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[14] Aus der Vergangenheit lernen

Quelle: „SED Tiergarten: Das war Moabit“

Berlin-Moabit 1945. Grauenvolles Chaos, wie in ganz Berlin, wie in ganz Deutschland. Hunger, Not, Elend, Verzweiflung hatte die Naziherrschaft dem Volk gebracht. Die Nazis hatten alles im Stich gelassen und sich feige verkrochen.
Es waren die Antifaschisten, die nun den Ausweg zeigten und als erste anpackten, mit den Besatzungstruppen die ersten Schritte einleiteten, um die Großstadt vor Seuchen zu bewahren und Ordnung zu schaffen. Meist waren es einfache Arbeiter, Kommunisten und Sozialdemokraten, die Helfer der ersten Stunde. Viele von ihnen waren selbst krank und leidend, Folgen jahrelanger Haft und Qual in den Zuchthäusern und Konzentrationslagern der Nazis.
Es ging aber nicht nur um die ersten praktischen Maßnahmen, um den Aufbau einer demokratischen, antifaschisten Selbstverwaltung, es ging darum, die richtigen Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um zu verhindern, dass Deutschland noch einmal in eine Katastrophe geführt wird.
Das deutsche Volk hat teuer bezahlen müssen, weil es der deutschen Arbeiterklasse nicht gelang, gemeinsam mit allen anderen antifaschistischen Kräften die Errichtung der faschistischen Diktatur zu verhindern. Während der faschistischen Diktatur wuchs aber auch die Erkenntnis unter den Genossen beider Parteien, dass der durch den Opportunismus herbeigeführten Spaltung der Arbeiterbewegung ein Ende gesetzt werden muss. Viele aufrechte sozialdemokratische Mitglieder und Funktionäre kamen durch die bitteren Erfahrungen der faschistischen Barbarei zu der Erkenntnis, dass die Aktionseinheit und die Einheit der Arbeiterklasse auf revolutionärer Grundlage hergestellt werden mussten.
Der Tiergartener Sozialdemokrat Paul Hennig rief den Tiergartener Arbeitern am 4. Juli 1945 bei der großen Kundgebung vor dem Rathaus zu: Nur die Einheit kann uns retten! Nur die Einheit macht uns frei!
Auf dieser gemeinsamen Kundgebung sprach als Redner der KPD Max Reimann. Gemeinsam wurde auch im Rathaus und in der Bezirksverordnetenversammlung gearbeitet.
Auf dem Gründungsparteitag der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, am 21. April 1946, reichten sich Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl die Hände, die Einheit der Arbeiterklasse war in der damaligen sowjetischen Besatzungszone verwirklicht.
In Westdeutschland hatten die Besatzungsmächte mit Unterstützung einiger SPD-Führer die Vereinigung der Arbeiterparteien verhindert. In Berlin erreichten diese Kräfte nur, dass ein Teil der Berliner Sozialdemokraten der Vereinigung fernblieb. Damit schufen sie sich aber die Voraussetzung für die spätere Spaltung Berlins.

Die Fehler von 1918 bis 1933 haben in die Katastrophe geführt des Hitler-Krieges geführt. Ihre Wiederholung nach 1945 beschwört auch für die Bevölkerung Westdeutschlands unermessliche Gefahren herauf. Doch es gibt einen wesentlichen historischen Unterschied, der keine schematischen Vergleiche zulässt. Auf einem Drittel Deutschlands wurde die Spaltung der Arbeiterbewegung überwunden, wurden Imperialismus und Militarismus mit Stumpf und Stiel ausgerottet und die Macht der Arbeiter und Bauern errichtet. Dieser erste deutsche Friedensstaat gehört dem Lager des Sozialismus an, das durch seine grandiosen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und technischen Leistungen seine Unbesiegbarkeit täglich von neuem erweist. Die Deutsche Demokratische Republik, geschmiedet von der geeinten Arbeiterklasse, verkörpert auf deutschem Boden mit ruhiger und überlegener Gewissheit die friedliche Zukunft unserer ganzen Nation.

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