So können Sie mitmachen!

Mittelbereich Lehrter Straße – Bebauungsplan-Entwurf liegt aus

Neubau von 1053 Wohnungen im Mittelbereich Lehrter Straße geplant, nur 160 158 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung, Kita soll außerhalb des Gebiets entstehen, Betroffenenrats-Sitzung am 1.9.2015, 19 Uhr

Der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans 1-67VE (Lehrter Str. Mittelbereich) für die Grundstücke Lehrter Straße 23, 25, 26A-B und 27-30 (teilweise) im Bezirk Mitte von Berlin, Ortsteil Moabit liegt mit Begründung gemäß § 3 Abs. 2 des Baugesetzbuchs öffentlich aus. Teile der Unterlagen werden vom Bezirksamt während der Auslegungszeit vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015 zum Download verfügbar gehalten:

  • [Hier wurden die Links zu den B-Plan-Unterlagen gelöscht, da sie nicht mehr verfügbar sind. Weiter unten im Nachtrag sind die verschiedenen Gutachten, Auswertung der Beteiligungen usw. in der aktuellen Form zu finden!]

Sie haben die Möglichkeit, sich an der Planung zu beteiligen. Während der Auslegungsfrist können Stellungnahmen abgegeben werden. Diese sind in die abschließende Abwägung der öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander einzubeziehen. Nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen können unberücksichtigt bleiben. Ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung ist unzulässig, soweit mit ihm Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder nur verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können.

Ort: Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, Müllerstraße 146, 13353 Berlin, 1. Etage, Zimmer 179, Telefon 9018-45782.

Zeit: Vom 24. August bis einschließlich 25. September 2015, Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.

Ihre Stellungnahme können Sie formlos per Post an das Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Stadtplanung, 13341 Berlin, per E-Mail an stadtplanung@ba-mitte.berlin.de oder über dieses Onlineformular des Bezirksamts abgeben.

Planungsverlauf

Begonnen hatten die Planungen für eine Neubebauung des früheren Bahngeländes, das als Bundesvermögen als Vivico formell privatisiert und dann an die österreichische CA Immo verkauft worden war, bereits 2009 mittels eines „kooperierenden Gutachterverfahrens“.

Im Frühjahr 2010 fand eine erste Auslegung eines Bebauungsplanentwurfs auf Grundlage eines überarbeiteten Entwurfs des Siegers des Gutachterverfahrens, dem Büro Carpaneto-Schöningh, statt. Im Mai/Juni 2012 fand dann eine zweite Auslegung des weiter überarbeiteten Bebauungsplansentwurfs für das Gebiet statt. Im Juli 2012 wurden Planer wie interessierte Öffentlichkeit von der Meldung überrascht, dass die CA Immo das Grundstück, ebenso wie ihr gehörende Flächen vom Mauerpark, vom Gleisdreieckgelände in Schöneberg und in Lichterfelde Süd an die Groth Gruppe verkauft hatte.

An der Lehrter Straße seien bis zu 770 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen zwischen 200 Mio. und 250 Mio. Euro geplant, sagte im Juli 2012 nach dem Kauf Klaus Groth auf Anfrage des Immobilienportals Thomas Daily, im Oktober 2012 wurde eine Anzahl von 700 Wohnungen genannt. Und schnell wurde klar, dass Groth nicht so bauen wollte, wie es die CA Immo und das Bezirksamt Mitte im Gutachterverfahren hatten entwickeln lassen. Damals strebten die Planer für das Plangebiet ein „Mischgebiet“ mit ca. 60% Wohn- und 40% Gewerbeanteil an.

Gebietsgrenze des aktuellen B-Plan-Entwurfs 1-67VE

Gebietsgrenze des aktuellen B-Plan-Entwurfs 1-67VE

Der jetzt ausliegende Bebauungsplan sieht dagegen die Festsetzung als allgemeines Wohngebiet vor. Der neue Entwurf für den Bebauungsplan beruht auf Ergebnissen eines weiteren Workshopverfahrens im Frühjahr bis Sommer 2013, zu dem die Groth Gruppe und der Bezirk gemeinsam acht Architekturbüros eingeladen hatten, die zusammen mit kooperierenden Land­schafts­planungs­büros neue städtebauliche Entwürfe für die Bebauung erarbeiten sollten. In diesem Verfahren mussten alle Entwürfe dann noch einmal überarbeitet werden, als sich herausstellte, dass die Wettbewerbsvorgaben die mittlerweile geltende Lärmminderungsplanung nicht beachtet hatten. Als Sieger ging letztlich der Entwurf des Büros Sauerbruch Hutton hervor, der im Oktober 2013 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden war, und bis zum im Juli 2015 präsentierten Stand als Grundlage für den Bebauungsplan-Entwurf weiter überarbeitet wurde. Die jetzt vorliegende Planung sieht laut B-Plan Begründung eine Wohnungsanzahl im Bereich „ca. 758 Wohnungen und ca. 295 Kleinstwohnungen“ vor, wobei mit „Kleinstwohnungen“ die in einem 18-stöckigen Hochhaus geplanten Apartements für Studenten gemeint sind.

Das 18-stöckige Hochhaus mit ca. 300 Studentenapartements wird das Stadtbild neu prägen, Grafik: Sauerbruch Hutton

Das 18-stöckige Hochhaus mit ca. 295 Studentenapartements wird das Stadtbild neu prägen, Grafik: Sauerbruch Hutton

Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sind ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 vorgesehen

Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sind ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 vorgesehen

Die ca. 160 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung sollen nach der Planung des Vorhabenträgers ausschließlich auf den Baufeldern A und B1 am nördlichen Ende der Neubebauung errichtet werden.

Bereits Mitte Juli 2015 hatten Bezirksamt und Groth Gruppe – im Vorfeld zur B-Plan Auslegung – in einer öffentlichen Veranstaltung zum Stand der Planungen informiert (Prä­sen­ta­tion Groth Gruppe und Prä­sen­ta­tion Sau­er­bruch Hutton). Kritik brachte der Betroffenenrat Lehrter Straße bei der Infoveranstaltung insbesondere zum Thema der sozialen Durchmischung und dem aktuell beabsichtigten Standort einer Kita außerhalb des Baugebiets vor, die aufgrund der Anzahl an zusätzlichen BewohnerInnen erforderlich ist. Denn entgegen der Festlegung im „Berliner Modell der kooperativen Bau­land­ent­wicklung“ braucht nach bisherigen Aussagen der Wohnungbauleitstelle des Senats die Groth Gruppe für ihr Vorhaben in der Lehrter Straße lediglich einen Anteil von 21% der Gesamtzahl der vorgesehenen Eigentums- und Mietwohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindungen vorsehen, die Studentenapartments werden vollständig außen vor gelassen. Das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ legt einen Anteil von 25% fest. Die vom Betroffenenrat geforderte feingliedrige Verteilung der mietpreisgebundenen Wohnungen auf das Gesamtvorhaben will die Groth Gruppe ebenfalls nicht umsetzen. Sie sieht für diese Wohnungen einen eigenen Block mit zwei Baufeldern im Norden des Gebiets vor, angrenzend an die Wohnhäuser Lehrter Straße 27-30, der voraussichtlich an ein städtisches Wohnungsbauunternehmen veräußert und von diesem bewirtschaftet werden soll. Die aufgrund der als Planungszahl geschätzten zusätzlichen ca. 1.500 Bewohner (die Bewohner der 295 Studentenapartments werden nicht mit berücksichtigt) im Gebiet zusätzlich notwendigen Kitaplätze wollen Bezirksamt und Groth Gruppe am liebsten gar nicht im eigenen Neubaugebiet unterbringen, sondern sehen hierfür den Bau einer Kita mit 85 Plätzen auf dem Grundstück Seydlitzstraße 11 vor, im Fritz-Schloß-Park westlich des Stadtbad Tiergarten. Im Rahmen des Programms Stadtumbau West hatte die Gruppe Planwerk hierfür eine Machbarkeitsstudie verfasst. Aber nicht nur für eine neue Kita muss gesorgt werden, für die Versorgung mit Grundschulplätzen wird ein Mehrbedarf von 85 Plätzen angegeben. Wie auch zur Finanzierung des Baus der zusätzlichen Kitaplätze wird die Groth Gruppe als Vorhabenträger verpflichtet werden „eine Finanzierung in Höhe des pauschalen Kostenansatzes für die Schaffung von Grundschulplätzen aus dem Berliner Modell zur kooperativen Wohnbaulandentwicklung zu übernehmen.“ Als Grundschule steht im Einschulungsbereich zum Mittelbereich nur die Kurt-Tucholsky-Schule in der Rathenower Straße zur Verfügung. Erst in diesem Sommer bemerkten die Schulverwaltungen, dass diese möglicherweise die zusätzliche Zahl an Schülern nicht aufnehmen kann. Deshalb wird jetzt für das landeseigene Gebäude auf dem Grundstück Kruppstraße 14a, das laut BVV-Beschluss eigentlich im Rahmen eines Konzeptverfahrens an eine Wohngenossenschaft oder ein Wohnprojekt vergeben werden sollte, eine Nutzungsmöglichkeit als zweite Erweiterung der Kurt-Tucholsky-Grundschule überprüft. Zur Neuordnung der Fläche des Grundstücks Kruppstraße 14a zwecks Wohnnutzung hatten Gespräche zwischen dem Straßen- und Grünflächenamt, dem Schulamt und dem Stadtplanungsamt des Bezirks stattgefunden. Die Beteiligten einschließlich des Liegenschaftsfonds hatten Zustimmung signalisiert, teilte das Bezirksamt im Januar 2015 mit. Die Überprüfung der Kruppstraße 14a für Schulzwecke soll voraussichtlich bis Ende 2015 dauern.

Der Betroffenenrat Lehrter Straße wird bei seinem Regeltreffen am Dienstag, 1. September 2015, 19 Uhr im B-Laden, Lehrter Straße 27-30, 10557 Berlin den jetzt ausliegenden B-Plan Entwurf thematisieren, um im Rahmen des Verfahrens seine Einwändungen zur Planung zu diskutieren und zu verfassen. AnwohnerInnen und andere Interessierte sind herzlich zur Teilnahme eingeladen und gebeten sich im Vorfeld zum Treffen insbesondere mit der Begründung des B-Plan-Entwurfs zu befassen.

Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Grafik: Sauerbruch Hutton

Sicht von Westen auf Teilbereich der geplanten Bebauung, die Randbereiche mit dem Baufeld A im Norden und Baufeld G im Süden sind nicht dargestellt, Grafik: Sauerbruch Hutton

Mehr Informationen zum Planungsverlauf dieses Bauprojekts und anderen Planungen rund um die Lehrter Straße: http://www.lehrter-strasse-berlin.net/lokale-planungen.

Immer noch gültige kritische Anmerkung zum vorheringen Planungsprozess

Nachträge:
Hier erste Hinweise zu Einwänden und Anregungen zum B-Plan. Macht mit!

Tagesspiegel zur Auslegung des B-Plans für das Bauprojekt von Groth in der Lehrter Straße.

Pankower Allgemeine Zeitung über Groth am Mauerpark, Steuervermeidung mittels Shared Deals und Strafanzeigen.

Wohnungsbaupotential in Mitte, u.a. Lehrter Straße (Tagesspiegel).

Das neue Quartier (Projektseite) soll tatsächlich „mittenmang“ heißen, wie originell, und die Groth Gruppe hat die erste Ausgabe ihrer Quartierszeitung herausgebracht.

Die bauvorbereitenden Maßnahmen haben begonnen. Trauer um die abgeholzten Pappeln (wunderschönes Foto!) und anderen Bäume (Demokratie Spiegel).

Die Auswertung der erneuten Behördenbeteiligung und der öffentlichen Auslegung ist erfolgt und das Bezirksamt hat einen Beschluss zu einem veränderten B-Plan 1-67 VE am 8.12.2015 gefasst (Bekannt­ma­chung der BA Beschlüsse vom 8.12.2015). Dem Beschluss sind Anlagen beige­fügt, die u.a. die Aus­wer­tungen der öffent­li­chen und Trä­ger­be­tei­li­gung sowie eine über­ar­bei­tete Begrün­dung ent­halten:

  • Anlage 1, Aus­wer­tung öffent­liche Aus­le­gung, 23.11.2015
  • Anlage 2, Aus­wer­tung Betei­li­gung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015
  • Anlage 3–1, Karte Teil1, nörd­li­cher Bereich
  • Anlage 3–2, Karte Teil2, süd­li­cher Bereich
  • Anlage 3–3, Karte Vor­haben– und Erschlie­ßungs­plan
  • Anlage 4–1, NEUE Begrün­dung zum B-Plan Ent­wurf, 24.11.2015
  • Anlage 4–2, Ergebnis frü­herer Öffent­lich­keits­be­tei­li­gung, 19.12.2013, zu frü­herem Ent­wurf
  • Anlage 4–3, Ergebnis frü­herer Betei­li­gung der Behörden und Träger öffentl. Belange 03.08.2015
  • Anlage 4–4, iden­tisch mit Anlage 2 (Ergebnis Betei­li­gung Behörden und Träger öffentl. Belange, 23.11.2015)
  • Anlage 4–5, iden­tisch mit Anlage 1 (Ergebnis Betei­li­gung der Öffent­lich­keit, 23.11.2015)
  • Anlage 4–6, Beson­nungs­studie, 22.07.2015
  • Anlage 4–7, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Okt. 2010
  • Anlage 4–8, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Karte Fle­der­mäuse, Okt. 2010
  • Anlage 4–9, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Sept. 2014
  • Anlage 4–10, Fau­nis­ti­sche Erhe­bung, Karte, August 2014
  • Anlage 4–11, Arten­schutz­bei­trag, Sept. 2014

Baustadtrat Spallek stellt klar, dass das Grundstück der Kita im Fritz-Schloß-Park per Erbbaurecht vergeben werden soll (Berliner Woche).

Bei der Betroffenenratssitzung am 5. Januar 2016 wurden drei Briefe zu Themen verabschiedet, die mit dem Mittelbereich Lehrter Straße zusammenhängen: an die Wohnungsbauleitstelle zur Kitaplatzberechnung, an die Groth Gruppe und das Büro Lützow 7 zur Freiflächengestaltung und an Grün Berlin zur Planung des bahnbegleitenden Grünzugs.

 

Endfassung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplans 1-67VE zur Beschlussfassung durch die Bezirksverordnetenversammlung am 18. Februar 2016

Das Bezirksamt Mitte hat am 9.2.2016 die Vorlage zur Beschlussfassung (Drucksache 2578/IV) zur Entscheidung über den Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhaben-bezogenen Bebauungsplanes 1-67VE (Lehrter Straße Mittelbereich) beschlossen. Dazu gehören neben dem Entwurf der Rechtsverordnung, die nochmals angepassten (Änderungen vom 2.2.2016) zum Entwurf des Bebauungsplans, die den Bezirksverordneten zur Beschlussfassung in der BVV am 18.2.2016 vorliegen. Das Bezirksamt Mitte hat dazu folgende Unterlagen veröffentlicht:
Anlage 1: Entwurf der Rechtsverordnung zur Festsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE im Bezirk Mitte, Ortsteil Moabit
Anlage 2: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Behörden gem. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 3: Auswertung des Ergebnisses der Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 2 BauGB
Anlage 4: Auswertung des Ergebnisses der erneuten eingeschränkten Beteiligung der Behörden gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i. V. m. § 4 Abs. 2 BauGB
Anlage 5: Begründung zum Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 1-67VE inkl. Ergebnis der öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB und Ergebnis der erneuten eingeschränkten Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB i. V. m. § 4a Abs. 3 BauGB
Anlage 6: Vorhabenbezogener Bebauungsplan 1-67VE vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016 für den nördlichen bzw. südichen Abschnitt des Gesamtgebiets
Anlage 7: Vorhaben- und Erschließungsplan vom 19.08.2015 mit den Änderungsvermerken vom 02.02.2016

Die Anlage 8 Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde nur als Fraktionsexemplar bereitgestellt, sie wurde nicht im Internet veröffentlicht.

Der Konsensliste im Nachtrag der Tagesordnung zur BVV am 18.2.1016 ist zu entnehmen, dass die Vorlage zur Beschlussfassung der Drucksache an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bebauungspläne überwiesen werden soll.

Dringlichkeitsanfrage zur Nichtveröffentlichung des Durchführungsvertrags (Drs. 2601/IV)

Der Stadtentwicklungsausschuss am 7. April hat sich für den B-Plan ausgesprochen.

Selbst in verschiedenen Architektur-Foren (hier und hier) wird vom Denkmalschutz der Mauer geschwafelt und als Beweis dann das Foto mit dem selbstgemachten Schild angeführt. So sieht die echte Denkmalplakette aus.
Im Deutschen Achitektur-Forum beschweren sie sich eher über die zu geringe Dichte und den angeblich 70er Jahre Städtebau oder der Vermarktungspolitik.
Hier finden sich auch viele Bilder von der Baustelle (Mai 2014, April, Mai, Juni, August, September, November 2016 und Januar 2017). Danke, Backstein! Hier ist jetzt eindeutig zu erkennen, wie dicht die Bebauung wird!

Schwerpunkte des Wohnungsneubaus wurden vorgestellt (MieterEcho), hier das Projektblatt der Senatsverwaltung Europacity/Lehrter Straße.

Einbindungsstrategien und Partizipation von Investoren am Beispiel Groth. Artikel im MieterEcho online mit vielen Quellenlinks.

Die Vermarktung der Eigentumswohnungen startet (Broschüre mit bunten Bildern).

Mehrere Medien berichten, z.B. die BZ, der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost,  über eine neue Spendenaffäre (Aufteilung von Spenden auf mehrere Firmen) der Groth Gruppe an Parteien bzw. deren Verbände.

SPD-Kreisverband Lichtenberg will die Spende behalten (Berliner Zeitung). Interessanter Blogbeitrag zur Spendenaffäre von Nadia Rouhani, fraktionslose Bezirksverordnete in Charlottenburg-Wilmersdorf.

MieterEcho zur Spendenaffäre.

Der B-Plan 1-67 VE erlangt mit der Veröffentlichung der Verordnung zur Festsetzung des BA Mitte des Plans im Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin vom 19. Mai 2016 am 20. Mai 2016 Rechtskraft.

Benennung der Anwohnerstraße nach Klara Franke (Bezirksamts-Beschluss).

Grundsteinlegung für das Bauprojekt am 22. Juni 2016: Pressemitteilung, Berliner Zeitung und ironischer Kommentar des Vereins für eine billige Prachtstraße. Die Berliner Woche hat am 5. Juli berichtet.

Das lange Werbebanner der Groth Gruppe wurde vor dem 22. Juni wieder abgenommen, da es nicht genehmigt worden war (s. Kommentar Nr. 43). Ab Anfang August hängt es wieder – jetzt statt 18 Mauerfelder „nur noch“ 12 Mauerfelder lang. (Update Ende 2016: Banner ist wieder weg, dafür gibt es jetzt Werbung am Flughafen Schönefeld und am Rohbau nach hinten zur Bahn)

Der alte Schornstein neben der Lehrter Straße 22 wird leider nicht stehen bleiben. Er soll vom 10. bis 12. August abgebrochen werden (s. Kommentar Nr. 61).

Hier die Kontaktadressen für Beschwerden bei Lärm, Staub, Erschütterungen für diese Baustelle. Und dann gibt es dieses ausführliche Beschwerdeformular auf der Seite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und hier das Beschwerdetelefon.
Die Ausnahmezulassung für 21 Tage Betonarbeiten (Flügelglätten) hat der Betroffenenrat jetzt erhalten. Diese Arbeiten, für die nicht die Einschränkung der Bauzeit von Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr gilt, müssen 3 Tage vorher mit Aushang in der Nachbarschaft bekannt gegeben werden.
Am 1. Juli wurde auch das am 7. Juni zugesagte Immissionsminderungskonzept vorgelegt.
Leider ist festzustellen, dass vieles nicht funktioniert. Die Bauherren können nicht garantieren, dass ihre Firmen die Regeln einhalten. Das betrifft insbesondere den Arbeitsbeginn vor 7 Uhr. Zur Zeit haben Anwohner*innen zur Selbsthilfe gegriffen und blockieren ab 6 Uhr die Zufahrt zur Baustelle bis um 7 Uhr.

Das hat gut funktioniert. Nach einer Woche konnte die Aktion beendet werden. Die Baustellentore bleiben jetzt bis 7 Uhr geschlossen. Aber mit der Umsetzung des o.g. Staubminderungskonzeptes hapert es leider. Eine bei „Bedarf“ tägliche Reinigung findet nicht statt – wobei die Definition von Bedarf ein wenig unklar bleibt. Es wurde schon mehrmals von der Groth Gruppe eine Verbesserung der Situation versprochen.

Bei der Betroffenenratssitzung am 4.10.2016 haben sich Bürger*innen mit der Gestaltung der gläsernen Lärmschutzwände zwischen den Häusern beschäftigt und die Gliederung oder Markierung des Glases für den Vogelschutz eingefordert. Für das von der Groth Gruppe bevorzugte Produkt „birdsticker“ der Dr. Kolbe GmbH konnten wir keine Tests finden, aber dem Produkt „birdpen“ des gleichen Herstellers wird in einem österreichischen Flugtunneltest nur eine sehr geringe Wirksamkeit bescheinigt, die wir auch für „birdsticker“ befürchten. Hier die Broschüre „Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht“ von der Webseite der Senatsverwaltung, geprüfte Muster der Wiener Umweltanwaltschaft und ein Artikel in der TAZ.

Am Montag, den 10.10. findet eine Fortbildung der Architektenkammer im Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Thema statt. Hier kann der Bericht heruntergeladen werden.

Bei den Betroffenenrats-Sitzungen in der Lehrter Straße ist die Baustelle regelmäßig Thema. Die Protokolle können heruntergeladen werden.

Das geplante Hochhaus wird seit Januar 2017 von der Zabel Investments als Renditeobjekt für Investoren in Mikroapartments vermarktet (Update: Der Blogbeitrag vom 11.1.17 wurde gelöscht!). Außerdem sind im dem Artikel zwei „unverbindliche Visualisierungen“ des sich noch „im Planungsstatus“ befindlichen Gebäudes dargestellt:

Grafik: Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Grafik: Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

Unverbindliche Visualisierung des Hochhauses in der Lehrter Straße © Zabel Property

 

Anfrage in der BVV zum Hochhaus und Auflagen aus dem Durchführungsvertrag (Drs. 0212/V), bitte auf 2. Antowrt klicken.

Auf der Pressekonferenz zum Vertriebsstart wurde jetzt ein Name für das Hochhaus in der Lehrter Straße präsentiert: „The Fritz“ (Tagesspiegel). Allerdings hatte der Autor nicht mit dem Betroffenenrat gesprochen, der sehr wohl kritisiert hat, dass aus dem angekündigten Studentenwohnheim teure Mikroappartments geworden sind.

Auch die Berliner Morgenpost hat berichtet. Allerdings wird hier erklärt, dass das temporäre Wohnen eine Auflage aus dem Durchführungsvertrags ist. Über den Widerspruch zum Tagesspiegel-Artikel: „Die Idee mit den Mikroapartments sei „von der Stadt“ ausgegangen, erklärt Zabel, dieser „Auflage“ sei man gerne nachgekommen. Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) weist das zurück. Eine solche Auflage habe es nicht gegeben,“ entstand eine Debatte unter den Beteiligten. Die Regelung „temporäres Wohnen“ im Städtebaulichen Vertrag sei dadurch entstanden, dass ein normales Wohnhochhaus dort wegen der Lärmimmissionen von der Bahnstrecke nicht hätte genehmigt werden können, bzw. wären die Schallschutzmaßnahmen zu teuer geworden. Deshalb hätten Investor und Bezirk entschieden ein Hochhaus für temporäres Wohnen vorzusehen. Temporäres Wohnen war keine Auflage der Stadt, sondern diese Lösung habe sich aus dem Planverfahren ergeben, heißt es.

Die Berliner Woche wiederholt, dass Bezirk bzw. Senat gefordert hätten, dass nur temporäres Wohnen kommt. Bitte dazu den Kommentar Nr. 95 beachten. Und hier die Richtigstellung der Berliner Woche.

Berliner Morgenpost zu den Planungen in der Lehrter Straße und Europacity.

Mit der B.Z. kann man schon mal einen Blick in ein solches Mikroappartement im „Fritz Tower“ werfen. Und so sieht der Chef von Zabel unsere Stadt und die Bedürfnisse der Menschen. Man glaubt’s nicht.

Chinesen auf Einkaufstour bei Zabel und Mittenmang (kurzer Bericht beim rbb), ausführlicher siehe Kommentar Nr. 103.

Beim Septembertreffen des Betroffenenrats Lehrter Straße (Protokoll) hat die Degewo ihre Baupläne für die 118 Sozialwohnungen im nördlichsten Block A dargestellt (Präsentation). 40 weitere sind schon von der Groth Gruppe errichtet, von der Degewo angekauft und voraussichtlich im April 2018 bezugsfertig.

Spaziergang der Berliner Morgenpost mit Klaus Groth durch das Tiergartenviertel zm 80. Geburtstag.

Hier sind jetzt neue Kontaktadressen für Beschwerden bei Belastungen durch die Baustelle zu finden.

Der erste Bauabschnitt ist längst bezogen, die Mietwohnungen an der Bahnstrecke, Klara-Franke-Straße, gehören der Schweizer Lakeward Gruppe. Hier gibt es in den fünf Häusern ca. 12 Wohnungen, die von homefully als Co-Living-Zimmer angeboten werden (Protokoll Betroffenenrat Lehrter Straße März 2019, ab Seite 5).

April 2019: Vermietungsstart der 118 geförderten Sozialwohnungen der Degewo.

Zwei Mietshäuser des zweiten Bauabschnitts wurden an einen Investor verkauft, der mit Medici Living zusammenarbeitet. Diese 94 Wohnungen mit 266 Betten (!) sollen als Quarters Co-Living-Zimmer ab Sommer 2019 angeboten werden (Pressemitteilung und Kommentar).

Beantwortung der Großen Anfrage in der BVV vom 16. Mai (Drs. 1835/V) ist im Wortprotokoll der Sitzung zu finden, die Mündliche Anfrage hier (Drs. 1906/V auf Antwort klicken), Fazit: Co-Living ist „Wohnen“, daher kann bauordnungsrechtlich nichts dagegen unternommen werden, bis der Gesetzgeber Untervermietung von einzelnen Zimmern als „gewerblich“ oder „Beherbergungsgewerbe“ einstuft.

Im zweiten Teil des Abendschaubeitrags vom 7. Juli 2019 ging es um die „Bettenburgen in der Lehrter Straße“, d.h. die 94 freifinanzierten Mietwohnungen, die in Co-Living-WGs umgewandelt werden sollen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel will mit dem Zweckentfremdungsverbot dagegen vorgehen:

Die Berliner Woche hat am 11. Juli noch einmal berichtet.

Hausnummernplan Mittenmang (Klara-Franke- und Lehrter Straße) für den ersten Bauabschnitt und für den zweiten Bauabschnitt, aus dem sich ergibt, dass die von Medici Living betriebenen Co-Living-Zimmer in der Klara-Franke-Straße 20, 24, 26 und 28 liegen.

Zu den Co-Living-Zimmern von Quarters im Mittenmang-Quartier gibt es jetzt einen neuen Artikel (bitte dort zu diesem Thema weiter kommentieren).

Hier ein Foto der Werbung für diese Investorenlobby-Aktion gegen den Mietendeckel am Zaun von Mittenmang. Im Kommentar 175 wird der Tagesspiegel-Checkpoint zitiert, dass Groth knapp 20.000 Euro gespendet habe. Wenn das nicht mal die Kosten für diese dümmlichen Banner waren, die wohl witzig sein sollten?

Die ausführliche schriftliche Anfrage (0789/V) an das Bezirksamt zum Durchführungsvertrag zum B-Plan wurde beantwortet, das betrifft viele verschiedene Themen, wie Grün, Spielplätze, Kita- und Schulplätze, Verpflichtungen von Erwerbern der Mietwohnungen, Schallschutz usw.

Hier ist jetzt endlich auch das Rätsel gelöst, wer denn die Mietwohnungen des 2. Bauabschnitts gekauft hat. Auf Seite 5 oben zu finden: die DU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (F1, G1, G2 = Klara-Franke-Straße 21, 22, 23, 25, 27, 29) und die BU VV Fünfte Immobilien GmbH & Co. KG (E3, F3 = Klara-Fanke-Straße 20, 24, 26, 28, das sind die von Medici Living gemieteten, die als 266 Co-Living-Zimmer vermarktet werden).

Jetzt im Juli 2020 werden auch die Apartments im Fritz-Tower vermietet von Corestate Capital: https://fritz-tower.de/#wohnungen.

190 Kommentare auf "Mittelbereich Lehrter Straße – Bebauungsplan-Entwurf liegt aus"

  1. 151

    Medici Living erklärte gestern, dass das Family Office, dem die 2 Häuser, die von Medici Living als Co-Living-Zimmer vermarktet werden, nicht die W5 Group von Ralph Winter sei. Die W5 Group sei nur Eigentümerin des neuen Quarters in Friedrichshain. Um welches Family Office es sich jedoch handelt, wurde nicht aufgedeckt, es wolle anonym bleiben.
    Es handelt sich um die Häuser, die auf dem Bauplan als E3 und F3 bezeichnet werden.
    Bericht über das Treffen im MieterEcho online:
    https://www.bmgev.de/mieterecho/mieterecho-online/medici-living.html

    Hier auch noch ein älterer Artikel von 2017 zu dieser Firma:
    https://www.haufe.de/immobilien/entwicklung-vermarktung/projekte-deals/startup-serie-medici-living-group_254_418580.html

  2. 152
  3. 153

    Während die Große Anfrage in der BVV vom 16. Mai mündlich beantwortet wurde und die Antowrt bisher nicht im Allris-System zugänglich ist, ist die Mündliche Anfrage jetzt beantwortet:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=9459
    Aber es läuft auf das gleiche raus: Co-Living ist Wohnen und daher kann juristisch nichts dagegen unternommen werden. Da längerfristig vermietet wird, fällt es auch nicht unter das Zweckentfremdungsverbot.

  4. 154

    Veranstaltung zum Thema – Tresen mit „Hände weg vom Wedding“ am 4. Juli, 20:15 Uhr im Café Cralle:
    https://www.unverwertbar.org/aktuell/2019/3218/

  5. 155

    Eine ausführliche Recherche zu Miethöhen möblierter Wohnungen, die in Moabit angeboten wurden, mit 2 verschiedenen Varianten der Einordnung im Mietspiegel und der Betriebkosten – erhebliche Überschreitungen der Miethöhe bis hin zu Wucher sind das Ergebnis – bitte mit Geduld durchlesen, da wünscht man sich doch, dass die Mieter*innen sich trauen vor Gericht zu ziehen:
    https://leben-und-wohnen-lassen.home.blog/2019/06/10/da-kann-man-nichts-machen/

  6. 156

    Die Beantwortung der Großen Anfrage (DS1835/V) ist dem Wortprotokoll der BVV-Sitzung von Mai zu entnehmen:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/to020.asp?TOLFDNR=136805

  7. 157

    Das Protokoll der Betroffenenratssitzung mit Medici Living ist abgestimmt und veröffentlicht:
    https://lehrter-strasse-berlin.net/dateien/BR-Lehrter_Protokolle/2019/BRL_Prot_2019-06-04.pdf

  8. 158

    Der Bürgermeister will mit dem Zweckentfremdungsverbotsgesetz gegen Umwandlung von Wohnungen in Co-Living-Zimmer vorgehen, siehe heutigen Abendschaubeitrag:
    https://www.rbb-online.de/abendschau/archiv/20190707_1930/buergermeister-mitte.html

  9. 159

    Aufgrund der Aussage des Bezirksbürgermeisters in der Abendschau, er wolle mit dem Zweckentfremdungsverbotsgesetz gegen diese Nutzung vorgehen, haben wir schon mal ein Schreiben an ihn und die zuständige Stadträtin Ramona Reiser geschickt, in dem wir darauf hingewiesen haben, dass es in Moabit schon 16 Wohnungen mit 59 Zimmern von Medici Living gibt, in Wedding 26 Wohnungen mit 117 Zimmern. Wir haben die Adressen, Etage im Haus, Zimmeranzahl und die jeweiligen Preise in je einer Exceltabelle für Moabit und Wedding mitgeliefert mit der Aufforderung sofort tätig zu werden.

  10. 160
  11. 161
    R.S. says:

    Warum kommen eigentlich die anderen Wohnungen in den Häusern nicht auf den Markt? Sollen dort auch hochpreisige WG-Wohnungen rein, vielleicht eines weiteren Anbieters, wie im 1. Bauabschnitt?
    Zumindest ein weiteres Haus ist äußerlich seit Monaten fertiggestellt, da dürfte es doch Innen auch bald so weit sein. An der Heidestraße sind die Wohnungen doch auch schon längst auf dem Markt, ich verstehe nicht warum sich hier Alles so verzögert. Hat jemand eine Ahnung?

  12. 162
    Netzgucker says:

    Kürzlich wurde eine Anfrage zu möblierten Wohnungen im Abgeordnetenhaus beantwortet:
    http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-19943.pdf

  13. 163

    @ R.S. (161),
    wir wissen nicht, welches sog. Family Office (Gesellschaft, die das Vermögen von reichen Familien anlegt) die 4 Mietshäuser an der Bahnstrecke gekauft hat. Sie sind jedoch noch nicht wirklich fertig, zumindest im Außenraum wird noch ordentlich gebaut. Die Bauzeiten sind auch mehr oder weniger im Plan.
    Dass die Wasserstadt Mitte jetzt ordentlich die Werbetrommel für ihre Häuser an der Heidestraße rührt, steht auf einem anderen Blatt, aber dort sind ja auch erst die Budapester Höfe ganz vermietet oder vielleicht noch ein weiterer Block.
    2 der Häuser im 2. Bauabschnitt (E3 undF3, das rote und das gelbe) werden ja wie oben bereits angemerkt komplett als Co-Living-Zimmer der Firma Medici Living angeboten werden. Das Bezirksamt will dagegen vorgehen.
    https://moabit.crowdmap.com/reports/view/798
    Aber wir fragen uns auch, ob es sich lohnt, wenn wir uns für Mietwohnungen, die mindestens 17 Euro netto-kalt kosten, einsetzten.

    Hier noch ein schrecklich langer Link dazu auf der berlinweiten Karte von https://wem-gehoert.berlin
    https://wem-gehoert.berlin/karte/artikel/?tx_myleaflet_singleview%5BlocationUid%5D=52&tx_myleaflet_singleview%5Baction%5D=show&tx_myleaflet_singleview%5Bcontroller%5D=Address&cHash=2ddce25245dcb1b4f16ba337a10168bc

  14. 164

    Audio zum Tresen von Hände weg vom Wedding im Café Cralle zu Medici Living und Co-Living in Wedding und Moabit am 4. Juli
    https://archive.org/details/colivingberlin

    beim Hören am besten die Präsentation ansehen
    https://www.unverwertbar.org/wp-content/uploads/2019/07/ML-Quarters-Lehrter-20190704-web.pdf

  15. 165
    Jürgen says:

    Laut der von Konii veröffentlichten Pressemitteilung der JLL sind nunmehr alle 266 als Mikroapartments gestalteten Eigentumswohnungen im 18-stöckigen sogenannten „Fritz Tower“ an nationale und internationale Einzelkäufer / Anleger vermarktet worden. Die GROTH GRUPPE hatte die von JLL „geschluckte“ Zabel Property seinerzeit mit der Vermarktung beauftragt. Zusätzlich zu den Mikroapartments werden ein Concierge, ein Co-Working-Space, ein Bistro und ein hauseigenes Fitness-Studio in dem Gebäude untergebracht. Als Fertigstellungstermin für das Haus wird nunmehr Sommer 2020 angegeben.
    https://www.konii.de/news/jll-vermarktet-ein-jahr-vor-fertigstellung-266-eigentumswohnungen-im-wohnhochhaus-fritz-tower-in-berlin-201907238968

  16. 166

    Artikel im Handelsblatt – Medici Living und Homefully wehren sich gegen den Vorwurf von Wuchermieten – es gibt unzufriedene, aber auch zufriedene Bewohner …..
    https://www.handelsblatt.com/finanzen/immobilien/wohntrend-mehr-schein-als-sein-co-living-zwischen-hype-und-vorwurf/24674522.html

  17. 167
    H. E. says:

    Nie werde ich bei diesem Bauvorhaben das Foto von der Grundsteinlegung vergessen:

    Rechts ’n CDU-Stadtrat,
    links ’n SPD-Staatsekretär,
    in der Mitte ’n Bauherr.

    Eigentlich gehört doch dieses Foto als großformatige Abbildung an den Anfang des obigen Artikels, damit man zumindest bis zur nächsten Wahl nicht vergisst, welchen Politikern und Fraktionen man die Baugenehmigung, den ganzen Ärger und allein unter diesem Artikel bis jetzt 166 Kommentare zu verdanken hat.

    Kleine Anekdote am Rande – aus einem Kommentar zu einem Artikel im heutigen Tagesspiegel:
    „Wenn es so weitergeht, wird Frau Lompscher nach der nächsten Wahl Regierende Bürgermeisterin und André Holm Senator für Stadtentwicklung.“
    Wenn ich nur daran denke, wie dann CDU und SPD im Dreieck springen würden …

  18. 168
    Susanne says:

    @ H. E.,
    nicht zu vergessen der katholische und evangelische Geistliche ….

  19. 169

    Der Hausnummernplan für den 2. Bauabschnitt ist jetzt für die Feuerwehr an den Bauzäunen aufgehängt:
    https://lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2019/08/Hausnummernplan-2Bauabschn-600.jpg

    Daraus ergibt sich, dass die von Medici Living bewirtschafteten Co-Living-Zimmer in der Klara-Franke-Straße 20, 24, 26 und 28 liegen.

  20. 170
    R.S. says:

    Auf Immobilienscout24 findet man inzwischen die Mietwohnungenin in der Klara-Franke-Straße 22. Die Gebäude sehen nicht nur von Außen bescheiden bis schlecht aus, zumindest wenn es nach meinem Empfinden geht. Auch die Grundrisse sind sehr unpraktisch und wenig durchdacht. Einfach nur schlecht, was nicht für alle Grundrisse des Quartiers zutrifft.

  21. 171
    H. E. says:

    Heute werden im Immobilienteil des Tagesspiegels Wohnungen wie folgt angeboten:
    – 3 Zimmer mit 85 m² zur Miete für 1.650 EURO = 19,41 €/m²
    – 3 Zimmer mit 89 m² zum Kauf für 619.800 EURO = 6.964,00 €/m²
    Aber selbstverständlich provisionsfrei !!

    Und zu 170:
    Diese Ansammlung von Häusern gehört m. E. sowohl vom Städtebau als auch von der Architektur her in einen spießigen Münchner Vorort. Mit Berlin hat das sehr wenig zu tun und das sagt mir, dass die Abt. Stadtenwtwicklung des Bezirksamtes Mitte möglicherweise sehr wenig Gestaltungsvermögen und wenig Gestaltungswillen hatte.
    Es erinnert mich an den fulminanten Städtebau der Gebrüder-Grimm-Bibliothek am Leopoldplatz, wo eine neue Bibliothek rundum von einer riesigen II.-Weltkriegs-Brandwand eingerahmt wird – und das nun voraussichtlich für die nächsten 200 Jahre. Welch ein Städtebau !!

  22. 172
  23. 173
    H. E. says:

    Auch die Pappe-Buden im Mittelbereich werden erwähnt: „ …wie bei dem öden Quartier, das entlang der Lehrter Straße entstand.“
    Dieser Artikel trifft es sehr gut, auch wenn zwei Dinge nicht erwähnt werden:
    Der extrem negative Einfluss des Computers auf die Entwurfsarbeit der Architekten, weil man nur ein kleines Stück der Fassade entwerfen muss und dann die Wiederholungstaste drücken kann, was immens Zeit und damit Bürokosten spart. Das Ergebnis ist erschreckend, siehe z. B. BND, Innenministerium. Hotel-Hochhaus an der Gedächtniskirche.
    Und dass es in der Architektur auch Moden gibt. Und die Mode im Wohnungsbau ist derzeit: möglichst viele gleiche Fenster, Fenster bis zum Fußboden, Geländer an Fenstern und Balkonen mit senkrechten Stäben. Fenster bis zum Boden geht ja noch, aber Balkongitter bis zum Boden haben den Nachteil, dass viele Fassaden nach kurzer Zeit geradezu asozial wirken, weil viele Balkone mit Gerümpel voll gestellt werden, was man dann von der Straße aus sieht. Vor hundert Jahren oder sogar noch vor zwanzig Jahren wusste man das und hat daher die Balkone mit Brüstungen versehen, was zum Glück noch heute viele Altbauten und Nachkriegsbauten adelt.
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/warum-neubau-in-berlin-so-haesslich-ist-stadt-der-graesslichkeiten/25288962.html

  24. 174
    Zeitungsleser says:

    Zur Geschichte der Ziegelsteine von der Mauer des früheren Bahnbetriebswerks an der Lehrter Straße. Dahinter liegt jetzt das Neubaugebiet Mittenmang (nicht die Europacity wie im Artikel).
    https://www.berliner-woche.de/moabit/c-wirtschaft/spurensuche-an-der-lehrter-strasse_a243268

  25. 175
    H. E. says:

    Gestern am 11.01.2020 im Checkpoint-Newsletter des Tagesspiegels:

    Chef der Groth-Gruppe spendet knapp 20.000 Euro an Mietendeckel-Kritiker:
    Die Initiative „#FaireMietenBauen“ erhält eine großzügige Spende – von Immobilienunternehmer Klaus Groth. Die Krux liegt im Kleingedruckten. Von Laura Hofmann

  26. 176

    Zum Glück sind ja schon seit einiger Zeit die ganzen hässlichen Plakate mit den dümmlich-witzigen Sprüchen am Zaun der Neubauten abgehängt worden (siehe Foto im Nachtrag).

  27. 177
    H. E. says:

    Dafür gibt es heute einen netten Spruch in einer Anzeige der Groth-Gruppe im Tagesspiegel:
    „Quartier Mittenmang: Wo wohnen jeden Tag ein Genuss ist“. (Anm.: Lt. Duden müsste „wohnen“ eigentlich groß geschrieben werden).
    Und für dieses genußvolle Wohnen auf 89 Quadratmetern möchte die Groth-Gruppe 8.472 €/qm haben, insgesamt also nur 754.100 Euro – oder anders gesagt – eine dreiviertel Million Euro. Aber provisionsfrei.

  28. 178

    Das trifft ziemlich genau z.B. auf diese Wohnung im 5. OG zu:
    https://www.mittenmang-wohnen.de/RealEstate/Details?id=754&etage=5
    Weiter unten ist es ein bisschen günstiger!
    https://www.mittenmang-wohnen.de/RealEstate/Etagensuche#

  29. 179
    BVV-Beobachter says:

    Es gibt eine bis jetzt noch nicht beantwortete umfangreiche Anfrage zum Durchführungsvertrag zum B-Plan des Mittenmang-Neubaugebietes. Da kann man auf die Antwort gespannt sein:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/ka020.asp?KALFDNR=3325

  30. 180

    Die Schriftliche Anfrage zum Durchführungsvertrag wurde beantwortet, siehe auch im Nachtrag

  31. 181
    TV-Gucker says:

    Abendschau über die Lehrter Straße, vom Zellengefängnispark über die Kleingärten mit dem Beamtenfriedhof, zur Stadtmission, Gefängnis- und Gerichtsgebäude ins Neubaugebiet Mittenmang, zu SauerbruchHutton und in die Kulturfabrik:
    https://www.rbb-online.de/abendschau/serien/-zelleberlin/ulli-zelle-europacity.html

    Schon bemerkenswert, wie Klaus Groth sich lobt, dass er nur 250 Eigentumswohnungen und 800 Mietwohnungen gebaut hat. Was helfen Mietwohnungen, die 16-17 Euro Kaltmiete kosten oder die sogar als teure Einzelzimmer in sogenannten Wohngemeinschaften vermietet werden.

  32. 182
    H. E. says:

    Gerade beim Aufräumen gefunden:

    In der Stadtbauwelt 19/2017 war „Zukunft Wohnhochhaus“ das Thema. In einem Kommentar mit dem Titel „Architekturstunde Null“ hieß es u. a.:

    „Der Tiefpunkt aber zeigt sich dem, der mit der Bahn von Norden zum Hauptbahnhof gelangt:
    Die Wohnbebauung an der Lehrter Straße kombiniert einen kruden Städtebau von S & H (Architekten Sauerbruch & Hutton) mit noch kruderer Architektur aus der Feder auch anderer prominenter Kollegen, …. Ob in 20 Jahren Radiomoderatoren über die (architektur-)stilistischen Entgleisungen der zehner Jahre lachen? Für uns Heutige reicht es nur zum Weinen.“

  33. 183
    H. E. says:

    @ 181 zu dem Film

    Berlin darf Investoren einfach keine großen Grundstücke mehr überlassen, ohne dass die Stadt nicht selbst vorher detailliert die Nutzung festgelegt und selbst Bebauungspläne gemacht hat.
    Ich erlebe das gerade wieder am Kraftwerk Charlottenburg. Dort stehen bisher Öltanks, dann kam ein Investor und wollte zusammen mit dem Werkbund 1100 Wohnungen bauen, dann wurde das Grundstück verkauft und der neue Investor will nun nur noch 600 Wohnungen und Büros ohne Ende bauen – und das alles auch noch in sechs Hochhäusern. Und der Grünen-Stadtrat für Stadtentwicklung findet auch das nicht weiter schlimm! Aber man muss ihm zu gute halten, er ist gelernter Politologe.
    All das ist nur möglich, weil die Politik immer noch nicht begriffen hat, dass sie ihre Stadtplanung selbst machen muss, wenn Berlin eine liebens- und lebenswerte Stadt bleiben soll.

  34. 184
    H. E. says:

    Heute im Tagesspiegel:
    3-Zimmer-Wohnung mit 117 qm Wohnfläche für 2.285 € bruttowarm pro Monat im Quartier Mittenmang, angeboten von „allod.“
    Genau das braucht Berlin ja auch! Ich könnte immer noch die Wut kriegen, wenn ich allein nur an das Foto von der Grundsteinlegung denke.

  35. 185
    Moabiterin says:

    Passt hier ja nicht wirklich hin, aber möchte gerne auf einen mehr als 3 Stunden langen Podcast hinweisen zur sogenannten „Mauerparkaffäre“ – schließlich hat dort auch die Groth Gruppe gebaut, die ja aus dem Mittelbereich Lehrter Straße „Mittenmang“ wieder draußen ist – alles wurde weiter verkauft.

    Das ganze von den Berliner Heften zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #1. Der Podcast wurde im Mai 2022 fertiggestellt:
    http://berlinerhefte.de/podcast/mauerpark/
    https://castbox.fm/channel/id4948907?country=de
    https://castbox.fm/episode/Teil-1-id4948907-id497780413?country=de

  36. 186

    Am kommenden Donnerstag, 20.4.23 im Schulausschuss gibt es unter TOP Ö 7.3 einen Bericht des Bezirksamts zur „Rückzahlung der Gelder zur Schaffung von zusätzlichen Schulplätzen im Rahmen
    des Städtebaulichen Vertrages mit der Groth-Gruppe“

    hier die ganze Tagesordnung:
    https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/to010.asp?SILFDNR=5864

    Aber der Verlust für den Bezirk und Berlin ist ja eigentlich sehr viel höher, denn die mehr als 3 Mio. Euro für die durch den Neubau notwendigen Schulplätze muss die Groth Gruppe nun auch nicht bezahlen, weil der Umbau der Kruppstraße 14 A nicht voran gekommen ist.
    Bereits bei der Januar-Sitzung hatte der Betroffenenrat darüber berichtet, dass für dieses Jahr Gelder in die Investitionsplanung 2023-2027 eingestellt wurden mit der Anmerkung „Bis 2024 müssen 89 zusätzliche Schulplätze geschaffen werden, um die 3.293,0 T € vom Investor zu erhalten. Da der Termin nicht eingehalten werden kann, kommt es zum Einnahmeausfall in Höhe von 3.193,0 T €. Die bereits in 2017 vereinnahmten 100 T €, welche der Baumaßnahme mit D20 bereitgestell wurden, müssen zurückgezahlt werden …. “ (BA-Beschluss Nr. 256 vom 21.2.23)

    Wie kann es sein, dass die Verantwortlichen so unverantwortlich mit öffentlichen Geldern umgehen und Investoren sich hinterher ins Fäustchen lachen können?

    Am 6. Juni 2023 ist der neue Schulstadtrat Fritz zur Betroffenenratssitzung Lehrter Straße eingeladen, um zu berichten. Er hat den Termin zugesagt.

    Ausführlicher auf der B-Laden-Webseite unter Nachrichten (mit Link zur I-Planung):
    https://lehrter-strasse-berlin.net/groth-gruppe-spart-3-mio-e-fuer-schulplaetze-wegen-troedelei-des-bezirks/
    BRL-Protokoll von März:
    https://lehrter-strasse-berlin.net/wp-content/uploads/2023/04/BRL_Prot_2023-03-07.pdf

  37. 187
    Zeitungsleser says:

    Tagesspiegel-Newsletter hat das aufgegriffen:
    https://leute.tagesspiegel.de/mitte/intro/2023/04/19/271103

  38. 188
    Lehrter Nachbar says:

    Ein Bericht in der BZ-Berlin zitiert eine Sprecherin der Groth-Gruppe, dass diese sich an den städtebaulichen Vertrag halten werde. http://www.bz-berlin.de/berlin/mitte/millionen-fuer-schulplaetze-futsch

  39. 189
    Nachbarin says:

    Aber wie ist das denn gemeint, im Vertrag steht doch, dass das Geld schon ausgegeben sein muss!
    Update:
    https://lehrter-strasse-berlin.net/groth-gruppe-spart-3-mio-e-fuer-schulplaetze-wegen-troedelei-des-bezirks/
    Zitat aus Durchführungsvertrag:
    „Berlin wird die geplante Erweiterung der Kurt-Tucholsky-Grundschule […] spätestens bis zum Ablauf einer Frist von fünf Jahren ab der bezugsfertigen Herstellung von fünfzig Prozent der im Vertragsgebiet geplanten Wohnungen abschließen.“

    Auch im Tagesspiegel findet sich noch ein Artikel:
    https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/bezirksamt-arbeitete-zu-langsam-berliner-investor-muss-millionen-fur-neue-schulplatze-nicht-bezahlen-9687674.html

  40. 190
    Netzgucker says:

    Im Tagesspiegel Newsletter wird über die thematische Stunde bei der BVV letzte Woche berichtet:
    https://leute.tagesspiegel.de/mitte/macher/2023/05/31/277811/die-verlorenen-millionen-der-kurt-tucholsky-grundschule/

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