern hier lediglich Sichtkontrollen im Rahmen der o.g. Gutachten durchgeführt worden waren, erscheint die Schadstufen-Einteilung und davon abhängige Ausgleichsberechnung fachlich nicht ausreichend;

    – c) sich bei der Pappelreihe um eine lineare Baumreihe handelt, die eine Ensemble-Funktion hat (Abschirmung eines ehemaligen Güterbahnhofs von der gegenüber liegenden Wohnbebauung mit alleeartigem Charakter). Dadurch erhält sie auch einen bisher offenbar nicht berücksichtigten Biotopwert, weil sich in einem Bestand von 100 Pappeln andere Einnischungsmöglichkeiten für Tierarten darbieten als bei einem Einzelbaum. In diesem Zusammenhang ist das Vorhandensein von Totholz im Bestand übrigens nicht wertmindernd, sondern aus ökologischer Sicht wertsteigernd, weil sich dadurch die Diversität der Tierzönosen (Tier-Lebensgemeinschaften) nach allen bisher bekannten stadtökologischen Untersuchungen erhöht. Außerdem sind entsprechende Tierpopulationen (insbesondere Insekten, ev. Vogelpopulation) stetiger und dauerhafter als bei einem Einzelbaum. Eine internationale Literaturstudie des Sachverständigen im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde hat ergeben, dass auch Hybrid-Pappeln eine deutlich höhere ökologische Wertigkeit aufweisen als bisher angenommen wurde.

    Daraus ist zu folgern:

    1. Die eher pauschale Abwertung der Pappelvitalität in den o.g. Gutachten und Planungsberechnungen führt zu einem fachlich nicht gerechtfertigten Gehölzabschlag.

    2. In diesem Bereich wäre neben einer möglicherweise noch fehlenden ausreichenden naturschutzfachlichen Begutachtung die Einberechnung des Ensemblecharakters der Pappelreihe erforderlich, die entsprechend mit Ersatzpflanzungen ausgeglichen werden müsste. Hier wäre die bei der Methode Koch geforderte Berücksichtigung der Funktion eines Gehölzes bei Baumwertberechnungen einzubeziehen; im konkreten Fall wäre als Ausgleichsberechnung eigentlich der Ersatz der gesammelten Baumreihe als Ensemble anzustreben; der Einzelwert eines mehr oder weniger vitalen Pappelgehölzes ist zwar auszurechnen, zielführend müsste aber die Wiederherstellung des Baumreihencharakters sein. Die bisher in den genannten Dokumenten vorgenommenen Ersatzpflanzungsberechnungen würden keinesfalls ausreichen, um diese Wiederherstellungskosten zu decken.

    3. Fachlich falsch ist in diesem Zusammenhang die gutachterliche Einschätzung, dass die Einzel-Entnahme zu enger oder kranker Bäume die Standsicherheit der verbleibenden Pappeln gefährden würde. Dafür fehlt eine fachliche Begründung. Hier könnte es sich möglicherweise um eine Abwertung der Pappelreihe im Interesse des Investors handeln.

    4. Bei der Bauplanung wäre ggf. zu überprüfen, welche Teile der Pappelreihe wirklich so stark geschädigt sind, dass man hierfür ggf. eine Einfahrt oder dgl. planen könnte. Es wäre aber wie erwähnt auf eine Wiederherstellung des Ensembles z.B. durch eine gruppen- bzw. reihenweise Neupflanzung zu achten. Hierfür wäre vermutlich ein überschlägiger Betrag von mindestens 65.000 Euro anzusetzen, weil hierbei unbedingt auch bodenverbessernde Maßnahmen vordringlich wären. Der teilweise geschädigte Zustand von einzelnen Pappeln ist vermutlich auch auf schlechte Bodenbedingungen (ev. sogar Kontaminationen) zurückzuführen.

    5. Zielführend wäre aus baumbiologischer Sicht sowie aus stadtökologischen Kriterien (Abgrenzung eines Wohnquartiers von einer Gewerbebebauung, Schutz eines linearen Baumreihen-Biotops) ein Erhalt der Baumreihe und ein möglicher Gehölzumbau z.B. durch die Ergänzung der Pappelreihe durch Säulen-Eichen. Falls die Pappelreihe der geplanten Bebauung weichen müsste, würde dies einen beträchtlichen gehölzbiologischen Verlust darstellen, der durch punktuelle Ausgleichspflanzungen nicht zu ersetzen wäre.

    Mit freundlichen Grüßen
    gez. am 22.03.2010

    Stempel der Industrie- und Handelskammer zu Berlin: Dr. rer. nat. Michael Barsig, Sachverständiger für Statik und Verkehrssicherheit von Bäumen; biotische und abiotische Schäden an Bäumen, Baumpflege – öffentlich bestellt und vereidigt –
    Unterschrift: Michael Barsig“

  43. 93
    H. E. says:

    Danke, Jürgen, für den ausführlichen Bericht.
    Hier einige Anmerkungen dazu:

    Die vom Investor angebotenen „Verbesserungen“ sind aus der Sicht des Investors verständlich. Leider haben sie, da das Gebäude in seinen Maßen unverändert und an der geplanten Stelle bleiben soll, genauso wenig Auswirkungen wie ein Sack Reis, der in China umfällt.

    Herr Immenlauer von Pro Stadt möchte doch bitte öffentlich und schriftlich darlegen, welche konkreten Interessen denn die Stadt Berlin tatsächlich an der Ansiedlung des Großmarktes hat.

    Betreffend die eventuelle Studie über die sozialen Auswirkungen sollte man im Sinne der Neutralität u. a. sehr darauf achten, dass nicht eine Gesellschaft damit beauftragt wird, die eh schon in Moabit tätig ist. Und man sollte fordern, dass die Studie einen Vergleich mit den Auswirkungen eines Gewerbeparkes enthält.

    Wenn die bisher bereits fertiggestellte Umgehungsstraße bereits Radwege hat, macht es keinen Sinn, diese im Bereich des geplanten Großmarktes wegzulassen.

  44. 94
    Guido says:

    Ihr fixiert euch zu sehr auf die Pappeln! Aus Sicht des B-Planes ist das nur nebensächlich, auch wenn es anders wünschenswert wäre.

  45. 95
    H. E. says:

    @ Guido

    Du hast völlig recht.

  46. 96
    H. E. says:

    Zur demnächst anstehenden Offenlegung des Bebauungsplanes durch die Abteilung Stadtentwicklung des Bezirksamtes Mitte:

    Zitat aus dem Baugesetzbuch (BauGB):

    § 1 Aufgabe , Begriffe und Grundsätze der Bauleitplanung, hier Abs. 5:

    „Die Bauleitpläne (Bebauungsplan) sollen eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung, die die sozialen, wirtschaftlichen und umweltschützenden Anforderungen auch in Verantwortung gegenüber künftigen Generationen in Einklang bringt, und eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung gewährleisten. Sie sollen dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln, auch in Verantwortung für den allgemeinen Klimaschutz, sowie die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln.“

    Angesichts dessen frage ich mich: woher nimmt die Abteilung Stadtentwicklung auch nur eine einzige Rechtfertigung für den geplanten Großmarkt an dieser Stelle?

  47. 97
    h. w. says:

    @Guido, @H.E. und zur Baumreihe

    Hier sei gesagt, dass ich deine Bedenken, H.E., bezüglich des Baus ausdrücklich teile. Die BI stellt allerdings gegenüber dem Vorgelegten Plan des Großmarkts von Hamberger u. A. wohlbemerkt zunächst MINIMALFORDERUNGEN! Doch auch gegenüber diesen sind die Verwaltung und der Investor bisher nicht bereit, in einer ernstzunehmenden Weise zu reagieren.

    Desweiteren will ich nicht behaupten, dass ich fähig bin, zu erklären, warum Bäume und diese Baumreihe wichtig sind. Trotzdem will ich es hier versuchen.

    Dass der Erhalt der Pappelreihe und ihre schonende Wiederaufforstung trotzdem nicht die einzige Forderung der BI ist, dürfte aber bekannt sein (siehe Leitartikel dieser Diskussion und die drei weiteren Forderungen auf dem Unterschriftenblatt: Zurückrücken der Gebäudewand um mind. 10 m; Bau der Umgehungsstr. vor dem Bau des Großmarktes; eine stadtteilverträgliche Ansiedlung von Gewerbe, evtl. Gewerbepark). Einige der Bedenken der BI im Zusammenhang mit dem Großmarkt wurden u. A. gegenüber dem Bauausschuss und gesondert gegenüber der Abteilung Stadtentwicklung und dem Investor geäußert: die Größe des Gebäudes und die Versiegelungsfläche; entstehende soziale Probleme durch eine so rücksichtslose Bauweise; die Problematik der Zunahme des Verkehrs im Innenstadtbereich durch den Großmarkt; die Probleme des Lärms; die fragliche Wirtschaftlichkeit eines solchen Unternehmens an dieser Stelle und die drastische Unterbrechung einer wichtigen Schneise bodennaher Kaltluft, die in Nord-Süd-Richtung die Straßen von Moabit bis Charlottenburg abkühlen sollte. Den Themen sind wir weiterhin auf der Spur.

    Obwohl die Pappeln nun zwar wahrscheinlich nicht alles schützen können, was durch das Projekt in Bezug auf die Anwohner, die Umwelt und die Wirtschaft unberücksichtigt bleibt, könnte der Erhalt der Baumreihe aber gleich mehrere der gravierenden Probleme, die durch den Bau des Großmarktes auf diesen Teil von Moabit zukommen würden, abschwächen.

    Aus landschaftlichen, gesundheitlichen und ökologischen Gründen fordert die BI deshalb, dass die Baumreihe weitestgehend erhalten bleibt, indem man sie pflegt und nur die unbedingt verkehrsgefährdenden Bäume entfernt und durch junge Bäume ersetzt. Wenn die Bäume nicht auf diese Weise erhalten werden, sondern in irgend einer Weise durch Ersatz ausgeglichen werden, sind alle der hier dargestellten Verbesserungen des Bauplans hinfällig. (Das von der BI hierfür vorgeschlagene Konzept wird demnächst hier vorgestellt).

    Vorteile des Erhaltes der Baumreihe:
    1. Ihr Erhalt und ihre Wiederaufforstung schützen wenigstens einen wichtigen Teil des Grüns, der durch die vorliegende Planung des Großmarktes auf diesem Gelände verloren gehen würde.

    2. Die Reihe ist stadtbildprägend und dient der Identifikation der Anwohner mit ihrem Wohnumfeld.

    3. Der weitestgehende Erhalt der ausgewachsenen Bäume ist in dieser Gegend, die durch den Verkehr bereits äußerst belastet ist (Beussel- und Siemensstr.), und der durch Hamberger, trotz Umgehungsstrasse, enorm zunehmen wird (geschätzte 1800 zusätzliche PKWs 200 LKWs) sehr wichtig: die Bäume produzieren Sauerstoff und binden Feinstaub.

    4. Um dies zu ermöglichen, muss die Gebäudeaußenkante um mindestens 10 m zurückrücken (erforderlich zum Schutz der Pappelwurzeln).

    5. Hiermit wird wenigstens ein Teil der versiegelten Fläche reduziert.

    6. Zugleich wird ein Abstand von der gegenüberliegenden Wohnreihe ermöglicht, was den Bau etwas erträglicher machen soll.

    7. Die Baumreihe dient als Sichtschutz vor der riesigen Gebäudewand und der Dachfläche.

    8. Die Baumreihe verringert die zu erwartende Erwärmung der Wand und damit der Umgebung. (Letztere würde wegen der durch den geplanten Bau unterbrochenen, wichtigen Frischluftschneise bereits aufgeheizt.)

    9. In den Bäumen leben zahlreiche Vögel- und Insektenarten. Die Anwohner kennen und schätzen die Vogelpopulation.

    Es sei hier erwähnt, dass die BI nicht dafür ist, dass für die Forderung des Zurückrückens der Gebäudewand der geplante Stadtgarten (siehe z. B. https://moabitonline.de/1412) als Ausgleichswert zur Disposition gestellt wird, wie es ein anderer Entwurf tut.

    Für den Erhalt der Baumreihe fordert die BI (u. A. nach Empfehlung durch Sven Salzwedel, Dipl. Ing. Landschaftsplanung und zertifiziertem Baumgutachter):
    1. Ein unabhängiges Baumgutachten zur reellen Einschätzung der Pappelreihe mit entsprechenden Empfehlungen zum Erhalt, der Pflege (Aufstellung eines Pflegekonzeptes) und den Ersatz von zu kranken und toten Bäumen.

    2. Einen schonenden Umgang mit der Pappelreihe, d. h., dass zu kranke und tote Bäume entfernt werden, die weiteren Pappeln ordnungsgemäß nach der ZTV-Baumpflege gepflegt werden und dass die entfernten Bäume durch Säuleneichen nach und nach ersetzt werden.

    3. Die Anlage eines mindestens 10 m breiten Abstandes zwischen Gebäudewand und Gehweg für die Pflanzung der Ersatzbaumreihe entlang der Siemensstr., inklusive einer behutsamen Entsiegelung und Bodenverbesserung.

  48. 98
    H. E. says:

    Kennt jemand den Amtseid, den Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte in Berlin ablegen müssen? Und wenn ja, wo sind sie nachzulesen?

  49. 99
    Susanne Torka says:

    Der Artikel aus dem Berliner Abendblatt vom 3.4. zum Gegengutachten für die Bäume ist oben am Ende des Artikels bereitsgestellt:
    https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2010/04/Pappeln_BerlAbendbl_10-04-03.jpg

  50. 100
    H. E. says:

    Eine identische Pappelreihe steht übrigens auf der anderen Seite der Beusselbrücke zwischen dem Beussel-Großmarkt und der S- bzw. Fernbahn. Und da redet keiner und schon gar nicht das Bezirksamt davon (habe jedenfalls noch nichts gehört), dass die krank sind und wegmüssen. Da hier immerhin die Fernbahn mit mindestens 100 km/h und alle fünf Minuten die S-Bahn vorbeidonnert, müßte, wenn ein Teil der Pappeln krank wär, aus Sicherheitsgründen schon längst die ganze Reihe gefällt sein.
    Wieso sollen also die Pappeln hier offenbar alle gesund sein und stehenbleiben, während ca. 200 m weiter gerade die im Bereich des Hamberger-Großmarktes an der Siemensstraße angeblich so krank sind, dass die ganze Reihe mit 130 Bäumen gefällt werden muss?
    Ich warte immer noch drauf, dass man endlich mal von den Grünen von Mitte richtig was grünes zu den Pappeln an der Siemensstraße hört.