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Demonstration gegen Nazis in Moabit

Anwoherinnen und Anwohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Jugendprojekten in Moabit rufen zur Demonstration gegen Neonazis auf unter dem Motto „Keine Nazis in Moabit und anderswo!“. Transparente, Plakate, Trillerpfeifen, Topfdeckel und ähnliches bitte mitbringen! Treffpunkt ist Samstag, 18. Dezember 2010 um 14 Uhr am U-Bahnhof Birkenstraße. Die Route geht durch die Wilhelmshavener Straße bis zum U-Bahnhof Turmstraße.

Den gleichen Weg waren am 3. Dezember etwa 25 bis 30 Neonazis marschiert. Sie hatten Fackeln angezündet, Böller geworfen, Hassparolen gegen Migranten geschrien und Lieder der Hitlerjugend gesungen. Über diesen Vorfall hatte die Tagespresse breit berichtet, hier sind Taz, Tagesspiegel, Junge Welt und BZ verlinkt. Anwohner riefen die Polizei, die jedoch erst nach Auflösung der nicht angemeldeten Nazidemo 4 Personen festnehmen konnte, die rechtsextremistische Flugblätter dabei hatten. Ermittelt wird wegen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Volksverhetzung. Es wird vermutet, dass es sich um den gleichen Personenkreis handelt, der sich als Freie Nationalisten Berlin Mitte gegründet und auch schon wieder selbst aufgelöst hatte.

Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Reihe zunehmender Aktivitäten von Neonazis in Wedding und Moabit, die auf dieser Webseite dokumentiert sind. Bereits vor einem Jahr hatte sich ein breites Bündnis gebildet, das nach gewalttätigen Angriffen auf Migranten im Wedding demonstrierte und Informationsveranstaltungen durchführte. In einer Presseerklärung verurteilte Bezirksbürgermeister Hanke  den Nazi-Aufmarsch und die Bezirksverordnetenversammlung stellte in der gestrigen Sitzung klar, dass Moabit und ganz Mitte kein Ort für Nazis ist. Bereits im Frühsommer waren im Stephankiez Nazischmierereien an Häuserwänden und auf dem Schaufenster des BürSte-Ladens in der Stephanstraße aufgetaucht. Junge KiezbewohnerInnen hatten gemeinsam mit verschiedenen Institutionen wie B-Laden, BürSte und Moabiter Ratschlag ein Plakat dagegen gedruckt und verteilt.

Die Demo am 18.12.2010:
Es kamen laut Polizeiangaben 115 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die meisten direkt aus der Nachbarschaft und aus Moabit. Die Demonstranten waren jung und alt, aus Afrika, USA, Lateinamerika, Deutschland, Palästina Türkei und anderen Herkunftsländern – ein breites Bündnis von empörten Bewohnerinnen und Bewohnern und Menschen aus dem linken Spektrum. Anwohner und Anwohnerinnen berichteten, wie sie den Abend der Neonazi-Demonstration erlebt hatten, wie sie nach dem ersten Schock die Fenster aufgerissen haben und „Nazis raus“ gebrüllt mit vielen anderen zusammen. Danach wurde dieser Vorfall heiß diskutiert, in den Geschäften und Restaurants herrscht immer noch große Empörung. Nach der Auftaktkundgebung Birken-/Ecke Wilhelmshavener Straße zogen die Demonstranten mit Parolen bis zur Turmstraße. Einige setzten hinterher im Arema zusammen um die weitere Zusammenarbeit zu diskutieren. Viele möchten sichtbare Zeichen im Kiez setzen – vielleicht ähnlich wie die Kakteen-Wimpel in Neukölln. Darüber wird im neuen Jahr beraten. Hier der Bericht der Plattform „Auf die Pelle rücken“.

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3 Kommentare auf "Demonstration gegen Nazis in Moabit"

  1. 1
    Max says:

    Ich unterstütze alle Demonstranten aus der Ferne! Leider bin ich für ein Jahr zum Studieren aus Moabit (und auch aus Deutschland) ausgewandert. Wenn ich da wär, würd ich kommen 😉

  2. 2

    […] einer Demonstration gegen Neonazismus. Die aufrufenden Anwohner_innen-Initiativen und Jugendliche aus dem Kiez hatten zuvor über Aushänge auf die geplante Demonstration aufmerksam gemacht. Thematisiert wurde […]

  3. 3
    Aro says:

    Wieso muss man auf einer Antifademo Kinder mitnehmen? Und vor allem warum auch noch die Autonomen?

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