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Infoveranstaltung Verkehrsplanungen Turmstraße und Alt-Moabit

Am Dienstag, den 1. März 2011 werden um 19 Uhr im Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Moabit, Ottostraße 16, 10555 Berlin auf einer öffentlichen Informationsveranstaltung die aktuellen Planungen für die Turmstraße und Teile der Straße Alt-Moabit vorgestellt (das alte Konzept wurde weiterentwickelt).

Auf Einladung des Bezirksamts Mitte und des „Koordinationsbüros“ Kosp GmbH, dem Prozesssteuerer des „Aktiven Stadtzentrums Turmstraße„,  erläutern Vertreter des mit der Verkehrsplanung beauftragten Büros Vössing Vepro die Entwurfsplanung und stellen sie zur Diskussion. Die beiden Straßenzüge sollen in den kommenden Jahren abschnittsweise umgestaltet werden. Ziel ist die Verbesserung der Sicherheit für die insbesondere nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer, eine Steigerung der Aufenthaltsqualität und eine Erhöhung der Attraktivität der Turmstraße als Ortsteilzentrum. Die Maßnahmen werden aus dem Förderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ finanziert.

Im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sind seit 2009 die Maßnahmen im Verkehr zur Neugestaltung der Turmstraße und einzelner Teilbereiche der Straße Alt-Moabit entlang des Kleinen Tiergartens ein bedeutender Handlungsschwerpunkt im Fördergebiet Turmstraße. Die Stärkung der Aufenthaltsqualität in der Turmstraße, im Kleinen Tiergarten und der Straße Alt-Moabit sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit – insbesondere für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer – sind Hauptziele der beabsichtigten Maßnahmen. Für diese Straßen ist bis zum Frühjahr 2010 ein Verkehrskonzept erarbeitet und den Betroffenen vorgestellt worden.

Das Konzept bildet die Grundlage für die Ausführungsplanung der einzelnen Maßnahmen. Es sieht für die Turmstraße den Erhalt der bisherigen Aufteilung in Fahrbahnen und Gehwege vor, wobei eine Reduzierung der zwei Fahrspuren auf eine je Richtung vorgesehen ist und die zweite Spur einen neu markierten Fahrradstreifen erhält. Diese Maßnahme verdeutlicht die gewachsene Bedeutung des Fahrradverkehrs, der zukünftig einen höheren Anteil am Verkehrsgeschehen in Anspruch nehmen wird und dem damit Rechnung getragen werden soll.

Fußgänger sollen sicherere und verbreiterte Überquerungsmöglichkeiten erhalten. Hierfür werden Mittelinseln in der Straße Alt-Moabit vorgesehen und an einzelnen Straßeneinmündungen sogenannte Gehwegvorstreckungen gebaut. Die Realisierung der mehrjährigen Bauarbeiten soll im Herbst 2011 beginnen und zuvor mit den Bewohnern Moabits diskutiert werden.

Einladungsflyer zur Veranstaltung

Nachtrag:
Berliner Woche vom 9.3. und Berliner Abendblatt vom 12.3.11 haben über die Veranstaltung und Konzepte berichtet.

Nachtrag vom 22.03.11:
Das „Ko-Büro“ hat heute das „offizielle Protokoll“ der Veranstaltung verschickt. Da es auf der Website des Aktiven Stadtzentrums Turmstraße derzeit noch nicht zu finden ist, stellen wir es hier zum Download bereit.

Nachtrag vom 18.7.11:
Plan für die Verkehrsmaßnahmen (Stand Mai 2011) zum Download (Achtung 8 MB)

Nachtrag 2012:
Zur Verkehrsplanung hat die AG Verkehr der Stadtteilvertretung Turmstraße (StVT) eine Präsentation erarbeitet. Sie fordert: Probleme sollten nicht auf die lange Bank geschoben werden. Hier auch noch ein Link zum Beitrag der StVT zum Stadtentwicklungsplan Klima.

Bericht über den Themenabend „Verkehr“ der StVT mit Präsentation zum Download.

In der „ecke turmstraße„, Nr. 9, dez 2012 – jan 2013 werden die verkehrlichen Maßnahmen im Fördergebiet Aktives Stadtzentrum Turmstraße für 2013 wie folgt beschrieben:
… u.a. sollen in der Turmstraße von der Kreuzung Stromstraße bis zur Höhe der Waldstraße Markierungen der Radstreifen vorgenommen werden – inkl. notwendiger Deckensanierungen, sofern Schlaglöcher oder andere Schäden festgestellt werden. Zwischen Gotzkowsky-, Wald- und Beusselstraße werden an den Einmündungen zur Turmstraße neue Gehwegvorstreckungen angelegt, ebenso an der Einmündung Jonasstraße / Turmstraße. In der Bremer- und Jonasstraße wird zudem neu asphaltiert – diese Maßnahmen sind bereits Teil des Umgestaltungskonzepts rund um die Markthalle. In der Thusnelda-Allee werden die Parkplätze rückgebaut – dann kann dort nicht mehr geparkt werden. An der Emdener Straße wird die Ampelanlage umgebaut. Alle Maßnahmen sollen von März bis Juni 2013 beginnen. …“

Die Beantwortung einer Großen Anfrage in der BVV (Drs. 0638/IV) zur Zusammenlegung der Bushaltestellen Rathaus und Oldenburger Straße an der Bremer Straße.

Umfrage zum Thema Verkehr von der Stadtteilvertretung Turmstraße (Online-Ausfüllen ist möglich).

Vorplanung zum Markthallenumfeld, Querparken, Lieferzone und anderes.

Nachtrag 2014:
Planungen zu den Gehwegbereichen in der Turmstraße
Am 24. Februar 2014 hatten das Bezirksamt Mitte, KoSP und die beratenden Ingenieure ZECH-CON zu einer Informationsveranstaltung in die Zunftwirtschaft eingeladen. Hier wurden die aktuellen Planungen zu den Gehwegbereichen in der Turmstraße im Abschnitt zwischen Beusselstraße und Otto- bzw. Oldenburger Straße vorgestellt. Hier sind die Präsentation mit Fotos, die Planungen zu den Gehwegen im Großformat (Abschnitt 1 und Abschnitt 2), das Protokoll zur Veranstaltung sowie eine beispielhafte Darstellung des Basaltstreifens, der zukünftig den Oberstreifen vom Gehweg abgrenzen soll, zu finden.

Wie soll der Mittelstreifen in der Turmstraße aussehen: grün oder grau? (B.I. SilberahornPlus), dazu ein Interview mit zwei Vertreterinnen der AG Verkehr der Stadtteilvertretung.

Im Oktober 2014 wurde der Taxistand aus der Turmstraße nach Alt-Moabit verlegt (moabit.net)

Endlich gibt es mal einen Schwerpunkteinsatz zu den Radstreifen (Pressemitteilung Bezirksamt).

Neuer MoabitOnline-Artikel zur Umsetzung von Verkehrsplanungen im Aktiven Stadtzentrum Turmstraße.

85 Kommentare auf "Infoveranstaltung Verkehrsplanungen Turmstraße und Alt-Moabit"

  1. 51
    H. E. says:

    Hier ein Artikel vom Tagesspiegel zum Thema Fahrradspuren und Straßenbahn:
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/umbau-der-kastanienallee-in-berlin-prenzlauer-berg-gericht-radweg-verursacht-gefahren/10908898.html
    Die Kastanienallee liegt ja zum Teil im Bezirk Mitte. Mal sehen, ob man für die Turmstraße was daraus lernt.

  2. 52
  3. 53
    Martin.D says:

    Ich habe gestern eine kleine Probefahrt gemacht, wie zu erwarten ist der neue Angebotsstreifen sehr beliebt als Abstellfläche bei Fahrzeugführern mit und ohne Ladetätigkeit.

  4. 54

    Es ist in der Tat zum Kotzen! Für Fahrradfahrer hat sich die Situation um null Prozent verbessert

  5. 55
    vilmoskörte says:

    Das Halten in zweiter Reihe ist ein seit Jahren bestehendes und bekanntes Problem. Durch das Bemalen der Straße ändert sich daran nichts. Wenn die Ordnungsbehörden sich auch mal in Moabit blicken lassen würden und über einen längeren Zeitraum hinweg gegen die Falschparker mit saftigen Ordnungsstrafen und ggf. damit verbundenem Abschleppen vorgehen würden, könnte sich die Situation möglicherweise entspannen. Ohne Ahndung des Fehlverhaltens aber befürchte ich, dass alles so bleibt, wie es derzeit leider ist.

  6. 56
    H. E. says:

    Und noch schlimmer wird es, wenn auf der einen noch verbliebenen Autospur auch noch die Straßenbahn fährt.
    Dann ist das Verkehrschaos perfekt und für die Radfahrer wird es lebensgefährlich, weil sie wegen den auf der Radspur parkenden Autos dauernd über Straßenbahnschienen hinweg die Spur wechseln müssen.

  7. 57
    Kai says:

    Exakt das ist das Problem! Man kann Schilder aufhängen, Verbote aussprechen und Linien auf den Asphalt pinseln so viel man will – beachtet wird all das offenbar nur, wenn auch kontrolliert und bestraft wird. Und das ist aktuell so gut wie nie der Fall. Das könnte sich aber ändern, wenn über dieses Kontaktformular der Behörde häufiger auf diese Missstände aufmerksam gemacht würde:

    http://www.berlin.de/ordnungsamt/kontaktformular.php

  8. 58
    vilmoskörte says:

    zu 57: Genau so ist es. Wenn keiner die Einhaltung der Regeln für ein gedeihliches Zusammenleben kontrolliert, parken Autofahrer eben auf der Radspur, meinen Radfahrer, dass die Verkehrsregeln nicht für sie gelten, lassen Hundehalter ihre Lieblinge überall ihr Geschäft verrichten usw. usf.

  9. 59
    Franz says:

    Im Prinzip lässt man zumindest dem Lieferverkehr ja gar keine andere Wahl. Wenn z.B. ein Lkw „vorschriftsmäßig“ zum Be- oder Entladen nicht auf, sondern links neben einem Angebotsstreifen in der Turmstraße halten würde, wäre damit der komplette Durchgangsverkehr blockiert, weil die Turmstraße eben nicht breit genug ist für 2 Fahrbahnen und einen Radstreifen. Geht also nicht. Gleiches gilt faktisch auch für den Pkw-Verkehr. Im Ergebnis ist das Ganze eine Luftnummer.

  10. 60
    H. E. says:

    Zu 59
    Richtig! Und warum hat man nicht Lastwagen-Durchgangsverkehr untersagt, Tempo 30 eingeführt und zusätzliche Überwege installiert – und dann erst mal abgewartet, wie es sich entwickelt?
    Dass es bei den vielen Geschäften Lade- und Kundenverkehr gibt, ist doch wohl logisch und auch seit Jahrzehnten zu sehen !! Oder rechnet das BA schon jetzt damit, dass nach der Fertigstellung von Schultheiss der Einzelhandel kaputt geht ?

  11. 61
    vilmoskörte says:

    Zu 59: Für den Lieferverkehr braucht es Ladezonen (ggf. mit zeitlicher Begrenzung). Wenn die Ordnungsbehörden dann ähnlich rigoros wie z.B.in Paris (wo die meisten Straßen in der Innenstadt erheblich schmaler sind als in Berlin) die Einhaltung der Park- und Halteverbote durchsetzen, dann gäbe es ein Problem weniger und kein Halten in zweiter Reihe mehr.

  12. 62
    Fahrradfahrerin says:

    @ 61,
    ja! Ladezonen und genug Leute, die das auch sanktionieren!
    Obwohl es natürlich weit weg von ideal ist, fühle ich mich trotzdem mit der Radspur besser als vorher, denn (wenn nicht zu geparkt – und solche Abschnitte gibt es ja auch) hab ich wirklich endlich Platz, das An-den-Rand-Quetschen hat aufgehört.

  13. 63
    Kai says:

    @ 62
    Ich fühle mich mit der Radspur weniger sicher. Das liegt natürlich nicht an der Spur als solches sondern daran, dass ich sie auf dem Weg von der Strom zur Beusselstrasse ca. ein Dutzend mal verlassen muss, weil sie durch Parker in zweiter Reihe blockiert ist (und das passiert zu fast 95% nicht durch Zulieferer, sondern durch Kunden, die nur mal schnell ne Schrippe oder ähnliches kaufen wollen). Dadurch dass die Turmstrasse nun nur noch einspurig ist, erwarten Autofahrer nicht, dass da jemand auf ihre Spur wollen könnte, oder man ist der Meinung, Radfahrer hätten auf der einzigen dem Autofahrer verbliebenen Spur schlichtweg nichts zu suchen. Ich habe es schon mehrfach erlebt bzw. gesehen, wie das Ausweichen von Radfahrern auf die Autospur zu fast-Kollisionen führte. Rein gefühlt passiert das häufiger als mit der früheren Verkehrsführung.

  14. 64
    Kai says:

    Kleines Update: Inzwischen versuche ich das Radfahren in der Turmstrasse vollständig zu vermeiden. Auf der Strecke zwischen der Stromstrasse und der Beusselstrasse blockieren nicht selten 20 Autos und mehr den Radweg. Dabei handelt es sich nur sehr selten um Lieferanten, sondern ganz offensichtlich um Kunden. Viele nutzen die Radspur sogar als Dauerparkplatz! Die Autofahrer beanspruchen zudem (zurecht) die ihnen verbliebene Fahrspur auf der Turmstrasse für sich, so dass das Ausweichen von der versperrten Radspur auf die Autospur regelmässig zu sehr gefährlichen Situationen führt.

    Der Umbau mit der neuen Radspur war vielleicht gut gemeint, rückblickend muss man aber feststellen, dass man das Geld besser aus dem Fenster geworfen hätte. Wie heisst es im Text oben so schön? „…die Erhöhung der Verkehrssicherheit – insbesondere für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer – sind Hauptziele der beabsichtigten Maßnahmen. … Diese Maßnahme verdeutlicht die gewachsene Bedeutung des Fahrradverkehrs, der zukünftig einen höheren Anteil am Verkehrsgeschehen in Anspruch nehmen wird und dem damit Rechnung getragen werden soll.“ Na, das hat ja fabelhaft funktioniert… Ich kann nicht verstehen, warum viel Energie in die Planung und Umsetzung gesetzt wird, aber offenbar überhaupt keine „Nachsorge“ betrieben wird. Dann müsste doch jemandem auffallen, dass das, was geplant war in keiner Weise erreicht wurde. Dabei wäre es so einfach und würde sogar noch Geld in die Kassen der Stadt spülen, wenn man nur ein kleines bisschen kontrollieren würde.

  15. 65
    max says:

    Das mit den Radstreifen ist immer das gleiche Problem. Für die Behörde, die sie plant tritt durch so eine Maßnahme immer eine Verbesserung der Lage ein, wie du ja auch so schön zitiert hast. Warum? Weil es laut Plan ja auch so ist! Geplant wird eben nach der Maßgabe, dass sich alle Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten!
    Leider ist es einfach mittlerweile so, dass eine Kontrolle der Verkehrsgeschehens so gut wie gar nicht mehr stattfindet. Wenn, dann nur mal für ein paar Tage und das auch noch angekündigt und wenn es mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu kasssieren gibt (jährlicher Blitzermarathon).
    So lange die Situation so bleibt wird sich an diesem Problem auch nicht viel ändern. Bei der Veranstaltung zur Straßenbahn durch Moabit habe ich im Gespräch auch auf dieses Problem hingewiesen. Dort wird die Situation teilweise nämlich noch irrer werden. Es wird wohl Stellen geben, an denen die Straßenbahn und die Autofahrer sich die Spur direkt neben dem Radfahrstreifen teilen. Ein Umfahren der unberechtigterweise parkenden Fahrzeuge wird dann erst recht gefährlich. Mir wurde erzählt das sei alles kein Problem für Radfahrer, schließlich sei das Parken auf dem Radfahrstreifen ja verboten. Ich erwarte also, dass die Probleme in der Zukunft eher noch größer werden.

  16. 66
    Kai says:

    Die Situation um die Fahrrad- oder sollte man besser „Park“streifen auf der Turmstrasse ist weiterhin eine Katastrophe! Am Sonntag ist vor mir ein Kind einem parkenden Auto ausgewichen und dabei um Haaresbreite unter einen Bus geraten. Es ist dann auf das parkende Auto geprallt. Der Fahrer eilte prompt aus dem benachbarten Restaurant herbei und schrie das Kind an. Als ich einen Anruf bei der Polizei ankündigte, hat er sich mitsamt Auto aus dem Staub gemacht. Wir haben das nun angezeigt.

    Ich bin wirklich ratlos, was man da noch machen kann. Die Situation wird meiner Meinung nach immer schlimmer! Parken in 2. Reihe, auf dem Radweg, auf dem Gehweg, im Halteverbot bis in den Kreuzungsbereich hinein, auf dem Überweg von Fussgängerampeln, ja teilweise stehen 3 Autos in der Bushaltestelle Turmstrasse/Beusselstrasse und der links abbiegende TXL-Bus blockiert dann die komplette Einfahrt in die Turmstrasse. Das führt dann z.T. zu lebensgefährlichen Situationen, wie ich sie am Sonntag erlebt habe. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich irgendjemand darum kümmert. Vielleicht hilft nur, wenn man wirklich bei jeder sich bietenden Möglichkeit das Ordnungsamt einschaltet und diese Dinge meldet. Das ist online inzwischen ganz leicht möglich, auch von mobilen Geräten: https://ordnungsamt.berlin.de/frontend/dynamic/#!meldungNeu
    Vielleicht führt ein erhöhtes „Meldeaufkommen“ aus dem Bereich Turmstrasse ja letztendlich dazu, dass etwas mehr Präsenz gezeigt wird…

    Insgesamt zeigt sich, dass eine Radspur zwischen dem Parkstreifen und der Fahrbahn nicht zum Ziel „mehr Sicherheit für die Radfahrer führt“. Ich denke, es wäre besser und sicherer, wenn man die Radspur zwischen den Gehweg und den Parkstreifen verlegt.

  17. 67
    K. S. says:

    Nur einige allgemeine Thesen:

    1. Die Ignoranz der Autobesitzer gegenüber Fußgängern und Radfahrern nimmt langfristig tendenziell ab, auch wenn Kai eben ein extremes Gegenbeispiel brachte. Wenn ich schon den Verkehr gefährde (wem ist das im Leben nicht schon passiert), dann schreie ich dafür jedenfalls nicht andere an.

    2. Die Radspur zwischen Gehweg und Parkstreifen ist aus mehreren Gründen die schlechtere Variante:
    – Leichtsinnig aufgerissene Autotüren können tödliche Folgen haben, das passiert auf der Beifahrer- öfter als auf der Fahrerseite.
    – Man kann bis auf wenige sehr breite Gewege unmittelbar daneben praktisch nicht zügig Fahrrad fahren, da man ständig mit Unachtsamkeiten der Fußgänger rechnen muss.
    – An Kreuzungen/Einmündungen werden Radler von Autolenkern viel schlechter wahrgenommen, das ist eine der häufigsten Ursachen schwerer Unfälle mit Radlern.

    3. Radler in Berlin dürfen sicht gegenüber Autolenkern nicht allzu defensiv verhalten, sondern lieber mal den Folgeverkehr umsichtig „ausbremsen“, statt sich abdrängen und schneiden zu lassen.

    Ich interpretiere § 1 StVO übrigens so, dass im Zweifelsfalle immer der Schwächere Vorfahrt hat.

  18. 68
    Kai says:

    @K.S.
    Sie schreiben „Die Ignoranz der Autobesitzer gegenüber Fußgängern und Radfahrern nimmt langfristig tendenziell ab“. Diese Weiheit scheint bei dem guten Dutzend Autofahrern, die zwischen 10 und 19 Uhr in der Regel eigentlich immer auf der für Radfahrer ausgewiesenen Spuren auf der Turmstrasse parkenderweise anzutreffen sind, noch nicht angekommen zu sein. Nach meiner persönlichen Erfahrung nimmt die Rücksichtlosigkeit in den letzten Jahren generell eher zu. Man könnte auch sagen, gewisse Bevölkerungsgruppen haben komplett andere Werte, wenn es um die Verkehrsregeln geht.

  19. 69
    Arigoe says:

    @Kai: das kann ich nur bestätigen, was Sie sagen. Egal zu welcher Uhrzeit, die für Radfahrer ausgewiesenen Spuren werden als Parkmöglichkeit genutzt.

  20. 70
    K. S. says:

    Zu 68 und 69

    Mag sein, dass meine These „Ignoranz der Autobesitzer gegenüber Fußgängern und Radfahrern nimmt langfristig tendenziell ab“ nicht zu jeder Tageszeit an jedem Ort gilt. Aber wenn ich mal einiges aus meiner langen Radlerkarriere rekonstruiere, so möchte ich doch daran festhalten. Der Status der Radler wurde von Nachkriegsjahrzehnt zu Nachkriegsjahrzehnt höher, zudem gibt es inzwischen auch viele relativ glatt ausgebaute Schleichwege jenseits des Automiefs. Wenn ich mich auf engeren Fahrspuren als Radler in der Mitte bewege, werde ich kaum noch angehupt. Dass in der Verkehrsplanung noch immer einige Hirnfossilien sitzen (siehe insbesondere den Beitrag „Wer hat das verbrochen?“ https://moabitonline.de/23989), will ich natürlich auch nicht bestreiten.

  21. 71
    MoritzM says:

    ich finde auch es wird eher schlimmer. Eines der Hirnfossilien aus Moabit hat es am Wochenende dann ja auch hingekriegt auf dem KuDamm beim illegalen Autorennen einen Unbeteiligten umzubringen. Hoffentlich ein Rücksichtsloser der jetzt erstmal für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen wird.

  22. 72
    K. S. says:

    Die Dummheit der anderen sollte man in gewissem Maße in jeder Rolle mitdenken. Und die Verkehrspolitik könnte beispielsweise mit einer absoluten Höchstgeschwindigkeit ein ganz einfaches psychologisches Zeichen setzen.

    Warum eigentlich (ist meinerseits durchaus ernst gemeint) nicht gleich die Turmstraße zwischen Thusnelda und Beussel sperren?

  23. 73
    K. S. says:

    … für den (Durchgangs-)Autoverkehr (außer Bus) sperren meinte ich natürlich …

  24. 74
    Fahrradfan says:

    @ Kai, K.S., max und einige andere,
    das Ordnungsamt will jetzt tatsächlich mal was tun!
    http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2016/pressemitteilung.480508.php

  25. 75
    Thomas Koch says:

    @74: Das Zuparken der Schutz- und Angebotsstreifen wird mit Sicherheit auch nach den Schwerpunktkontrollen weitergehen. Dies ist sehr bedauerlich, weil diese Streifen – wenn nicht zugeparkt – eigentlich mehr Sicherheit bringen, als die alten Fahrradwege auf Gehwegen.

    Aus meiner Sicht hat die Senatsverwaltung aus den bisherigen Erfahrungen mit Parkrowdies nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen. Für mich ist dies einer der Gründe, weswegen ich den Fahrradvolksentscheid unterstütze: https://volksentscheid-fahrrad.de/

  26. 76
    Franz says:

    @75: Das Phänomen des Parkens in zweiter Reihe an sich ist ja uralt und seit jeher ein Problem für alle Verkehrsteilnehmer, egal ob Radfahrer, Kraftfahrzeugfahrer (Busse, Auto, LKWn) oder Fußgänger (z.B. wenn sie hinter einem solchen „Falschparker“ eine Straße überqueren wollen). Trotzdem kann man nicht Kohorten von Mitarbeitern einstellen, die nur Halte- oder Parkverbote (auf Radverkehrsanlagen) überwachen. Anderenfalls würden mir spontan diverse andere Vergehen einfallen, die man ebenfalls auf öffentlichen Straßen Tag und Nacht kontrollieren könnte. Wenn man das möchte, sollte man sich der permanenten Beobachtung bewusst sein und ein entsprechendes Sicherheits- bzw. Überwachungsbedürfnis an geeigneter Stelle artikulieren. Eine partielle Kontrolle/Überwachung nur von Radwegen odr -streifen halte ich jedenfalls für Quatsch. Zum Thema Volksentscheid Fahrradfahren gefällt mir übrigens folgender Artikel: http://www.bild.de/regional/berlin/buschkowsky-kolumne/der-egoismus-hinter-dem-radler-entscheid-45947214.bild.html

  27. 77
    H. E. says:

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/verkehr-in-berlin-auf-diesen-strassen-soll-tempo-30-gelten/14487854.html

    Frage an die Politik:
    Warum, z. B., probiert man Tempo 30 im Innenstadtbereich – also innerhalb des S-Bahnringes – nicht mal drei Monate lang aus, statt immer nur pro und kontra zu quatschen?
    Dafür braucht man allenfalls zusätzliche Verkehrsschilder an den Unterführungen des S-Bahn-Ringes und sonst nichts außer ein paar Monate lang entsprechende Hinweise in Presse, Funk und Fernsehen – das aber bitte in allen in Berlin üblichen Sprachen. Und dann in den drei Monaten Wochen richtig viele Geschwindigkeitskontrollen.

    Vielleicht könnten Bündnis 90/Die Grünen und Die Linken damit in die Koalitionsverhandlungen gehen?!

  28. 78
    H. E. says:

    Die Autofahrer, genauer gesagt die PKw-Fahrer, sind die Dinosaurier der Jetztzeit, sie wissen es nur noch nicht !!
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/bayerisches-viertel/berliner-verkehrsmysterium-was-ist-eine-fahrradstrasse/14644168.html

  29. 79
  30. 80
    Susanne says:

    Hier unter diesem alten Artikel steckt die Diskussion über Sinn und Unsinn von Radstreifen – insbesondere auf der Turmstraße. Jetzt ist mal wieder Verkehrsüüberwachung angesagt, das bleibt wohl jedes Jahr wieder nötig – aber eigentlich täglich! Schwerpunkteinsätze für die Radstreifen:
    http://www.berlin.de/ba-mitte/aktuelles/pressemitteilungen/2017/pressemitteilung.599023.php
    Aber zur Zeit gibt es ja Diskussionen, ob diese Streifen nicht besser von den Fahrbahnen getrennt werden sollten …. und Ortsgruppen des Fahrrad-Volksentscheids bilden sich. Beim nächsten Stadtteilplenum in Moabit West gibt es dazu aktuelles:
    http://www.moabitwest.de/Kommen-Sie-zum-Stadtteilplenum-am-20-Juni-2017.6175.0.html

    Außerdem 6. Jahr der Kampagne „Berlin nimmt Rücksicht“
    http://www.berlin-nimmt-rücksicht.de/startseite/

  31. 81
  32. 82
    Kai says:

    Interessant, dass Alt-Moabit als Schwerpunkt kontrolliert wurde, die viel schlimmer betroffene Turmstrasse aber nicht! Bei der Anzahl festgestellter Ordnungswidrigkeiten von einem „Erfolg“ zu sprechen ist auch nicht wirklich nachvollziehbar. Ein Erfolg wäre es doch wohl eher, wenn kaum Vergehen festgestellt würden, weil die schon seit längerem angestoßenen Maßnahmen gegriffen haben. Da das gegenteil der Fall ist, sollte man sich dringend mal ein anderes Konzept überlegen, um wirklich Erfolge vorstellen zu können. Die sogenannten Schwerpunktaktion sind maximal dazu da, um eine gute Presse zu haben – effektiv bringen tun sie nichts. Und das weiss jeder, der dabei involviert ist. Wirklich traurig!

  33. 83
    vilmoskörte says:

    zu 82: Diese Aktion als „Erfolg“ zu bezeichnen, ist hanebüchen. Es ist zwar ganz nett zu sehen, dass die jung-dynamischen Fahrradpolizisten die auf den Radwegen haltenden/parkenden Lieferfahrzeuge aufschreiben, aber nichts gegen die im Parkverbot stehenden PKWs tun, die ursächlich dafür sorgen, dass die Ladezonen nicht zur Verfügung stehen (übrigens auf der Turmstraße gesehen). Und dann kommt es ja auch leider immer mal wieder vor, dass Polizisten-Kollegen ein ganz schlechtes Vorbild abgeben, wenn sie ihren Mannschaftswagen im Parkverbot auf dem Radstreifen parken, und die Mannschaft am Dönerstand ansteht, um ihr Mittagessen zu kaufen. Das scheint mir keine hoheitliche Aufgabe zu sein, die einen Verstoß gegen die Verkehrsregeln begründet.

    Die Maßnahme der verstärkten Kontrolle hat meiner Meinung nach nur dann Erfolg, wenn sie weniger flächendeckend als vielmehr an wenigen (über die Zeit wechselnden) Orten und über einen längeren Zeitraum (einen Monat?) jeden Tag durchgeführt wird, damit auch der letzte Döspaddel merkt, dass auch die „kleinen Vergehen“ bestraft werden.

  34. 84
  35. 85
    H. E. says:

    Keine Planer eingestellt ! Könnte es sein, dass Politik und Bezirksamt von Mitte den Radwegebau verschleppt ?
    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/radwegenetz-berlin-fehlen-radverkehrsplaner-28863300

    __________
    weitere Kommentare zu Verkehr Turmstraße im allgemeinen (nicht zur Straßenbahn, da gibt es andere Artikel) bitte hier:
    https://moabitonline.de/28515