So können Sie mitmachen!

Aktion für einen Gedenkort

Ein 5 Meter breites und knapp 2 Meter hohes Schild weist seit gestern Abend die Autofahrer in der Ellen-Epstein-Straße sowie die vorbeifahrenden Bahn-Fahrgäste darauf hin, dass sie sich genau an dem Ort befinden, an dem die meisten Berliner Holocaustopfer ihre letzte Reise begannen. Das Schild wurde errichtet von der Initiative „Sie waren Nachbarn“, die so darauf hinweisen möchte, dass hier trotz jahrelanger Bemühungen noch immer kein Mahnmal errichtet wurde.

Im Juni wird nun der Stiftungsrat der Lottogesellschaft darüber entscheiden, ob er die Finanzierung des Gedenkortes übernimmt. Da der Regierende Bürgermeister Müller Vorsitzender des Stiftungsrats ist, hat die Initiative einen Offenen Brief an ihn geschrieben. Außerdem gibt es eine Online-Petition, die ebenfalls dazu aufruft, das Geld für den Gedenkort zur Verfügung zu stellen.

Mehr Informationen: www.sie-waren-nachbarn.de

Schild

Nachträge:
Die Finanzierung ist gesichert.

Das Schild wurde schon zweimal beschmiert und wieder erneuert.

Informationen der Initiative „Sie waren Nachbarn“ für den Beratungsausschuss Kunst bei der Senatskulturverwaltung, die den Wettbewerb ausschreiben wird.

Ausstellung zum Gedenkort in der Vitrine vor dem Rathaus Tiergarten vom 2. – 30. November und weitere Informationen zum Gedenkort.

Vereinsgründung im August 2015.

Die Initiative informiert, dass das Schild zerstört wurde. Auch die Berliner Woche und die B.Z. berichteten.

Am 22. Juni 2016 wurde das Schild erneuert, berichtet der Verein „Sie waren Nachbarn“ e.V..

Schild_02_200Und schon wieder wurde das Schild beschmiert: hier die Pressemitteilung und Meldungen in der Berliner Morgenpost und im Tagesspiegel.

Die Berliner Zeitung hat mit einem Foto des beschmierten Schildes zugleich über viele antisemitische Vorfälle der letzten Zeit berichtet und über die Arbeit von RIAS (Recherche- und Informations­stelle Anti­semi­tis­mus). Die Berliner Woche lässt den Verein ausführlich zu Wort kommen in seiner Einschätzung des rechten Gedankenguts.

Die Entwürfe des Kunstwettbewerbs für den Gedenkort Güterbahnhof Moabit werden  vom 25. August bis 2. September 2016 jeweils von 12.30 bis 20.00 Uhr im Auditorium des Dokumentationszentrums Topographie des Terrors, Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin-Kreuzberg ausgestellt. Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, den 24. August um 17 Uhr. Anmeldung bis 19. August erbeten unter: buero_strube@online.de

Der Kunstwettbewerb für die Gestaltung des „Gedenkorts Güterbahnhof Moabit“ ist entschieden. Es soll ein Kiefernhain gepflanzt werden.
Hier 2 Zitate aus der Pressemitteilung des Bezirksamts: Sabine Weißler, Stadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt und Naturschutz, erklärt: „Die Geschichte der Missachtung dieses Ortes und seiner Wiederentdeckung ist auch die Geschichte der Hilflosigkeit im Umgang mit Orten des Holocausts unter dem kommerziellen Verwertungsdruck innerstädtischer Flächen, Straßenplanung und Gewerbegebieten. Es ist erschreckend, wie glücklich wir sein müssen, wenigstens 230 qm als Gedenkort gerettet zu haben. Die Erinnerung an den größten Deportationsbahnhof in Berlin wird nun bewahrt.“ Das Preisgericht hat unter Vorsitz von Prof. Dr. Stefanie Endlich am 18. August 2016 die Arbeit „Hain“ des Kollektivs raumlabor berlin mehrheitlich mit dem 1. Preis ausgezeichnet und zur Realisierung empfohlen.  

Bild: raumlaborberlin

Bild: raumlaborberlin

Beschreibung „Hain“
Die Verfasser schlagen vor, „an diesem Ort kein Objekt zu installieren, welches die Aufmerksamkeit und Bedeutung auf sich zieht, sondern den gesamten Ort mit seinen widersprechenden Zeitschichten besser lesbar und erlebbar zu machen.“ Der Ort soll in „all seiner Unwirtlichkeit so etwas wie Würde erhalten“. Der erhaltene Gleisabschnitt soll von Vegetation befreit werden und durch eine klar ausgebildete Kante von der Restfläche getrennt werden. Es soll ein Hain aus 24 Waldkiefern gepflanzt werden, um „das Gedenkfeld damit aus seiner Umgebung heraus zu heben. Die Kiefern stehen dicht, mit den Jahren wachsen sie weit über die angrenzenden Baukörper hinaus. Es entsteht ein weithin sichtbarer klar definierter Raum. Als deplatziertes Fragment eines Kiefernwaldes in diesem unwirtlichen Kontext, entsteht eine Verbindung zur Landschaft. Genau wie das Fragment des Gleises 69 eine Verbindung zu den Orten der Ausgrenzung und Vernichtung herstellt, die noch heute als authentische Orte existieren. Gleichzeitig entsteht ein Schutzraum, ein Ort der sich abgrenzt, ein Raum in den man eintreten kann… Ein Ort, der über die Jahre an Qualität und Sichtbarkeit zunimmt.“
Die Aufstellung von zwei Informationstafeln aus Cortenstahl, jeweils am Zugang von der Quitzowstraße und der Ellen-Eppstein-Straße wird vorgeschlagen. Auf diesen Tafeln kann ein Plan des Weges der Deportierten durch Moabit zum Güterbahnhof, Zeitzeugenzitate sowie eine Beschreibung der Deportationen, aber auch eine Beschreibung des Umbaus des Güterbahnhofs Moabit zum Gewerbegebiet sowie ein Grundriss der ehemaligen Gleisanlage dargestellt werden. Es wird vorgeschlagen, den Zaun an der Ellen-Epstein-Straße zu beseitigen und das Geländegefälle etwas anzupassen. An den Gehweg angrenzend soll eine Schwelle bzw. Bank aus drei großen Granitsteinen installiert werden.

Hier das Ergebnisprotokoll der Preisgerichtssitzung mit dem Bericht der Vorprüfung.

Neuer MoabitOnline-Artikel zum Kunstwettbewerb (bitte dieses Thema dort weiter kommentieren).

Mahnmal für Adass Jisroel im Hansaviertel geschändet (Berliner Woche).

Sie waren Nachbarn beim Demokratiefest der Landeszentrale für politische Bildung.

21 Kommentare auf "Aktion für einen Gedenkort"

  1. 1
  2. 2
    Nachbar says:

    Nur noch bis Montag ist die Ausstellung von „Sie waren Nachbarn e.V.“ zum Gedenkort Güterbahnhof Moabit in der Vitrine vor dem Rathaus Tiergarten zu sehen:
    http://www.sie-waren-nachbarn.de/2799

  3. 3

    Das Schild wurde jetzt zerstört, nachdem es viel länger, als ursprünglich geplant, dort stehen geblieben war:
    http://www.sie-waren-nachbarn.de/2889

  4. 4
    Sie waren Nachbarn e.V. says:

    Das Schild wurde von der Initiative, die jetzt ein eingetragener gemeinnütziger Verein ist, erneuert:
    http://www.sie-waren-nachbarn.de/2973

  5. 5

    Schon wieder wurde das Schild beschmiert – hier unsere Pressemitteilung:
    http://www.sie-waren-nachbarn.de/2991

  6. 6
  7. 7
    Taylan says:

    Das Schild habe übrigens ich geputzt! 🙂

  8. 8
    Aro Kuhrt says:

    Cool, danke dafür 🙂

  9. 9
    Susanne Torka says:

    Die Entwürfe des Kunstwettbewerbs für den Gedenkort werden ausgestellt, bitte für die Ausstellungseröffnung bis 19.8. anmelden unter:
    buero_strube@online.de
    Hier das Veranstaltungprogramm:
    https://moabitonline.de/events-2?event_id=17848

  10. 10
    Susanne Torka says:

    Der Wettbewerb ist entschieden, hier und oben im Nachtrag aus der Pressemitteilung des Bezirksamts:
    http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.510409.php

  11. 11

    2 Mitglieder unseres Vereins waren als Gäste bei der Preisgerichtssitzung am 18. August anwesend und haben das Ergebnisprotokoll mit dem Bericht der Vorprüfung erhalten. Hier ist es herunterzuladen:
    https://moabitonline.de/wp-content/uploads/2015/05/GGM_EProtPG_VP.pdf

  12. 12
    R@lf says:

    Ich bin erschüttert, dass solch ein nichtssagender Billigentwurf für diese wichtige zentrale und bislang nihilierte Stelle, den Zuschlag für den ersten Preis bekommen hat. Der Entwurf ist aus mindestens einem Dutzend Gründen zu kritisieren und wird weder dem Anliegen des Ortes noch dem der Erinnerung und des Wachrüttelns gerecht, dessen es heute so sehr bedarf.

    Pardon, aber das ist wohlfeiler, verantwortungsloser Zeitgeistschrott. Schade, dass mensch die Opfer nicht fragen kann, was sie dazu sagen. 24 Allerweltskiefern (die skizzierten sind ca. 80-100 Jahre alt!) zum Gedenken an den Ort der brutalen Deportation und folgenden Ermordung von mehr als 30.000 berliner Menschen. Ist das auch nur irgendwie angemessen, wo fast nichts wirklich angemessen sein könnte?
    Ich will gar keine kunsttheoretische Begründung hören: mensch kann zwar nicht die Opfer fragen, aber fragen Sie doch einmal den Durchschnittsmenschen, der dort vorbeigeht und insbesondere -fährt, was er wahrnimmt und empfindet. Ein Verdrängungskünstler des Holocaust hatte keinen größeren Nebbich vorschlagen können.

    Der Grundfehler lag schon im Verfahren: acht handverlesen eingeladene Künstler*innen / Gruppen durften etwas liefern, statt dass mensch einer freien öffentlichen Ausschreibung eines Preises den Vorzug gegeben hätte. So wurde von Beginn an dringend notwendige Kreativität und Vielfalt ausgeklammert. Ein beträchtlicher Teil der geringen zur Verfügung stehenden Mittel wurde für das Verfahren a priori „verbrannt“ und ein mögliches befriedigendes Ergebnis dem Zufall anheimgestellt. Eine öffentliches freies Preisausschreiben für Entwürfe hätte zudem im Vorfeld in ungleich größerem Maße auf Ort und Geschehen aufmerksam gemacht. Vielleicht war gerade das nicht gewollt.

  13. 13
    Andreas Szagun says:

    Der Fehler liegt doch ganz woanders, aber das will niemand wahrhaben:
    1998, bei der Erörterungsveranstaltung zu den B-Plänen II-183 bis II-189 hatte sich ein DB-Vertreter noch aus dem Fenster gehängt und „selbstverständlich“ eine Beteiligung der DB an einem zu planenden Mahnmal zugesagt. Jahre später, bei der Erörterungsveranstaltung zum Planfeststellungsverfahren zur heutigen Ellen-Epstein-Straße, hat mich eine Vertreterin einer DB-Immobilientochter angezischt, warum ich „nicht endlich Gras über die Sache wachsen“ ließe. Und es sei noch an das Verhalten der DB bzüglich des „Zuges der Erinnerung“ hingewiesen.

    Wenn sich der damals amtierende Stadtrat Horst Porath nicht für den Erhalt von Zeitzeugnissen eingesetzt hätte, hätten wir nicht einmal den Weg und den Rest der Militärrampe, sie wären vermutlich unter einem Parkplatz verschwunden. Seinen diversen Nachfolgern aus dem Spektrum fast aller in der BVV vertretenen Parteien war dann dieser Ort weniger wichtig geworden. Ich hatte schon früher in diversen Runden an die damaligen Äußerungen des DB-Vertreters über das angeblich zu erwartende Engagement der DB erinnert, aber immer nur ein „das können Sie vergessen“ geerntet. Und es sollte auch nicht vergessen werden, daß der Ort die Betoneinfassungen und die kurze Baumallee erhalten hatte, als noch nicht bekannt war, daß dieser Ort nicht einer von vielen wäre, der sich in eine Denkmaltopographie in Berlin einreihen würde, sondern der für Berlin am meisten genutzte Deportationsbahnhof war. Aus einer solchen durch die Zeitläufte entstandenen Versatzfläche noch etwas gut Gestaltetes, etwas Würdiges, etwas Mahnendes, zu machen, verlangt Phantasie und auch andere Entwürfe würden kontrovers diskutiert werden; schließlich sollte auch, wenn möglich, eine eindeutige Sichtbeziehung vom Mahnmal auf der Putlitzbrücke hergestellt werden. Als ich diesen Entwurf das erste Mal völlig unvorbereitet gesehen hatte, hatte ich sofort die Assoziation „Lager“ (Gleis und eben Kiefern), bei einigen anderen Entwürfen habe ich allerdings innerlich nur noch den Kopf schütteln können. Anstatt hinterher einfach nur den Entwurf zu verdammen, wäre es ja wohl besser gewesen, lange vorher eigene Vorschläge gemacht zu haben, dazu war 18 (achtzehn!) Jahre lang Zeit. Was ich da allerdings zwischendurch schon so an Ideen gehört hatte – z. B. den Vorschlag, dort eine Dampflok aufzustellen – wäre wohl auch daneben gegangen.

    Abschließend die Frage eines ehemaligen Eisenbahners: Wie versinnbildlicht man, daß eine Beihilfe zum Völkermord dadurch geleistet worden ist, indem Tausende Eisenbahner (pro Zuglauf wohlgemerkt!) einfach nur ihren alltäglichen Job erledigt hatten, zwischen den vielen Personen- und Güterzügen eben auch für einen Deportationszug den Fahrplan zu erarbeiten, Lok und Wagen zu rangieren, in den Stellwerken die Fahrstraßen einzustellen, an den Bahnübergängen die Schranken herunterzukurbeln u.s.w.? Verkehrsplaner reden immer noch von „Beförderungsfällen“, „Ausschüttstellen“ und „entleeren“, wenn sie Menschen meinen – Primo Levi formulierte einmal: „Es konnte geschehen, folglich kann es auch wieder geschehen“.

  14. 14
    Aro Kuhrt says:

    @ Andreas Szagun
    Andere (meiner Meinung nach auch bessere) Ideen gab es sehr wohl. Doch leider wurden nur neun ausgewählte Künstler/innen zum Wettbewerb zugelassen.
    Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Ergebnisse nicht wirklich viel mit dem Thema zu tun haben.

  15. 15
    Andreas Szagun says:

    zu Aro:
    Ein offener Wettbewerb hätte einen erheblich größeren Teil des Budgets „verbrannt“, wie Ralf sagt – wenn denn da mehr Geld dagewesen wäre, hätte man auch mehr machen können. Und das ist doch – neben dem Schleifenlasssen und dem Zuständigkeitsgeschiebe – der eigentliche Skandal.

  16. 16
    H. E. says:

    In der Regel ist jedes Denkmal oder Mahnmal das Produkt einer künstlerischen Gestaltung und über Kunst läßt sich bekanntlich immer streiten.
    Ich finde es daher absolut überflüssig und dem Thema nicht angemessen, jetzt noch endlos über diesen Entwurf zu diskutieren. Warum sollen Personen unserer Zeit an diesem wegen seiner Gestaltung besonderen Ort nicht gedenken können und wieso – zum Beispiel – ist diese Gestaltung ein „nichtssagender Billigentwurf“ (Kommentar 12) und hat das Gleis „nichts mit dem Thema zu tun“ (Kommentar 14)? Diese Begründungen für eine Ablehnung des Entwurfes scheinen mir schlicht laienhaft.

  17. 17
    Aro Kuhrt says:

    @ H.E.
    Sorry, dass das laienhaft ist, ich nun mal ein Laie und habe kein „Professionelles Gedenken“ studiert. Trotzdem habe ich meine Meinung, wenn das erlaubt ist.
    Und wie so ein Mini-Wald die Passanten sowie die Menschen in Autos und Zügen aufmerksam machen soll auf das, was dort geschehen ist, konnte auch die Begründung der „Profis“ nicht deutlich machen.

  18. 18
    Andreas Szagun says:

    zu 17:
    Ich bin in Bezug auf Kunst auch Laie, aber ich habe sofort eine Assoziation gehabt, nämlich „Lager“, mir ist spontan das Lied von den Moorsoldaten eingefallen. Und ich habe Bilder aus der Mark im Kopf, wo ein Gleis ins Nirgendwo mitten im Kiefernwald verschwindet (das vorhande Gleis befindet sich ja in originaler Lage). Also hat der Entwurf doch bei jemand ohne Kunststudium hervorragend funktioniert. Und ich finde den Entwurf auch deshalb angemessen, weil er das Ende des Weges, den zu markieren die Initiative ´Sie waren Nachbarn´ vorschlägt, markiert. Er markiert damit aber gleichzeitig auch das Ziel der „Reise“ in den Tod.

    Was wäre denn angemessener? Eine Monumentalanlage, wie wir sie aus Sachsenhausen oder Buchenwald kennen? Dafür ist weder Platz noch Geld da, bis auf den bekannten Rest sind mehr als 90% der Originalanlagen schon längst beseitigt oder überformt worden, die mit ihrer schieren Größe hätten künstlerisch nutzbar gemacht werden können und es wäre letztendlich nur eine Wiederholung von schon vorhandenem. Der Güterwagen als Symbol ist ebenfalls schon eine Art stehende Redewendung, ebenso die „fehlenden Menschen“ (Grunewald). Das von drei der nichtplazierten Entwürfe verwendete Symbol des Weges als „Blitz“, „Riß“ oder Skulptur erschließt sich nur dem Wissenden, den Anderen muß es erst erklärt werden und es gab ja nicht nur diesen einen Weg, sondern auch Wege aus den damaligen Nachbarbezirken. Von daher kann ich die Entscheidung des Preisgerichtes zum ersten und zweiten Preis vollkommen nachvollziehen. Und noch einmal: Wie symbolisiert man die Mitschuld der Reichsbahn am industriellen Völkermord?

    Etliche Entwürfe anderer Mahnmäler sind anfangs kontrovers diskutiert worden und sind dennoch Teil unserer Denkmalkultuer geworden. Wichtig ist doch endlich die Beendigung des bestehenden unwürdigen Zustandes, bevor dieser Zustand selbst zum Denkmal wird.

  19. 19
    vilmoskörte says:

    Kunst ist immer schwierig zu rezipieren. Aber die Verfasser des Entwurfs haben ja auch eine Erklärung mitgeliefert, wie ihr Entwurf zu lesen ist: „… Als deplatziertes Fragment eines Kiefernwaldes in diesem unwirtlichen Kontext, entsteht eine Verbindung zur Landschaft. Genau wie das Fragment des Gleises 69 eine Verbindung zu den Orten der Ausgrenzung und Vernichtung herstellt, die noch heute als authentische Orte existieren …“ .

    Ich finde, diesem Anspruch wird der Entwurf durchaus gerecht, ein Kiefernwäldchen an diesem Unort, eingezwängt zwischen Lidl-Hundehütte und Baumarkt-Klotz, hat durchaus etwas Verstörendes, das Aufmerksamkeit auf sich lenkt und den einen oder die andere zum Lesen der Stelltafeln motiviert und damit zum Nachdenken anregt.

  20. 20
    Aro Kuhrt says:

    „Huch, zwischen dem Baumarkt und der Lidl-Einfahrt stehen ja Bäume. Dann werde ich doch gleichmal nachschauen, ob da Tafeln zu Erklärung stehen.“
    Das ist in etwa das, was die Künstler sich vorstellen, wie Passanten denken.
    Nicht sehr realistisch, oder?
    Ich distranziere mich jedenfalls von diesem Entwurf, für mich ist das eine verschenkte Chance.

  21. 21

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