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Kühle Köpfe in Moabit

Sicher gibt es im Kriminalgericht so manche Situationen, in denen es einem kalt den Rücken herunter läuft. Mittlerweile ist dies dort aber die Regel: Das Gericht in der Turmstraße ist nämlich Opfer der Sparmaßnahmen des Senats, und die verlangen, dass in öffentlichen Gebäuden auch bei der Heizung Einsparungen erfolgen müssen.
Den Angestellten, Richtern und Staatsanwälten geht das nun aber zu weit. Und auch die Besucher beklagen sich reihenweise. In den Gängen herrscht eine Höchsttemperatur von 15 Grad, teilweise sind es auch nur 10 Grad, so dass man sich am besten direkt eine Heizung sucht, an die man sich lehnen kann. Schuld an der Klimakatastrophe ist die Berliner Heizbetriebsverordnung von 2002, die im vergangenen Jahr nun auch an der Stätte des Rechts umgesetzt wurde. Eine Million Euro wurden investiert, um modernste Heiztechnik einzubauen, tausend Räume erhielten Thermostatventile, jährlich sollen so 200.000 Euro eingespart werden. Auf dass es keine Wochenenden mehr gäbe, in denen die Öfen sinnlos vor sich hin böllerten. Die Temperatur kann nun zentral gesteuert werden und das wird sie gnadenlos: „Die Reduzierung der Raumtemperatur grenzt teilweise an Körperverletzung“, sagte Oberstaatsanwältin Vera Junker dem Spiegel, und die muss es ja wissen. Schließlich ist sie Juristin und normalerweise um einen kühlen Kopf bemüht. Aber so kühl wie jetzt soll er wohl doch nicht sein.

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