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[4] 1. Mai 1907

Quelle: „SED Tiergarten: Das war Moabit“

Ein Veteran der Arbeiterbewegung aus der Stephanstraße berichtet: „Damals war ich bei der Firma Lenz in der Birkenstraße beschäftigt, sie existiert heute nicht mehr. Zu jener Zeit war der erste Mai noch kein gesetzlicher Feiertag und die Unternehmer versuchten alles, um die Teilnahme der Arbeiter an den Maifeiern zu verhindern. Ich hatte meine Kollegen im Betrieb aufgerufen, den 1. Mai zu feiern und wurde daraufhin sofort entlassen. Das war 3 Tage vor dem 1. Mai – trotzdem kamen die Kollegen dann alle vollzählig zur Maifeier. Die Hauptlosung des 1. Mai 1907 hieß: ‚Kampf dem Klassenstaat‘. Die Moabiter hatten drei große Veranstaltungen gleichzeitig, jede dieser Veranstaltungen war von Tausenden besucht, im Artushof in der Perleberger Straße, in der Kronen-Brauerei Alt-Moabit und bei Patzenhofer Turm- Ecke Stromstraße. Ich selbst war bei Patzenhofer, dort sprach der Genosse Hermann Müller.
Die Kapitalisten hatten gerade 1907 viele Arbeiter ausgesperrt, die am 1. Mai der Arbeit ferngeblieben waren. Besonders die Arbeiter vom Bau und von den Metallbetrieben wurden zu Hunderten und Tausenden ausgesperrt – trotzdem aber wuchs die Arbeiterbewegung im Kampf und in jeder Gefahr. Der 1. Mai wurde zu einer großen Heerschau des Proletariats.“

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